Ab dem Moment, als Anna in der Limousine gestiegen war, ging alles schnell. Es dauerte nicht lange und sie standen vor Kenshins Privatjets, die Papiere waren bereits erledigt und das Gepäck war bereits verladen. Durch Kenshin Grosszügigkeit konnten sie direkt zu seinem privaten Hangar fahren und hatten somit keine Probleme gehabt mit weiteren Paparazzos. Yusei verabschiedete sich gerade von ihren Eltern, mit welchen Anna kaum ein Wort sprach. Rick sprach ebenfalls nicht viel und blieb wachsam an ihrer Seite. Zu ihrer eigener Überraschung störte es Anna nicht im Geringsten.
„Miss Turner?", riss Yusei aus ihren Gedanken, er lächelte sie warmherzig an. „Es ist nun auch an der Zeit, dass ich mich von Ihnen verabschieden."
Anna nickte und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. Ohne zu überlegen, reichte sie ihm die Hand, ein wenig überrascht, aber freudig ergriff der Duke of Nosakusa ihre Hand.
„Es war mir eine Ehre Sie kennenzulernen euer Gnaden.", verabschiedete sich Anna freundlich.
„Nein, es war mir eine Ehre Sie kennenzulernen Miss Turner.", erwiderte Yusei ehrwürdig und neigte leicht den Kopf. „Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft und verlieren Sie niemals Ihre innere Stärke."
„Danke euer Gnaden.", war alles was Anna noch herausbrachte, Yusei lächelte noch kurz, bevor er sich an Rick wandte.
„Passen Sie gut auf Miss Turner auf!"
„Natürlich euer Gnaden.", antwortete Rick, dann zog Yusei Rick näher heran und flüsterte ihm etwas zu, was Anna nicht verstand. Anna runzelte die Stirn, während sie die Beiden beobachteten. Sie sah wie Rick zuerst die Augenbrauen zusammenzog und dann nickte.
„Ihr könnt versichert sein, dass ich alles tun werde, um Anna zu beschützen. Das schwöre ich!"
Yusei nickte zufrieden und liess Anna und Rick die Treppe des Jets hochlaufen.
„Gute Reise!", wünschte Yusei ihnen noch bevor die Treppe hochgezogen wurde. Die Stewardess bat Anna und Rick sich gleich zu setzen, da der Jet gleich starten würde. Anna setzte sich in einer der zweier Abteilung und Rick nahm ihr gegenüber Platz. Ihre Eltern hatten sich im vierer Abteil gesetzt und lächelten sie warmherzig an. Anna versuchte das Lächeln zu erwidern, aber es wollte einfach nicht funktionieren. Also blickte sie aus dem Fenster des Jets, irgendwann rollte der Jet zur Startbahn und kurze Zeit später rollte es über die Fahrtbahn und hob ab. Anna versuchte an nichts zu denken, sie wollte weder an Kenshin, noch an das was noch kommen mag denken. Sie versuchte einfach leer zu sein, im Kopf und von Gefühlen.
Die letzte Nacht, geprägt von Alpträumen und wenig Schlaf, forderte ihren Tribut, so wurden ihre Augenlider immer schwerer und schlussendlich schlief sie ein. Sie wurde später sanft von ihrer Mutter geweckt, damit sie mal etwas ass. Lustlos ass sie, was die Stewardess ihr vorsetzte, sie ass alles auf, damit sie in Ruhe gelassen wurde. Danach sah sie wieder aus dem Fenster und beobachtete die Wolken. Was Kenshin wohl tat? Sie vermisste ihn. Anna schloss schwermütig die Augen, sie musste Kenshin vergessen. Sie würde ihn nicht mehr wiedersehen, dass musste sie akzeptieren.
Sie flogen noch weitere Stunden, Anna sprach mit ihren Eltern nur das nötigste und sie war froh, dass sich ihrer Eltern nicht weiter aufdrängten. Während ihre Eltern immer wieder leise zueinander sprachen, sprach Rick genauso wenig wie Anna. Aber sein Blick war wachsam und er beobachtete sie oder ihre Eltern. Es war Abend, als sie in der Schweiz landeten, Rick bat Anna im Jet zu warten, bis alles bereit war und sie abfahren konnten. Also wartete Anna im Jet, während Rick und ihre Eltern ausstiegen. Sie hatte das Gefühl, dass sie bereits ziemlich lange wartete, doch sie blieb im weiterhin brav im Jet. Irgendwann holte Rick sie ab und Anna merkte sofort an Ricks Miene, dass etwas nicht stimmte.
„Was ist denn los?", fragte sie ihn sogleich.
„Fotografen und Journalisten stehen draussen.", erklärte er wutschnaubend. „Die dürften da draussen gar nicht sein, ausser sie werden eingeladen und das haben wir nicht."
„Das heisst jemand anders hat dafür gesorgt, dass die Presse vor Ort steht.", folgerte Anna das ganze zusammen und schluckte leer. Es gab nur eine Person, die ihr in den Sinn kam, welche dazu in der Lage wäre und sie wurde ein wenig bleich.
„Bors!", flüsterte Anna entsetzt.
„Ja, er versucht die Kontrolle zu behalten, auch wenn ihm zehntausend Kilometer dazwischen liegen.", sagte Rick verstimmt. „Keine Angst, wir gehen schnell zum Auto und fahren dann gleich los. Ich bin immer neben dir! Die werden kaum eine Chance haben, ein Foto von dir zu schiessen."
Anna nickte, atmete einmal tief durch, bevor sie dann selbstsicher aufstand. Sie spürte wie das Adrenalin ihren Körper durchströmte, sie hatte Angst und gleichzeitig spürte sie die Furchtlosigkeit in ihr hochkommen. Sie würde Bors keine Gelegenheit geben ihre Schwäche zu zeigen. Sie musste stark sein. Vor der Tür des Jets, hielt Anna nochmals inne, atmete nochmals tief durch, erst dann trat sie hinaus auf die Treppe. Anna konnte auf den einen Moment nichts mehr sehen, ausser die Blitze der Kameras, sodass sie stehen bleiben musste, um nicht die Treppe des Jets runterzufallen. Journalisten und Fotografen schrien ihr zu, aber sie verstand kein Wort.
„Komm!", hörte sie Rick leise sagen und sie spürte seine Hand sanft an ihrem Rücken, welche sie sanft nach vorne schob. Rick lief neben ihr weiter und verdeckte sie zur Hälfte mit seinen grossen Körper, sodass bestimmt kein gutes Foto mehr dabei herauskam. Das Auto stand wenige Meter vor ihr, Rick öffnete schnell die Tür und Anna stieg rasch ein. Rick sprang regelrecht ins Auto ein, wobei er schlagartig die Tür zuzog.
„Fahren Sie los!", rief Rick dem Fahrer zu und sofort setzte sich das Auto in Bewegung. Anna war froh, dass die Scheiben getönt waren, so konnte sie endlich ausatmen. Erleichtert liess sie den Kopf nach hinten fallen und atmete aus.
„Alles in Ordnung?", fragte Rick sie leise und Anna nickte. Doch dann erschrak sie heftig, als ihr was auffiel.
„Wo sind meine Eltern?", fragte sie entsetzt.
„Alles in Ordnung. Sie mussten noch durch den Zoll und werden mit einem anderen Auto nachkommen.", beruhigte Rick sie sogleich. „Deswegen musstest du so lange warten und weil ich hoffte, dass diese Paparazzos dann auch verschwinden. Deine Eltern sind bestimmt auch schon unterwegs nach Hause."
„Wieso mussten wir nicht durch den Zoll?", fragte Anna ihn, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
„Ich geniesse diplomatische Immunität.", erklärte Rick und lächelte sanft. „So wie du, also für diese eine Reise. Ein Abschiedsgeschenk von Kenshin."
Anna nickte verständlich, versuchte ebenfalls zu Lächeln, aber es missglückte ihr. Kenshins Namen zu hören, reichte aus, um wieder daran zu denken, dass sie lieber bei ihm wäre statt hier. Mein Gott, wie sie ihn vermisste. Sie versuchte ihre Gedanken zu lenken, um nicht an Kenshin denken zu müssen und sie dachte an die Fotografen und Journalisten.
Wenn es Bors war, der dafür verantwortlich war, es konnte eigentlich niemand anderer sein, was war der Zweck? Was nützte ihm ihr Bild in einer Klatschzeitung? Unruhig über diese Gedanken, teilte sie es Rick mit.
„Du glaubst, dass ihm das nichts nützt, aber durch diese Aktion hält er sich auf den Laufenden.", erklärte Rick mit finsteren Blick und Anna verstand immer noch nicht, also erklärte Rick weiter auf. „Es waren nicht nur Fotografen da, sondern auch Kameras vom Nachrichtendienst. Wenn Bors diese Aufnahmen bekommt oder sieht, weiss er wie es um dich steht. Er weiss damit, dass du Schutz bekommen hast und wie viele Personen es sind die dich beschützen. Ist es jemand, denn er kennt oder ist es jemand bei dem er noch Informationen holen muss. Er wird mich sehen, also wird er wissen, dass ich nicht käuflich bin und dich nicht verraten werde. Er kennt mich, ich war einer seiner Angestellten, er kennt also meine Stärken und Schwächen."
Anna wurde bewusst, dass Rick bereits selbst viele Gedanken darüber gemacht hatte und sie wusste, bei ihm war sie sicher, dennoch liess sein letzter Satz sie ein wenig frösteln. Bors kannte seine Stärken, aber auch seine Schwächen.
„Du hast Schwächen?", flüsterte Anna und merkte, wie sehr es sie mitnahm. Sie hatte bei Rick nie eine Schwäche erkennen können, aber was wusste sie schon? Solange kannte sie Rick nun auch wieder nicht, sie wusste nur, dass er sie beschützen konnte und sie sich bei ihm sicher fühlte. Das war das, was wirklich zählte. Ricks Blick wurde bei ihrer Frage traurig und er sah aus dem Fenster.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Anna, ich habe meine Schwäche vor zwanzig Jahren verloren."
Rick sah sie schwermütig an, bevor er den Blick wieder abwandte und aus dem Fenster sah. Anna wusste nicht, was sie darauf noch erwidern konnte, also blieb sie still. Sie war ihm dankbar, dass er zu ihr ehrlich war. Zu gerne hätte sie gewusst, welcher Mensch Rick verloren hatte und was genau passiert ist, doch sie liess es sein. Vielleicht erzählte er ihr es eines Tages. Eigentlich hätte sie erleichtert sein sollen, dass Rick keine Schwäche hatte, aber sie empfand nur Mitleid, für seinen grossen Verlust.
Schweigsam fuhren sie weiter die Autobahn entlang, keiner sagte etwas, nicht einmal der Fahrer, wobei Anna auf den zweiten Blick erkannte, dass es sich um eine Frau handelte. Jeder hing seinen Gedanken nach und nach etwa einer Stunde kamen sie zuhause an. Vor dem Haus lauerten ebenfalls einige Fotografen, jedoch war es nur wenige im Gegensatz von vorhin am Flughafen.
„Halte dich wieder an mich!", ordnete Rick sie an und Anna nickte. Rick stieg aus, sobald der Wagen hielt und Anna folgte ihm, wieder deckte er sie mit seinen grossen Körper von den Kameras. Ihre Eltern öffneten die Eingangstür, sobald sie in der Nähe waren, kaum waren sie drinnen, knallte ihr Vater die Türe wieder zu und riegelte es ab, was bei Anna ein Unwohlsein hervorrief. Schnell versuchte sich Anna davon abzulenken und schaute sich um.
Es war immer noch alles so wie sie es in Erinnerung hatte, im kleinen Eingangsbereich war an der einen Wand immer noch dasselbe Sideboard, daneben waren die viele Gepäckstücke abgestellt worden. Rick und ihre Eltern sprachen miteinander, aber Anna konnte sich nicht darauf konzentrieren. Sie liess nochmal den Blick schweifen, das war ihr Zuhause! Jedoch fühlte es sich nicht mehr nach zuhause an. Sie fühlte sich fremd und allein in diesem Haus, als würde sie nicht hierhin gehören. Aber wenn sie nicht hierhin gehörte, wo gehörte sie dann? Ihr Herz begann sich wieder schmerzlich zusammenzuziehen, denn ihr Herz sagte ihr, dass sie zu Kenshin gehörte, aber sie wusste, dass dies nicht stimmte. Wieso er? Wieso musste sie sich in Kenshin verlieben? Wieso hatte sie sich nicht auf Adrian konzentriert?
„Anna?", rief ihre Mutter und riss sie aus ihren Gedanken. Ihre Eltern und Rick sahen sie fragend an, ihre Meinung war gefragt und sie wusste nicht einmal um was es ging.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken.", gab Anna zu. „Wie war die Frage nochmals?"
„Bist du hungrig? Soll ich noch was kleines kochen?", wiederholte ihre Mutter die Frage und sah sie hoffnungsvoll an.
„Nein danke, für mich nichts.", winkte Anna ab.
„Ganz sicher? Ich kann schnell etwas auf den Tisch zaubern."
Ihre Mutter lächelte sie weiter hoffnungsvoll an und es kam Anna ein wenig verdächtig vor.
„Na gut, vielleicht etwas kleines.", gab Anna nach und hoffte, dass ihre Mutter nun Ruhe gab, denn eigentlich wollte Anna nur noch allein sein.
„Wunderbar, gehen wir doch gleich alle ins Wohnzimmer.", quasselte ihre Mutter und wollte schon Anna am Arm nehmen, diese wich ihre Mutter aber geschickt aus.
„Ich würde gerne zuerst aufs Zimmer gehen, ich möchte einen Moment allein sein.", liess Anna sie wissen. Ihre Mutter presste darauf die Lippen zusammen, dass nur noch ein dünner Strich zu sehen war und blickte zu ihrem Mann.
„Anna wir müssen dir da noch etwas sagen.", meinte ihr Vater vorsichtig. „Bezüglich deines Zimmers."
„Was ist damit?", fragte Anna argwöhnisch und sah abwechselnd zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater, auch Rick schien angespannt zu sein.
„Nachdem wir dich beerdigt hatten oder besser gesagt, als wir glaubten dich beerdigt zu haben, ging es uns sehr schlecht.", erklärte ihr Vater weiter vorsichtig. „Wir merkten, dass wir einen Schlussstrich ziehen mussten, um das Ganze endgültig zu akzeptieren, was geschehen ist. Also haben wir alles was in deinem Zimmer war zusammengeräumt. Einige Dinge haben wir in Kartons gepackt und ins oberste Zimmer versorgt und den Rest haben wir weggeworfen."
„Oh...", war das einzige, dass Anna hervorbrachte, sie hatte vergessen, dass ihre Eltern sie, vielmehr eine andere Person, auf ihren Namen beerdigt hatten. Sie hatte damit nicht gerechnet, aber es war auf eine Weise verständlich was ihre Eltern getan haben. Ihr Vater sah sie entschuldigend an und ihr Mutter sah aus als würde sie demnächst in Tränen ausbrechen.
„Es ist schon in Ordnung, ich versteh wieso ihr es getan habt.", sagte Anna und lächelte schwach. „Ich bin euch nicht böse."
Ihre Eltern blickten überrascht und erleichtert auf, auch Rick sah sie überrascht an.
„Wir sind froh, dass du so verständlich bist.", gab ihr Vater erleichtert zu. „Deine Mutter und ich haben uns die ganze Zeit Gedanken gemacht, wie wir es dir erklären."
„Am besten immer direkt!", rutschte es Anna heraus, da sie es nicht mochte, um den heissen Brei zu reden. „Spart Nerven und Zeit."
Während Annas Mutter einen leichten geschockten Ausdruck im Gesicht bekam, schmunzelte Rick. Anna wurde leicht rot im Gesicht, da es ihr eher rausgerutscht war.
„Ich gehe dann mal in mein Zimmer.", murmelte sie und ging an ihren Eltern und Rick vorbei, stieg die Wendeltreppe neben dem Eingang hoch. Oben nahm sie gleich die erste Tür links, wie immer war die Türe offen, denn ihre Mutter mochte es nicht, wenn die Türen geschlossen waren.
Sie blieb im Türrahmen stehen und sah sich um, das Einzelbett war wie immer in der Ecke gegenüber der Tür, in der anderen Ecke war der Schreibtisch, daneben noch eine Kommode und links neben der Tür war der Kleiderschrank. Die meisten Möbel waren weiss, die wenigen Farben, die im Zimmer noch vorkamen, war die hellblaue Decke des Bettes und der Schreibtischstuhl, ebenfalls in hellblau. Viel hatte sich in ihrem Kinderzimmer nicht verändert, ausser dass nur noch die Möbel hier waren und ein Bild von ihr auf den Schreibtisch aufgestellt war. Langsam trat sie ins Zimmer, sie fühlte sich in ihrem eigenen Zimmer unwohl und völlig deplatziert. Sie blickte auf ihr Bild, darauf lächelte sie glücklich und dennoch hatte Anna das Gefühl, dass ihre Augen auf den Bild traurig wirkten. Sie schaute weg und erhaschte einen Blick auf sich in den Spiegel über der Kommode. Die gleichen traurigen Augen wie auf dem Bild starrten zurück. Schnell wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und sah sich wieder um.
Das vertraute Gefühl zu Hause zu sein, wie es früher war, wollte einfach nicht kommen. Je länger sie sich umsah, desto unwohler fühlte sich in ihrem Zimmer. Sie fühlte sich in ihrem eigenen Zimmer fremd. Anna hielt es nicht mehr aus und verliess schnell ihr Zimmer, kaum war sie aus dem Zimmer, blieb sie stehen. Nach unten ins Wohnzimmer zu ihren Eltern wollte sie noch nicht gehen, zurück in ihrem Zimmer auch nicht. Frustriert und durcheinander von ihren Gefühlen, lehnte sie sich an die Leiter gleich links von ihrer Zimmertür, welche zum Dachgeschoss führte. Ohne gross zu überlegen, stieg sie die Leiter hoch. Oben angekommen knipste sie das Licht an, da es bereits dunkel war. Das Dachgeschoss war im Gegensatz zu ihrem Zimmer riesig, da es fast die ganze Grösse des Hauses hatte.
Als ihre Eltern das Haus kauften, hatten sie es komplett renovieren lassen und den Dachboden in ein Dachgeschoss verwandelt. Für eine Treppe hatte das Budget aber nicht mehr gereicht, weshalb immer noch eine Leiter nach oben führte. Sie erinnerte sich, dass ihr Vater ihre Mutter getröstet hatte, dass sobald wieder Geld da wäre, die Treppe eingebaut wird. Nun lagen hier ein paar Kartons und sonst war das Zimmer leer. Sie erinnerte sich auch, dass sie sich auf den Umzug gefreut hatte. Endlich ein eigenes Zimmer, vorher hatte sie sich eins mit ihrer Schwester geteilt. Natürlich war sie traurig gewesen ihre Freunde und das vertraute Dorf zu verlassen, aber sie war auch aufgeregt gewesen. Ein neues Dorf, eine neue Schule und bestimmt neue Freunde. Es hatte sich wie ein Abenteuer angefühlt. Fast hätte Anna bei diesen Gedanken sarkastisch aufgelacht. Nichts war so gekommen, wie sie damals gedacht hatte. Aus dem sogenannten Abenteuer war schnell ein Alptraum geworden, welches zwei Jahre dauerte und weil dies noch nicht reichte, folgte darauf die Hölle.
„Wie zum Teufel habe ich das verdient?", fragte sie sich leise und ein leises sarkastisches Lachen entwich ihr, als sie sich auf den Boden setzte und sich an einer der Wände lehnte. Wenn sie so zurückdachte, nach allem was sie in den letzten drei Jahren erlebt hatte, wunderte es sie, dass sie noch hier war. Wobei sie auf das letzte Jahr liebend gern verzichtet hätte, lieber wäre sie weitere zwei Jahren von Maria und ihrer Gefolgschaft gemobbt worden, auch wenn das weitere zwei unglückliche Jahren gewesen wären. Anna versuchte sich zu erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich glücklich war. Kaum daran gedacht, wusste sie die Antwort bereits. Kenshin! An Kenshins Seite war sie glücklich gewesen. Sie fluchte über sich selbst, sie musste ihn vergessen!
„Anna?", hörte Anna Rick rufen.
„Ich bin hier oben!", rief Anna laut genug, dass es Rick hören konnte und war froh über die kommende Ablenkung. Sie durfte nicht mehr an Kenshin denken. Sie hörte wie Rick die Leiter hochkam und sogleich schaute Ricks Kopf aus der Öffnung des Bodens.
„Alles in Ordnung?", fragte Rick als er sie sah.
„Alles Bestens.", log Anna und versuchte zu lächeln, was ihr misslang.
„Ganz sicher?", hackte Rick nach und setzte sich neben ihr. „Ich frage nur, weil die meisten Menschen, die ich kenne, nicht allein auf den Boden sitzen, wenn es ihnen gut geht."
„Siehst du hier irgendwo einen Stuhl?", konterte Anna, ohne ihn dabei anzusehen. Rick lachte leise, sein Lachen war warm und aufrichtig und entlockte Anna ein leichtes Lächeln.
„Touché!", antwortete Rick vergnügt. Sie sassen noch einen kurzen Moment nebeneinander, wobei Anna merkte, dass sie sich hier oben besser fühlte als vorhin in ihrem Kinderzimmer. Vielleicht konnte sie hier oben schlafen?
„Das Essen ist übrigens gleich bereit.", unterbrach Rick ihre Gedanken. „Ich wollte dich eigentlich nur zum Essen rufen."
Anna nickte, während Rick bereits aufstand und zur Leiter ging. Anna atmete tief ein, bevor sie ebenfalls aufstand und die Leiter hinunterkletterte. Sie hatte eigentlich keinen Hunger, aber einen kleinen Happen würde sie ihrer Eltern zuliebe zu sich nehmen.
Sie folgte Rick die Wendeltreppe hinunter und folgte ihm dann ins Wohnzimmer. Auch hier war alles noch wie früher, gleich links war eine rote Polstersitzgruppe und rechts war der Esstisch aus hellem Holz, welcher Platz für sechs Personen bot. Die Küche war gleich rechts um die Ecke, eine Kücheninsel, welche kombiniert mit Barhockern war, trennte die Küche vom Esszimmer. Ihr Vater brachte einen grossen Topf in die Mitte des Tisches und ihre Mutter brachte einen kleinen Topf Sauce aus der Küche, welche Anna sofort als ihre Spezialrahmsauce mit Schinken erkannte.
Lächelnd sahen ihre Eltern sie an, während sie sich setzten, zögerlich nahm sie neben ihrem Vater Platz, Rick setzte sich ihr gegenüber vom Tisch. Ihre Mutter schöpfte allen einen Teller Spaghetti mit Rahmsauce und so machten sie sich alle schweigsam über das Essen her. Anna hatte keinen grossen Hunger und bald begann sie in ihrem Essen herumzustochern, während sie überlegte, wie sie das Dachgeschoss als Zimmer bekommen könnte.
„Mama, Papa?", begann Anna langsam. „Könnte ich im Dachgeschoss schlafen?"
Ihre Mutter sah sie entgeistert an.
„Was willst du denn dort oben?", wollte ihre Mutter unverständlich wissen.
„Nun ja, ich würde es gerne als Zimmer nehmen. Wenn es für euch in Ordnung ist.", antwortete Anna ein wenig unsicher und sah dabei ihren Vater an. Stirnrunzelnd sah ihr Vater sie an, doch bevor er was sagen konnte, sprach bereits ihre Mutter.
„Was ist mit deinem Zimmer? Ist es dir plötzlich zu klein?", fragte ihre Mutter weiter, in ihrer Stimme konnte Anna ihre Verständnislosigkeit hören. „Ich weiss, du warst dir jetzt einem anderem Lebensstil gewohnt, aber das Dachgeschoss ist wahrlich zu gross. Ausserdem wie willst du eine Matratze da hochkriegen, geschweige denn von den Möbel aus deinem Zimmer und was wird aus deinem Zimmer? Des Weiteren hast du nur eine Leiter, um nach oben zu gelangen und du hättest keine Türe!"
Ihre Mutter redete immer weiter, ihr Vater sagte wie immer nichts, soweit Anna sich erinnern konnte, war es immer so gewesen. Anna hatte nicht damit gerechnet auf so viel Gegenwehr zu stossen, da das Dachgeschoss überhaupt nicht von ihren Eltern genutzt wurde. Es stimmte, sie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, wie die Möbel ins Dachgeschoss raufkämen.
„Schatz bitte halt einen Moment inne.", unterbrach ihr Vater plötzlich ihre Mutter und wandte sich dann Anna zu. „Was ist mit deinem Zimmer nicht in Ordnung, dass du ins Dachgeschoss willst?"
Anna sah kurz zu Rick, welcher bis jetzt noch kein Wort dazu gesagt hatte und nur das Gespräch verfolgte, wahrscheinlich weil es eine Familienangelegenheit war, dann sah Anna hinunter zu ihren Händen. Es war ihr unangenehm zu erklären, weshalb sie nicht in ihr Zimmer schlafen wollte und wahrscheinlich auch nicht konnte, aber es war nur fair, dass ihre Eltern wussten, wie es um sie stand.
„Mit meinem Zimmer ist alles in Ordnung und es ist auch nicht zu klein. Ich bin das Problem!", erklärte Anna leise ihrer Eltern, sie atmete nochmals tief ein, bevor sie weitersprach. „Ich bin nicht mehr dieselbe, ich habe mich sehr verändert und mein Zimmer erinnert mich daran, weshalb ich mich darin unwohl fühle und ich es darin auch nicht aushalte."
Ihr Vater sah sie traurig an, aber dann nickte er verständlich.
„Ich verstehe, du kannst das Dachgeschoss haben.", meinte ihr Vater und Anna konnte ihn nur dankbar anlächeln.
„Danke Papa."
„Aber John, was sollen wir aus ihrem Zimmer machen?", brachte ihre Mutter vor, sie starrte ihren Mann ungläubig an.
„Wenn es hilft, schlafe ich in Annas Zimmer.", schaltete sich Rick plötzlich ein. „Ich brauche nicht viel Platz, das kleine Zimmer reicht mir völlig und so haben Sie immer noch ein Zimmer frei, falls Gäste kommen."
Anna lächelte ihn dankbar an, es war schön das Rick auf ihre Seite war.
„Aber dann müssten wir neue Möbel kaufen und dafür haben wir kein Geld!", erwiderte Annas Mutter und langsam stiess es Anna sauer auf, dass ihre Mutter vehement dagegen war.
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Anna hat von Steven seine Kreditkarte bekommen, genau für solche Fälle.", entgegnete Rick und nahm damit ihre Mutter jegliche Argumente und so blieb sie still.
„Ich brauche nichts, ausser eine Matratze.", meinte Anna nur, sie hatte Stevens Kreditkarte bereits vergessen, so leicht war das Stück Plastik in der Hosentasche ihres Jumpsuits.
„Du brauchst mehr als nur eine Matratze Anna.", meinte Rick darauf. „Steven hat mir gesagt, du darfst es brauchen, für was immer du willst und so kannst du auch deine Eltern entlasten."
Anna nickte schwach, sie hatte zwar nicht vorgehabt die Karte zu benutzen, aber Rick hatte recht. Darauf ass jeder weiter, bis auf Anna, mehr brachte sie nicht in ihrem Magen.
Nach dem Essen brachte ihr Vater eine Luftmatratze und eine Nachttischlampe ins Dachgeschoss und ihre Mutter ein Kissen, eine Decke und Überzüge. Rick brachte die Reisekoffer nach oben und half ihrem Vater die Matratze mit Luft aufzupumpen, währenddessen machte sich Anna Bettfertig. Sobald alles bereit war, wünschte ihre Eltern eine gute Nacht und gingen wieder nach unten ins Wohnzimmer.
„Ich hoffe, du hast alles was du brauchst. Wenn irgendetwas ist, du weisst wo du mich findest, nämlich in deinen alten Zimmer.", sagte Rick und lächelte dabei.
„Danke Rick.", bedankte sich Anna und erwiderte sein Lächeln. „Danke für deine Unterstützung."
„Kein Problem. Gute Nacht Anna."
„Gute Nacht Rick."
Sobald Rick die Leiter heruntergeklettert war, öffnete Anna die Reisetaschen und suchte nach einem Negligé für die Nacht. Sie hatte sechs grosse Reisekoffern und hoffte sie müsste nicht alle durchwühlen, aber sie hatte bereits beim zweiten Glück. Schnell zog sie ihren Jumpsuit aus und zog das rosarote Negligé über, dabei fiel ihr auf, dass in den Hosentaschen des Jumpsuits noch das Handy und die Kreditkarte von Steven war. Sie nahm beides heraus und legte es neben der Matratze, dann schlüpfte sie unter die Bettdecke und löschte das Licht.
Da es bei den Fenster noch keine Vorhänge gab, war es im Dachgeschoss nicht stockfinster, aber das störte Anna nicht im Geringsten, sondern war eher froh über das leichte Mondlicht, das hineinschimmerte. Es war noch nicht spät am Abend, aber der ganze Tag und die Reise zurück nach Hause, hatte Anna erschöpft und sie fiel schnell in einem leichten Schlaf. Dass sie von Bors träumte konnte sie nicht verhindern. Sie stand mit ihm in irgendeinem Zimmer, sie erkannte das Zimmer nicht und Bors kam langsam auf sie zu.
„Komm zu mir Geliebte!", lockte Bors sie mit verführerischer Stimme, die wohl jede Frau zum Schmelzen gebracht hätte. Doch Anna schüttelte den Kopf, während sie ein paar Schritte zurückging, weg von ihm.
„Komm meine süsse Anna, komm zu mir!", sprach Bors weiter mit seiner verführerischen Stimme und dabei immer noch auf sie zukam. Anna ging immer weiter weg von ihm, bis sie die Wand an ihrem Rücken spürte. Sie sah wie Bors immer näher kam und Angst kroch in ihr hoch.
„Du kannst nirgendwo hin, süsse Anna.", redete Bors weiter, jedoch war nun die Siegesfreude in seiner Stimme zu hören, da sein Opfer an die Wand gedrängt war. „Du kannst dich vor mir nicht verstecken! Du kannst mir dich nicht verwehren!"
Bors war nun bei ihr und Anna war vor Angst völlig gelähmt. Er legte beide Hände an die Wand, sodass Anna zwischen seine Armen gefangen war.
„Komm zu mir zurück Geliebte.", flüsterte Bors, seine Augen glühten vor Lust.
„Nein!", flüsterte Anna.
„Ich weiss, dass du es willst!"
„Nein!", flüsterte Anna wieder.
„Du hast es schon immer gewollt!"
„Nein, das ist nicht wahr!"
„Und ob es wahr ist! Du weisst es genau!"
„Nein!"
„Du warst schon immer geil auf die Dinge, die ich mit dir gemacht habe!", meinte Bors seine Stimme war nun wollüstig, er schob ihr eine lose Strähne hinters Ohr, dann glitt seine Hand zu ihren Hals, weiter zu ihren Brüsten. Anna konnte keinen Muskel bewegen, die Angst machte sie vollkommen bewegungsunfähig.
„Wo auch immer du bist Geliebte, ich werde dich immer wieder finden!", flüsterte Bors an ihr Ohr, während er ihre Brüste durch ihre Kleidung bearbeitete. „Du gehörst mir und was mir gehört, hole ich zurück!"
Anna brachte nur ein ersticktes nein heraus, sie war den Tränen nahe, endlich gehorchten ihre Muskeln wieder und sie versuchte verzweifelt sich von Bors zu befreien, jedoch hielt er sie nun fest an die Wand.
„Ich hole mir dich zurück!", knurrte Bors nun wütend und betonte den nächsten Satz besonders. „Du. Gehörst. Mir!"
„Nein! Nein! NEEEIIIIN!!!", schrie Anna aus Leibeskräften und mit einem Schlag war sie wach. Sie sass aufrecht auf der Matratze, sie zitterte am ganzen Körper und ihr Körper war von einem Schweissfilm bedeckt. Sie hörte unten hastige Schritte und Stimmen, welche die Leiter hochkamen, aus Angst schlug ihr bereits hämmerndes Herz noch schneller. Jedoch erkannte Anna Ricks Statur im Mondlicht, welche die Leiter hochkam.
„Anna?"
Anna antwortete nicht, sie war immer noch gelähmt von ihrem Alptraum, sie atmete nur noch stossweise, ihr Herz raste weiterhin, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Rick kam näher und schaltete ihre Nachtischlampe ein. Erst jetzt bemerkte Anna die Waffe in Ricks Hand, sowie Rick erst durch das Licht ihre Verfassung richtig wahrnahm.
„Hey, atme tief durch Anna.", versuchte Rick sie mit leiser Stimme zu beruhigen und legte die Waffe zur Seite. „Alles ist gut, dir passiert nichts, nicht solange ich da bin. Okay?"
Anna nickte beklommen, versuchte ruhig zu atmen, versuchte das Zittern ihres Körpers unter Kontrolle zu bringen.
„Ich bringe dir schnell eine Flasche Wasser.", sagte Rick einfühlsam und wieder konnte Anna nur nicken. Rick nahm seine Waffe und stand auf, dabei steckte er die Waffe hinter seinem Rücken im Hosenbund seiner Trainerhosen, dann stieg er die Leiter hinunter. Unten hörte Anna die Stimmen ihrer Eltern, verstand aber nicht was sie sagten, nur was Rick ihnen antwortete verstand sie.
„Es ist alles in Ordnung, sie hatte nur einen Alptraum. Ich bringe ihr schnell ein wenig Wasser."
Wieder hörte sie die gedämpfte Stimme ihrer Eltern.
„Ja, diese Alpträume sind nicht normal, aber die hätte Sie auch, wenn Sie das erlebt hätten, was Ihre Tochter durchlebt hat. Gehen Sie ruhig wieder ins Bett, ich kümmere mich um Anna."
Anna war froh, dass ihre Eltern nicht nach ihr sahen, sie wollte nicht, dass sie sahen, wie kaputt sie wirklich war. Sie versuchte weiterhin sich irgendwie zu beruhigen, versuchte das Zittern und ihr rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Bors Stimme hallte aber immer noch in ihren Kopf.
„Wo auch immer du bist Geliebte, ich werde dich immer wieder finden!", hörte sie ihn in ihrem Kopf. „Du gehörst mir und was mir gehört, hole ich mir zurück!"
Eine neue Welle der Angst überrollte sie, sodass sie das Zittern an ihrem ganzen Körper nicht unter Kontrolle brachte, geschweige denn von ihrem laut klopfenden Herzen. Sie zog die Knie an und schlang die Arme um sich. Sie wiegte sich hin und her, hoffte sich beruhigen zu können. Sie hatte unglaubliche Angst, dass Bors sie nochmals in die Finger kriegen würde, ein zweites Mal würde sie das Ganze nicht überstehen. Sie hörte nicht, wie Rick wieder die Leiter hochkam und sah auch nicht seinen entsetzten Gesichtsausdruck, sie so zu sehen. Erst als er in die Hocke ging und ihr die Flasche Wasser anbot, registrierte Anna ihn.
„Trink einen Schluck und dann atme ruhig ein und aus!", ordnete Rick ruhig an, welcher seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte und Anna nickte. Nachdem sie ein paar Schlucke Wasser getrunken hatte, versuchte Anna tief und ruhig zu atmen.
„Langsam einatmen.", sprach Rick leise und machte, um ihr behilflich zu sein, mit. „Und ruhig ausatmen."
Gemeinsam atmeten sie ein und aus, es dauerte eine Weile, bis Anna sich völlig beruhigt hatte. Sie spürte die Erschöpfung, wollte aber nicht nochmal einschlafen.
„Leg dich ruhig wieder an Anna.", beruhigte Rick sie, als ob er wusste, dass sie sich nicht traute wieder einzuschlafen. „Ich bin da und passe auf dich auf. So schnell bringt dich hier niemand mehr weg!"
Anna nickte nur, legte sich wieder hin und schloss die Augen.
„Danke Rick.", flüsterte sie noch, sie wusste nicht ob er es gehört hatte, aber sie wusste, dass er noch da war, und das gab ihr genug Sicherheit, um sogleich wieder einzuschlafen.
Anna scheint die Ruhe und Gelassenheit, welche sie im Palast bei Kenshin hatte, wohl verloren zu haben. Wird sie es schaffen, sich selbst zu finden? Oder wird sie an das Erlebte zerbrechen?
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Gefangen im Schatten der Angst - Wieso er?
Misterio / SuspensoDer Weg von Anna, einer sechzehnjährigen jungen Frau, ist von schrecklichem Missbrauch und Vergewaltigung geprägt. Trotz der schmerzhaften Erfahrungen, denen sie ausgesetzt ist, stellt sie sich mutig dieser Tortur, um ihre Freunde vor ihrem Entführe...