Ein Feuer entflammt

2.2K 13 1
                                    

Ich kann nicht glauben, was ich gerade gehört habe. Schnell nehme ich meine Schultasche und gehe aus dem Büro. Ich dachte immer, dass meine Eltern eine glückliche Ehe führen. Schließlich sind die beiden schon seid über 20 Jahren zusammen. Die zwei haben sich 1997 an der Uni kennengelernt. An der Uni hat meine Mutter Design studiert und jetzt arbeitet sie bei Ralph Lauren in der Geschäftsleitung. Sie ist selten Zuhause. Oft ist sie in Amerika um sich mit der Führung zu treffen. Aber muss mein Vater ihr deswegen gleich mit einem Model fremdgehen.

Michelle guckt mich verwundert an. „Wolltest du nicht auf deinen Vater warten? Der müsste jeden Moment kommen." fragt mich Michelle. Ich schüttel meinem Kopf und sage dann als Ausrede. „Ja eigentlich. Aber mir ist noch was dazwischen gekommen." Dann wünscht sie mir noch einen schönen Tag und ich gehe schnell aus dem Studio, dabei muss ich mir meine Tränen zurückhalten. Ich war immer ein Papakind. Er hat mich immer zu seinen Modenschauen mitgenommen und mir teure Kleider gekauft. Zu meinem 10ten Geburtstag hat er mir meine Stute Ginni gekauft. Er hat meine Geburtstage immer mit mit verbracht während meine Mutter wieder auf Geschäftsreise war. Er war immer für mich da, auch als ich das erste Mal meine Tage bekommen habe. Als er das mitgekriegt hatte, ist er sofort in den Supermarkt gefahren und hat mir ganz viele Binden und Tampons gekauft, in den unterschiedlichsten Größen. Ja, er war immer für mich da. Was man von meiner Mutter nicht sagen konnte.

Meine Mutter hatte eine bessere Beziehung zu meiner älteren Schwester Cleo. Sie ist drei Jahre älter als ich und studiert in Barcelona Jura. Die zwei sind mehr die Denker und haben kein wirkliches Interesse an der Mode. Sie spielen immer Shach zusammen und reden über irgendwelche Geschäftsberichte.

Ganz in Gedanken vertieft komme ich am Parkplatz an. Es ist etwas kalt, weswegen ich mir meinen Mantel etwas enger um mich binde.

Plötzlich spüre ich etwas an meinen Rücken. Ich drehe mich schnell um und sehe in Liams blaue Augen. Er sieht etwas verwirrt aus. „Chloe bitte rede mit mir und ignoriere mich nicht." sagt er leicht verletzlich. Ich schaue ihn an und ich werde langsam sauer. Dann schreie ich: „Lass mich in Ruhe! Ich möchte nichts mehr von dir wissen, nachdem was du mir angetan hast"

Anstatt mich in Ruhe zulassen packt er an meinen Arm und zieht sich mich nah zu sich hin. Ich probiere seine Hand wegzumachen. Es er ist stark. „Lass mich los." sage ich fordernd. Aber er lässt nicht los und erwidert: „Du wirst noch dein blaues Wunder erleben."

Er ist stark für mich. Alleine habe ich wahrscheinlich keine Chance gegen ihn. Ich gucke mich hilfesuchend um und mir fällt das Auto von meinem Fahrlehrer auf. Ich schreie laut auf und probiere weiter mich los zu reißen mit der Hoffnung, dass mein Fahrlehrer mich sieht und mir zur Hilfe kommt.

Aber Liam reißt mich zu mit einem heftigen Schlag zu Boden. Ich falle auf meinen Rücken. Ich mache schnell meine Augen zu, denn ich will nicht sehen, was jetzt passieren wird. Was Liam mit mir machen wird.

Ich halte meine Augen für einen langen Augenblick geschlossen. Aber ich spüre keinen weiteren Schlag mehr. Stattdessen höre ich eine bekannte Stimme. „Chloe. Alles in Ordnung?" Ich mache meine Augen auf und ich erkenne Thomas. Er hilft mir auf. Er hat wahrscheinlich Liam in die Flucht geschlagen. Dankbar lächle ich ihn an und antworte: „Ja, nur ein paar Kratzer. Danke für deine Hilfe." Thomas lächelt.  „Die paar Kratzer gucke ich mir mal genauer an." Entgegnet mir Thomas freundlich.

Wir gehen in die Fahrschule. Er setzt mich auf den Stuhl, wo er eigentlich in den Theorienstunden sitzt. Ich gucke ihn die ganze in seine schönen braunen Augen. Er holt ein Tupfer, um meine kleine Wunde an der Stirn zu säubern. „Wird gleich kurz etwas brennen." sagt Thomas sanft. Ich gucke ihn nur weiter in die Augen. Vorsichtig streicht er meine Strähnen aus meinem Gesicht. Dann säubert er die Wunde. Dabei erwidert er meinen Blick. Wir kommen uns näher. Ich rutsche noch etwas näher an ihn. Zwischen unseren Lippen befinden sich nur noch ein paar Zentimeter, bis sie endlich aufeinander treffen und wir uns leidenschaftlich küssen....

Forbidden desireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt