32. Sturm hinter verschlossenen Türen

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Ace fühlte sich als hätte er mit dem Feuerball seine ganze Energie aus sich rausgeschossen und bewegte sich einige Momente einfach garnichtmehr. Erst als einige Regentropfen vom Himmel fielen rappelte er sich auf. Ein leichter Sturm war aufgezogen, allerdings auch so stark dass die Segel eingeholt werden mussten und daran beteiligte sich Ace tatkräftig. Als das Schiff endlich sturmtauglich war sah sich Ace, durch die dicken Regentropfen die vom Himmel fielen, um. Sein Blick landete auf Sam der ein Gesichtsausdruck drauf hatte den Ace von ihm so gar nicht kannte. Sorge und Nervosität. Sein Blick war in den Himmel gerichtet. Er biss sich auf die Lippe und ging dann ins Innere des Schiffes. Neugierig folgte Ace ihm. Er folgte ihm bis in den Aktenraum. Ace war erst einmal dort gewesen und hatte dann die Tür direkt wieder zugemacht. Links und rechts waren zwei sehr lange Bücherregale voll mit verschiedenen Dokumenten und Ordnern die bei dem Sturm nur nicht aus den Regalen fielen, weil Sicherungsseile sie an ihrem angestammten Platz hielten und ganz hinten in dem Gang stand ein Schreibtisch über den sich ein total aufgelöster Sam lehnte. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen, nahm einen Bleistift und kaute darauf herum immer noch mit Verzweiflung im Blick. "Alles okay?" Sam schreckte auf. "Nein... Ja! Argh! Nichts ist okay! Ich hasse es dem Captain schlechte Nachrichten zu überbringen!" "Schlechte Nachrichten?", fragte Ace. Sam knirschte mit den Zähnen. "Warum musste dieser blöde Sammy auch wie immer einen Sturm auslösen?!" "Wie immer? Moment. Erklär doch mal..." "Sammy hat von der Sturmfrucht gegessen und immer wenn er gegen uns verliert löst er einen Sturm aus. Diesmal ist er zwar kleiner, aber wir werden trotzdem vom Kurs abkommen und dann an einen Ort müssen den unser Captain absolut verabscheuen wird! Solange reicht unser Vorrat nämlich gerade noch. Mano! Dabei habe ich so eine gute Route geplant und jetzt das! Ich finde keine Lösung, aber ich will auch nicht zum Captain...", jammerte er. Sam wirkte wirklich am Rande seines Bewusstseins. Ace überlegte. Er konnte es zwar nicht verhindern, dass Sam zu Kira musste, aber er konnte ihn kurz ablenken. Er wollte ihn ja sowieso noch etwas fragen. "Sag mal, was war das eigentlich beim Kampf? Du hast dich plötzlich aufgelöst." Sam schaute mit einem leichten Lächeln nach oben. "Ich habe mal von der Wollfrucht gegessen, aber kein Wunder dass du nichts davon wusstest. Ich bin nicht gerade das Aushängeschild was es hier an Teufelsfrüchten an Deck gibt und ich nutze sie auch sehr selten. Meist nur beim Kämpfen, wenn ich irgendwas für Seekarten vermessen muss oder wenn mir im Winter kalt ist und ich Socken brauche." Kaum hatte er das ausgesprochen sah er wieder etwas resigniert auf die Karte. "Ich werde sie also wohl bald brauchen..." Mit einem weiteren Seufzer schnappte er sich die Karte und begab sich zur Tür hielt jedoch noch einmal an. "Ace? Würdest du mich bis zu Kajüte des Captains begleiten? Nur für den Fall, dass ich doch noch einen Rückzieher machen sollte? Dann möchte ich, dass du mir richtig eine scheuerst und sagst: sei ein Mann und zieh's durch." Ace lachte und ging ihm dann nach. Vor der Tür die zu Kiras Kajüte führte hielten sie an. Noch einmal atmete der Navigator durch und griff dann mit zitternden Händen nach der Türklinke bevor er hinein ging. Fünf Minuten vergingen in den Ace vor der Tür stand und wartete, aber kein Laut aus der Kajüte drang. Dann kam Sam wieder heraus, sein Gesicht kreidebleich. Er lehnte sich gegen die Tür die er eben verschlossen hatte und murmelte mit rauer Stimme. "Ich hasse es wirklich ihr schlechte Nachrichten zu überbringen........"

Nachdem Sammy ihnen einen Sturm hinterher geschickt hatte wie er es immer tat und das Schiff der Neumond-Piraten am Horizont verschwunden war verlor er seinen Dauergrinsen und ein nachdenklicher Gesichtsausdruck erschien auf seinem Gesicht, der so untypisch für ihn war, dass jeder der ihn so gesehen hätte wohl nicht für möglich gehalten hätte, dass er Captain Sammy der Daybreak-Piraten war. Er hatte schließlich auch noch den Spitznamen 'Sonnenschein Sammy', aber dieser Moment erforderte einen ernsten Gesichtsausdruck. Er stand immer noch auf der Galionsfigur und setzte sich jetzt hin. Der Löwenkopf wog sich mit den Wellen hin und her während seine Mannschaft wieder ihrer täglichen Arbeit nachging bzw. sich verarzten ließ, wie immer nach einem Kampf mit Kiras Truppe. Heute war etwas anders gewesen. Die ganze letzte Zeit war etwas anders gewesen und diese schwammige Antwort von Kira die mehr einem Ausweichen glich war nicht akzeptabel! Es gab so viele Ungereimtheiten, die unterdrückte Präsenz im Krähennest, das plötzliche komplett Untertauchen... Naja, die Neumond-Piraten waren nun mal diskret, aber so auch nicht. Und dieses schnelle abspeisen... Er hatte richtig gefühlt wie unerwünscht er an Bord war. Sonst konnte man zumindestens Helen und Siox noch für ein, zwei Minuten überreden um mit ihnen ein, zwei Bier runter zu kippen. Nach dem Kampf versteht sich, aber trotzdem. Allerdings glaubte er zu wissen woran das lag. Kira war es vielleicht nicht klar, aber er war jemand von denen der Sie am besten kannte. Man konnte während eines Kampfes viel über eine Person lernen und auch ohne zu reden hatte er viel über sie herausgefunden. Er erinnerte sich auch noch genau an ihr erstes Treffen. Bei dem Gedanken schich sich nun doch noch ein Lächeln auf seine Lippen, allerdings keineswegs so breit wie sein normales.

{Flashback}
Sam schlich durch das Innere eines Schiffes. Seine Mannschaft war nun groß genug, dass sie sich ein größeres Schiff bauen lassen konnten, aber leider hatte er keinen Plan davon was man in einem richtigen Piratenschiff alles brauchte deshalb durchstöberte er gerade alle Piratenschiffe die beim Sabaody-Archipel voranker lagen und das waren viele. Gerade war er auf einem Schiff, dass eine fast komplett schwarze Flagge und einen schwarzen Katzenkopf als Galionsfigur hatte. Er hatte mittlerweile schon viele Räume gesehen, viele Kajüten, ein paar Werkstätte, eine Art Forschungszimmer, natürlich die Kombüse, ein Esszimmer, eine Bibliothek, aber die nächste Tür die er öffnete konnte er nicht richtig einordnen. Ein Raum an dessen Wänden überall Papier mit kleinen Pinnadeln festgemacht war und dessen Fäden zu einem Steckbrief zusammen liefen. 15 Minuten setzte er sich konkret damit auseinander was dort überall geschrieben stand und es waren alles Hintergrundinformationen zu einer der Kaiser-Piraten-Banden, allerdings war es nicht Whitebeards Steckbrief bei dem die Fäden zusammen liefen sondern Teachs. Ein nicht gerade bekanntes Mitglied der Whitebeard-Piraten. Wenn man das mal so sah... Er las einige selbstgeschriebene Texte und bei ihm macht es klick. Das war ihr Vater. Die Beschreibung und die Erwähnung ihres Vaters in Verbindung mit diesem Steckbrief... Auf manchen selbst geschriebenen Zetteln standen nur Informationen zu ihrem Vater, aber ansonsten fielen diese Zettel komplett aus dem Raster. Einzige logische Schlussfolgerung, dieser Mann war der Vater von wer auch immer diesen Raum gemacht hatte. Auf jeden Fall ein Mädchen, so wie sie schrieb. Er hatte schon immer Talent dafür Handschriften zu analysieren, allerdings hatte er nicht das Gefühl dass dieses Mädchen ihrem Vater freundlich gesinnt war. Dafür sprachen diese ganzen Zettelagen einfach nicht. Nachdenklich ging er an Bord doch kaum war einige Schritte auf die Planken getreten wurde ihm ein Schwert an die Kehle gehalten. "Wer bist du?" Die Stimme hatte ihm einen Schauer über den Rücken gejagt, aber wie immer setzte er um seine eigentlichen Gefühle zu überspielen ein breites Grinsen auf. Als er das Mädchen ansah wusste er, dass sie es ähnlich tat. Die Augen voller Schmerz und trotzdem eine kalte, eiserne Maske. Sofort hatte er das Gefühl, dass sie sich ähnlich waren obwohl ihr Schmerz augenscheinlich viel, viel tiefer saß...
{Flashback Ende}

Er seufzte und zog seine Notizbuch aus einer Innentasche seiner Weste. Dort hatte er an die 20 Seiten einzig und allein Kira gewidmet. Er traf nicht oft auf jemanden der ihm ähnlich war, weshalb er auch verstehen konnte was in ihr vorging. Ihr Vater hatte Puma D. Ace umgebracht und mit ihrer Teufelskraft hatte sie ihn bestimmt wieder erweckt. Das war die unterdrückte Präsenz oben im Ausguck gewesen und nun versuchte sie bestimmt irgendetwas um den augenscheinlich bevorstehenden Krieg zwischen, naja, irgendwie allen, größtenteils einzudämmen. Sie war so leicht zu durchschauen wenn man erst mal verstand wie sie tickte. Er verstand dass sie gerade absolut keinen Nerv dafür hatte um sich dauernd mit ihm abzugeben. Egal wie viel Spaß es ihm machte mit ihr zu kämpfen, aber er würde sich bereit halten. Für den Moment an dem sie ihn brauchen würde, den das taten Freunde doch so, oder?

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Kapitän der Schatten (Ace x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt