24. die Schwachstellen von Teufelsfrüchten

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Nachdem er es, wie er es immer tat, genossen hatte ihrer Stimme zu lauschen war es kurz still in der Bibliothek. Die anderen hatten den Stimmungsumschwung der beiden bemerkt und wollten ihn wohl etwas Zeit für sich geben, mal abgesehen davon dass die Liste von Pip die es zu besorgen galt mal wieder bis zum Mond und zurück gereicht hätte. Ace lächelte sie einen Moment einfach nur an während er diesen Moment der Erleichterung vor wenigen Stunden noch einmal Revue passieren ließ. Dabei flackerte eine Frage in seinem Kopf auf, die er vorhin einfach übersehen hatte. "Du, Kira, kann ich dich etwas zu dem Thema von vorhin fragen?" Sofort verschlechterte sich ihre Stimmung leicht, weshalb er bereute gefragt zu haben, aber sie nickte und seine Neugier überwog mal wieder. "Was meintest du damit, dass du eine Gefahr für seine Pläne sein könntest?" "Nun, aus zwei Gründen bin ich gefährlich für Blackbeard." Ace viel in dem Moment auf, dass sie ihn in keinem Gespräch je richtig als Vater betitelt hatte, sondern immer als Blackbeard oder Teach. Sie musste ihn wirklich hassen... "Es gibt eine zweite Sache als Schwachstelle von Teufelsfrüchten die nicht Seestein ist oder Meerwasser." Ace' Augen wurden groß. "Nicht?" Sie schüttelte den Kopf. "Nun, es kommt natürlich auf die Art der Teufelsfrucht an, aber bei einigen ist es bis zu einem gewissen Grad nicht möglich Menschen zu Schaden durch die dasselbe Blut fließt da die Teufelsfrucht dem eigenen Nutzer keinen Schaden zufügen will und als Teach herausgefunden hat, dass er eine Tochter hat, naja... Er dachte, wenn er mich umbringt ist er auf jeden Fall auf der sicheren Seite, denn er könnte mich nicht in seinen Schatten verschlingen. Auf der anderen Seite habe ich schon vor Ewigkeiten, also vor wirklich, wirklich langer Zeit, meine Teufelsfrucht gegessen und auch wenn ich nicht direkt mit ihrer Kraft klar kam konnte ich mich damit einigermaßen gut verteidigen und ich hatte immerhin auch noch meine Brüder und meine Mutter die sich im Kampf gegen die Attentäter für mich geopfert hat. Meine Teufelskraft ist ebenfalls stark und ich könnte ihn zwar beeinflussen, ich könnte ihn wie alle anderen gefrieren lassen, aber ich könnte seine Seele nicht zerstören oder ins Jenseits bannen oder irgendwas... Dagegen würde sich dann wiederum meine Teufelsfrucht streuben." Ace Augen wuchsen immer weiter vor Erkenntnis. Davon hatte er noch nie gehört, allerdings würde es vermutlich auch weniger Aufzeichnungen darüber geben. Wer versuchte schon seiner eigenen Familie zu schaden? Und wie hätte er es herausfinden sollen? Ace hatte keine lebenden Blutsverwanten mehr...
An Deck begannen aus dem Nichts heraus einige Stimmen zu grölen. Nachdem die Augen von Ace an die Decke gewandert waren sah der Schwarzhaarige seinen Gegenüber fragend an. Sie grinste. "Was denkst du denn werden sie machen nachdem sie den quälendlangen Einkaufsbummel hinter sich haben?" Er überlegte kurz doch dann funkelten seine Augen auf. "Eine Kneipentour!!!", rief er und sprang enthusiastisch auf, den Blick aber immer noch auf sie gerichtet, da er auf eine Bestätigung wartete und als sie nickte zischte er so schnell an Deck als würde dort das One Piece versteckt liegen. Kopfschüttelnd, aber immer noch leicht grinsend trottete Kira im hinterher.

Die ganze Truppe saß in der Bar und brüllte durcheinander, man könnte meinen man wäre in einem Löwenkäfig. Zwischendurch kam aus der ein oder anderen Ecke ein Rülpser und wenn man genau hinhörte konnte man zwischendurch ein paar Leute lallend Piratenlieder singen hören. Kira lehnte sich lächelnd auf die Theke. Betrunken waren wirklich alle Piratenmannschaften gleich. Die ganze Zeit behielt sie ihren Mitfahrer im Auge, falls ihm die Kapuze vom Kopf rutschen sollte, denn selbst im benebelnsten Rausch durfte er nicht erkannt werden. So fixiert wie sie auf ihre Mannschaft, und im Speziellen auf Ace war, bemerkte sie gar nicht, dass sie heute ohne ihren Mantel ausgegangen war und nun, da ihre Figur klar zu erkennen war, jeder Mann in der Bar nach ihr lechzte. Nicht, dass sie sonst nicht auch oft angesprochen wurde, aber nun war sie wirklich der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Ace kippte sich einen weiteren Humpen Bier hinter und spürte selbst in diesem empfindungslosen Körper langsam wie der Alkohol kickte. Er sah natürlich noch nichts doppelt, aber langsam wurde ihm schwummerig und die Welt schien etwas besser zu werden. Er sah sich in der Truppe um. Besaufen konnten sich alle Piratenmannschaften fast gleich gut. Er überflog die Mannschaft, aber etwas wichtige fehlte ihm. Ein, ihm vertrautes, rotes Augenpaar. Sein Blick löste sich von ihrem Stammtisch und flog weiter durch die Bar, bis er an der Theke hängen blieb. Die gerade angeheiterte Stimmung sank in den Keller, denn das rote Augenpaar, dass er an ihrem Stammtisch vermisste, schaute gerade in ein anderes und zwar in die eines vollkommen Fremden den er heute zum ersten Mal sah. Ohne hinzusehen schnappte er sich das Bier von seinem Nebenmann und kippte das auch noch hinunter. Kurz fühlte er seine Wut nicht mehr sondern nur das Brennen in seiner Kehle, aber kaum hatte er seine Augen wieder geöffnet und den Mann neben Kira fixiert war die Wut wieder da. In dem Moment wünscht er sich seine Feuerkraft zurück. Bisher hatte er sie nicht für so sonderlich wichtige Dinge gebraucht, da kam er auch so ganz gut über die Runden, aber um so ein vorlauten Idioten zu verhauen hätte er gerne etwas mehr Feuerkraft gehabt. Als dieser Kira dann noch etwas näher kam reichte es! Er sprang auf und zog sie am Arm vom Barhocker, so dass sie hinten überkippte und sich nur mit Mühe und Not an der Theke festhalten konnte. Als sie über ihre Schulter blickte konnte sie nur erschrickt seinen Namen hauchen. "Ich habe mich voll erschrocken!" "Ja, das war nötig...", brummte er und musterte den Mann neben ihr grimmig, was er ihm gleich tat. Ace hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl und sein Blick ging durch den ganzen Raum. Der Mann vor ihm war nicht der einzige der ihn plötzlich anblickte als wäre er die widerwärtigste Person des Planeten. Ace schnalzte mit der Zunge und zog das Mädchen, dass er immer noch am Handgelenk hielt aus der Bar. Draußen blieb er stehen und während er auf den Boden sah flüsterte er in die kalte Nachtluft. "Wer war das...?" Sie sah seinen, ihr zugewandten, Rücken an und meinte: "Ich kannte ihn nicht. Er hat mich einfach angesprochen." Mit blitzenden Augen drehte er sich um. "Warum hast du überhaupt reagiert?! Du hättest ihn einfach ignorieren müssen!" Sie schwieg. Da hatte er recht. Das hätte sie tun müssen, auch wenn sie nicht wusste warum ausgerechnet er das von ihr forderte, aber sie konnte offen mit ihm reden. Also sagte sie genau das was sie dachte. "Es ist schwer anderen Leuten Grenzen zu setzen, vor allen Dingen wenn ich sie nicht kenne..." Er sah sie immer noch nicht an, sagte aber auch nichts dagegen. Stöhnend fuhr er sich durch die Haare. Was ging es ihn eigentlich an? Er hatte damit gar nichts zu tun und doch, wenn er an die Blicke der ganzen Männer dachte die sie förmlich auszogen...! In dem Moment ging ihm ein Licht auf. Er drehte sich um und musterte sie. Der Mantel der normalerweise den Großteil ihres Körpers verdeckte war, weil er es so eilig hatte an Deck zu kommen, in der Bibliothek geblieben. Er fuhr sich wieder durch die Haare und stöhnte ein zweites Mal. Hätte er sich doch bloß etwas zurückgehalten! "Weißt du was, vergiss es, nicht so wichtig..." Er setzte ein Lächeln auf bei dem Kira zum ersten Mal sah wie er traurig lächelte. Sie überlegte. So hilflos hatte sie sich schon mal gefühlt. Corazon war gestolpert und sie hatte gekichert, ihm aufgeholfen und ihn gefragt ob seine Eltern ihm denn nicht mal Laufen beigebracht hätten. Sein Lächeln wurde traurig und sie stand nur da und konnte nichts tun... Was hatte Law an dem Tag gemacht? Sie streckte ihre Hand aus, strich ihm die Kapuze vom Kopf und verstrubbelte ihm die schwarzen Haare. Das traurige Lächeln verschwand und wurde durch Überraschung ersetzt. Die Worte die Law in ihrer Erinnerung sagte halten aus ihrem Mund wieder wie ein Echo. "Du bist vielleicht ein Idiot, aber kein so großer wie du denkst. Es reicht wenn du das tust wozu du fähig bist ohne auf die Meinung anderer zu achten." Er starte sie verblüfft an bevor er wieder lächelte, dieses Mal richtig. "Bist du jetzt unter die Philosophen gegangen? Und was soll das heißen? Ich bin ein Idiot?!" Sie seufzte und zog ihre Hand zurück die sich bis eben noch in seinen Haaren befunden hatte. "Vergiss was ich gesagt habe! Waren sowieso nicht meine Worte. Ein Bekannter von mir hat das mal gesagt und ich dachte das würde bei dir auch funktionieren so pikiert wie du geguckt hast." Er lächelte bevor er sich vorbeugte und seinen Kopf auf ihre Schulter legte. "Du bist aber mindestens genauso ein Idiot..."

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Kapitän der Schatten (Ace x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt