Forbidden desire

Der vergessene Tanga

Heute bin ich nicht die, die ihre erste Fahrstunde hat. Ja, richtig! Jimmy hat vor ein paar Wochen mit seinen Führerschein anfangen. Er hat schon zehn Theoriestunden besucht und jetzt hat er gleich seine erste Fahrstunde.

Jim gehört auch zu den wenigen Menschen, die über mich und Thomas Bescheid wissen. Es wäre schon echt lustig, wenn Thomas auch sein Fahrlehrer wird. Aber die Chance ist leider sehr gering, denn die Fahrschule Heidels hat allein 20 Fahrlehrer. In der Filiale, wo wir angemeldet sind angemeldet sind, hat fünf Fahrlehrer. Und zwar Jannes, Thomas, Martin, Ingo und natürlich Jennifer. Einfach nur eine Frau und vier Männer. In den Beruf sind die Frauen echt in der Unterzahl.

Nach dem Ballettunterricht treffe ich mich mit Jimmy auf dem Kirchplatz, sowie bei meiner ersten Fahrstunde. An meine erste Fahrstunde kann ich mich noch gut erinnern, wie Thomas aus der Fahrschule gekommen ist. Mir alles locker erklärt hat und dabei seine Blicke. Sein Auftreten. Ich meine, wie kann man ihn nicht gut finden ? Er ist einfach der perfekte Mann. Gut aussehend und mit viel Tiefgang.

Als ich am Kirchplatz ankomme, steht Jimmy da schon ungeduldig, obwohl er zehn Minuten zu früh da ist. Naja lieber zu pünktlich als unpünktlich zu sein. „Und schon aufgeregt?" Mit den Worten begrüße ich ihn. Natürlich nehme ich Jimmy danach noch in den Arm. „Ein bisschen. Aber ich war ja schon mit meinen Vater auf den Verkehrsübungsplatz. So parken ist tatsächlich mein Ding, was ich ganz gut kann." Erzählt Jimmy.

„Ja? Ich hasse Parken. Bei mir ist das die reine Katastrophe. Selbst Thomas mein Fahrlehrer sitzt nur hilflos daneben." Sage ich mit einem leichten Lachen. Mein Parken ist wirklich schrecklich. Ich habe da echt kein Gefühl für. Besonders seitwärts Einparken ist absolut nicht mein Ding. „Oh, aber ist ja bei Frauen so das Ding mit dem Parken." Für die Aussage boxe ich Jimmy in die Schulter. Es gibt bestimmt Frauen auf der Welt, die besser einparken als er.

„Sorry Chloe. Du lernst es bestimmt noch, wenn du nicht so oft mit deinen Fahrlehrer schlafen würdest. So kann er es dir ja schlecht bei bringen." Sagt Jimmy mit einen Zwinkern. Als wenn es daran liegen würde. Ich und Parken das verträgt sich einfach nicht. „Es gibt auch Fahrstunden, da konzentrieren wir uns nur auf die Straße und nicht nur auf das Eine." Konter ich zurück. „Ach, ja? Wann sollen die bitte sein? So viele Bettgeschichten, wie ich von dir höre." Sagt er mit einen Schmunzeln.

„Ja, okay. Nächste Fahrstunde werde ich mich versprochen nur auf die Straße konzentrieren." Verspreche ich Jimmy. „Mach keine Versprechungen, die du nicht halten kannst. Ich muss überings noch die Unterlagen von der letzten Theoriestunde aus der Fahrschule holen. Kommst du mit?" Fragt Jimmy mich. Ich nicke zustimmend mit einen erlegenden Lächeln. Vielleicht sollte ich wirklich mein Verlangen nach Thomas etwas zügeln. Aber ist so verdammt gut aussehend. Was soll ich denn machen?

Vor der Fahrschule steht tatsächlich Thomas Auto. Das heißt, das er jetzt auch in der Fahrschule sein muss. Ein zufriedenes Lächeln schleicht über meine Lippen. Doch statt die gewohnte Stille, die normalerweise immer der Fahrschule herrscht, kommt aufregendes, hysterisches Geschrei aus ihr.

Verwundert betreten Jimmy und ich die Fahrschule. Thomas steht da, er hat uns noch nicht gesehen, und eine Frau. Die Frau, die ich schon öfters mit ihm gesehen habe. In der Hand hält sie einen Tanga. Den Tanga, den ich beim Schneesturm im Thomas Auto vergessen hatte.

„Sag mir, was das zu bedeuten hat ?! Thomas?! Ich bin deine facking Ehefrau und du treibst es mit anderen Frauen in deinen Fahrschulwagen?!" Schreit sie hysterisch. Seine Ehefrau? Er hat doch nie eine Frau erwähnt gehabt.

Fassungslos stehe ich da und schaue mir das Schauspiel an. „Simone. Beruhig dich bitte. Wir reden darüber später in Ruhe." Sagt Thomas ruhig, so als wenn das normalste der Welt wäre. „Ich soll mich beruhigen?! Ich weiß, dass du damit besser umgehen kannst als ich, aber das ist kein Grund dafür!" Schreit sie unter Tränen, die jetzt gerade anfangen aus ihren glasigen Augen zu fließen.

Dann feuert sie den Tanga auf Thomas und verlässt traurig die Fahrschule, ohne uns eines Blickes zu würdigen. „Sag mir nicht dass, das dein Tanga war." Flüstert mir Jimmy ins Ohr. Ich nicke nur stumm. Meine Tränen kann ich kaum zurückhalten, aber ich will jetzt nicht weinen. Nicht vor ihm.

„Entschuldigung. Ich bin Jim Kent und ich brauche noch meine Unterlagen von der letzten Theoriestunde, die war Gestern." Sagt Jimmy, damit uns Thomas bemerkt. „Ach so. Natürlich. Hier." Sagt Thomas mit einem freundlichen Lächeln, während er Jim, die Unterlagen gibt. Dann fällt sein Blick auf mich. Thomas guckt mich schockiert an. „Chloe... ich..." Doch bevor Thomas weiter sprechen kann. Schreie ich dazwischen. „Fick dich!" Danach gehe ich schnell mit Jim aus der Fahrschule. Shit! Jetzt überrollen mich meinen Tränen. Ich fange jämmerlich an zu weinen.

Thomas hatte mir so viel bedeutet und ich mich ihm wohl nichts. Gar nichts! Ich war einfach eine schöne Affäre für ihn. Eine mit der man Spaß haben kann. Mehr nicht. „Es tut mir echt leid, dass er dir das angetan hat. Das hast du echt nicht verdient." Mit den Worten probiert Jim mich zu trösten. Doch niemand kann das gerade. Er nimmt mich zwar behutsam in den Arm und streicht mir dabei beruhigend über den Rücken. Aber es hilft nichts.

Eine Minute später kommt ein Fahrschulauto vorgefahren. Der Fahrlehrer Martin steigt aus. Besorgt sieht er uns an. „Ist einer von euch Jim Kent und alles in Ordnung?" Fragt er nett. Ich nicke wieder stumm. „Ich habe deiner Schwester eine Nachricht geschrieben. Sie holt dich bei der Tankstelle ab." Erklärt mir Jimmy, bevor er sich Martin zuwendet.

„Ich bin Jim Kent und sie hat etwas Liebeskummer." Sagt er Martin. Der nickt nur verständnisvoll. „Oh, ja. Das kenne ich von meiner Tochter Jana auch. Ich bin überings Martin dein Fahrlehrer. Dann wollen wir zwei mal anfangen."

Ich entferne mich still von den beiden, dabei gucke ich nochmal kurz zur Fahrschule. Ich sehe Thomas raus kommen, doch er sieht mich nicht mehr, weil ich genau an der Kirchenmauer stehe. Er sieht zwar etwas fertig aus. Aber wenn ich ihm wirklich wichtig gewesen wäre. Wäre er mir hinterher gelaufen. Man sich manchmal doch in Menschen zutiefst irren.....

So hier endet die Lesenacht. Ich hoffe sie hat auch gefallen. Wenn ihr spezielle Wünsche habt oder mehr von einer Figur sehen wollt, dann schreibt es doch gerne in die Kommentare☺️