Kira ging mit ruhigen Schritten auf die blonde Grinsekatze zu die am Anfang für sie nur ein nerviges Ärgernis gewesen war. Mittlerweile hatte sich aus seiner fasst schon süchtigen Veranlagung für das Kämpfen gegen die Neumondpiraten ein zugegebenermaßen unterhaltsames Katz und Mausspiel entwickelt bei dem ab und an die Rollen getauscht wurden. Als sie etwa 10 Meter vor ihm stand ging ein Raunen durch die Menge. Die eben noch schlaff auf dem Boden liegenden Daybreak-piraten waren aufgestanden und auch die Neumond-Piraten stellten sich mit ihnen gemeinsam in einer Art Kreis um ihre beiden Kapitäne. Es glich einer Arena in der sich zwei wilde Tiere gegenüber standen. Ein Löwe und ein Panther die sich beide allein mit ihren Blicken zu erdolchen versuchten. "Gleiche Regeln wie immer?", fragte Sammy und in seiner Stimme schwang eine Aufregung und Freude mit, die man in dieser angespannten Situation nicht verstehen konnte, wenn man die Beziehung der beiden Banden nicht bis ins kleinste Detail studiert hatte. "Ja, wie immer keine Teufelskräfte und diesmal halt dich dran!" Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. "Die Windböen damals war nicht von mir..." "Wer's glaubt...", grummelte sie und nachdem sie ihren Mantel gelöst hatte der auf den Boden fiel und direkt völlig vergessen wurde, legte sie ihre eine Hand auf den Griff ihres Schwertes. Er tat es ihr gleich. Ein Knistern schien in der Luft zu herrschen und Kira atmete einmal geräuschlos ein und aus. Mit ihrem Observationshaki versuchte sie sich auf jede erdenkliche Bewegung ihres Gegenübers vorzubereiten und gleichzeitig ihrem eigenen Körper mit Rüstungshaki zu überziehen. Kein Laut war auf dem Schiff zu hören bis beide ihre Klingen zogen, aufeinander losstürmten und diese kollidierten. Das metallische klirren von Eisen auf Eisen war wie der Startgong der die Menge zum Julen brachte die nun nicht mehr aus den Neumond und den Daybreak-piraten bestand sondern aus Fans die für ihren jeweiligen Favoriten jubelten. Sowohl Kira als auch Sammy blendeten dies jedoch aus. Sie hörten nur das Aufeinandertreffen ihrer Schwerter und den schweren Atem des Gegners. Sie bewegten sich so schnell, dass einige ihnen kaum folgen konnten und nur die Funken zu sehen waren die entstanden wenn die Schwerter aufeinanderprallten. Das ging einige Zeit so bis Kira ihn geringfügig am Arm traf und eine dünne Schnittwunde zu sehen war. Beide standen sich hechelnd gegenüber und beide mit einem energischen Grinsen. Dieser Kampf machte Spaß. "Wie immer bist du die, die zuerst ein Schlag landet. Angeberin." "Wann hast du überhaupt jemals einen gelandet? Aber ich muss sagen, du bist besser geworden, Blumenjunge." "Danke für das Kompliment, Schreckschraube." "Charmant wie eh und je.", meinte sie und steckte ihr Schwert zurück. Stattdessen zückte sie jetzt ihre beiden Dolche. Seine Augen glüten. "Du machst nun endlich ernst?", fragte er. "Von Ernst kann hier keine Rede sein. Du bist ein Anfänger, egal wie sehr du dich verbessert hast, für mich musst du noch 100 weitere Jahre trainieren.", meinte sie. Er lachte und lies das Rüstungshaki seine Klinge überziehen. Kira wusste das er das konnte. Er war vielleicht vieles. Ein Angeber... Ein Verrückter... Aber vor allem war er eins ein Meister des Hakis. Er konnte ganze fünf Sekunden in die Zukunft sehen, wenn er sich konzentrierte und das kombiniert mit seinem außergewöhnlichen Königshaki sowie dem Rüstungshaki und seiner perfekten Schwerttechnik, die eigentlich schon gar nicht mal so schlecht war, aber natürlich nicht im Ansatz an ihre heranreichte, ergab ein Monster das jeden normalen Menschen bestimmt in Windeseile ins Jenseits beförderte. Die Marine konnte ja eigentlich dankbar sein, dass sie eben jenes Monster in Schach hielt. Hätte sie das nicht getan würde er schon seit Jahren wahllos irgendwelche Marinebasen zerlegen, denn das einzige was ansatzweise so stark war wie seine Sucht nach dem kämpfen war seine Launenhaftigkeit und gerade gegenüber der Marine war diese nicht gerade positiv eingestellt. Tatsächlich war er schnell genervt von der Marine. Umso erstaunlicher war es, dass er gerade, bei ihrem 38 Kampf, immernoch nicht die Lust daran verloren hatte sich mit Kira zu messen. Während Kiras einer Dolch mit schnellen präzisen Schlägen stets Sammys Schwert abwerte und dabei unbemerkt von ihm ein paar empfindliche Stellen des Schwertes traf wo das Rüstungshaki etwas schwächelte, ging sie mit dem anderen in die Offensive, was ihm nicht nur einen Kratzer zufügte. Während sie gerade mal ansatzweise ins Schwitzen kam. 10 Minuten ging das so bis sie plötzlich ihre Taktik änderte und mit beiden Dolchen gleichzeitig einen Kreuzschnitt ansetzte der sein geliebtes Katana spaltete. Er sah seine abgebrochene Klinge an und hob lächelnd die Hände. "Ich gebe auf." Sie nickte, ließ ihre Dolche einmal in der Hand wirbeln und steckte sie zurück an ihren Gürtel, bevor sie einmal ein und ausatmete und die Anspannung von sich abfallen ließ. "Der Kampf hat sich gelohnt", meinte Sammy und streckte sich nachdem er die Reste seines kaputten Schwertes in die Scheide gesteckt hatte. "Du hast mich zum ersten Mal ernst genommen, oder? Das war zwar erst das zweite Mal dass du deine Dolche gegen mich eingesetzt hast und nicht mit dem Schwert gegen mich gekämpft hast, aber es war auf jeden Fall das erste Mal dass du mein Schwert zerstört hast! Vorher hast du es mir immer bloß aus der Hand geschlagen. Das heißt doch ich werde ein besserer Gegner, oder?" Sie rollte mit den Augen. Manchmal war Sammy einfach nervig. Er hatte doch jetzt seinen Kampf gehabt. Konnte er nicht verschwinden? Er lachte. "Ich weiß was du denkst, Schnucki. Ist ja gut, wir verziehen uns. Allerdings würde ich schon noch gerne wissen wo du im letzten halben Jahr so warst? Es war schwerer an Informationen über euch zu kommen als es sonst sein sollte. Ihr seid total von der Bildfläche verschwunden. Wist ihr wie viele Inseln wir abgegrast haben?! Unser 38 Kampf war schon mindestens vor drei Monaten überfällig!" Sie seufzte. "Wir haben eben besseres zu tun als uns mit hirnamputierten Affen abzugeben." Thedralisch fasste er sich an die Brust. "AU! Das hat jetzt aber weh getan. Dabei dachte ich du hast mich lieb..." "Träum weiter, Schlitzohr." Er legte den Kopf mit einem Grinsen schief. "Weißt du was? Das lege ich als Kompliment aus, also danke. Ich verzieh mich wieder, aber diesmal bist du mich nicht so lange los. Erinnere dich daran. Ich werde dich herausfordern bis ich gewinne oder du ins Gras beißt!" Sie setzte wieder ihre kühle, desinteressierte Maske auf und drehte sich Richtung Tür die ins Schiff führte, während die Daybreak-piraten einer nach dem anderen von eben jenem zurück auf ihr eigenes sprangen. Obwohl Kira es nicht ansah wusste sie, dass Sammy wieder auf dem Löwenkopf stehen und enthusiastisch winken würde. Bis er gewann oder sie ins Gras biss... Dass er gewann war ausgeschlossen, dessen war sie sich sicher, aber dass sie ins Gras beißen würde, das war nicht so unwahrscheinlich. Immerhin würde sie in naher Zukunft ihrem Vater wieder begegnen und danach würde das Piratenleben enden. Entweder würde sie sterben oder sie würde sich aus dem Geschäft zurückziehen. So oder so war das Kämpfen dann gegessen und Sammy konnte sich weitere Herausforderungen an den Hut stecken. Bei dem Gedanken, dass das vielleicht ihr letzter Kampf gewesen war war sie etwas wehmütig und trotzdem freute sie sich, dass sie zumindest einmal ansatzweise richtig gegen ihn gekämpft hatte. Es war zwar nur etwa ein Viertel ihrer gesamten Kraft gewesen, wenn man mal von ihrer Teufelskraft absah, aber trotzdem gab es nur wenige Gegner gegen die sie so ernsthaft kämpfen konnte. Selbst bei den Humandrill auf Mihawks Insel hatte sie sich irgendwann nicht mehr getraut. Sie waren nur noch Übungspartner für neue Techniken gewesen, aber wenn Sie einen ernsthaften Kampf haben wollte, dann musste sie schon jemand richtigen herausfordern. Ihren Onkel... Shanks... Eben jemanden dessen Stellung ziemlich hoch war. Bei ihrer eigene Kampfkraft, die ihrer Meinung nach eigentlich schon cheating war... Mit einem reumütigen Lächeln, dass dennoch von Stolz gezeichnet war als hätte nicht sie sondern Sammy, dem sie schon so oft Tipps gegeben hatte, den Kampf gewonnen. Sie fühlte sich wie eine große Schwester dessen Bruder erwachsen wurde und das obwohl sie weder kleine Geschwister hatte noch Sammy jünger war als sie, aber trotzdem hatte sie das Gefühl er war nur durch sie annähernd erwachsen geworden und in gewisser Weise machte sie das stolz.
Ace, der die ganze Zeit im Krähennest saß und das beobachtet hatte, war zuerst beeindruckt. Wie sich die Mitglieder alle in einem Kreis aufgestellt hatten wirkte fast wie ein Ritual und der Kampf hatte wirklich etwas für sich. Kira schien auch ohne ihre viel zu überpowerte Teufelskraft eine Menge auf dem Kasten zu haben. Natürlich wusste er das schon. Er hatte sie gegen Humandrill kämpfen sehen und auch schon gegen Dracon, aber dieser Kampf wirkte anders, geladener. Erst gegen Ende hin wurde ihm das ganze unsympathisch, nämlich als Kira mit ihm scherzte. Das sah nämlich in Ace Augen mehr aus wie flirten und er wusste nicht warum, aber plötzlich fand er diesen Sammy mehr als unsympathisch und dann noch dieser Blick als er weggefahren war. Was sollte das? Am liebsten wäre er selber runtergegangen und hätte dem Idioten eine gescheuert, obwohl er nicht mal wusste warum, aber der Gedanke daran Kira damit eventuell Probleme machen zu können hielt ihn ab. Das war doch alles für'n Arsch! Er musste seinem Ärger irgendwie Luft machen. Da die Daybreak-piraten weg waren konnte er wieder aus dem Nest klettern und ging ans Heck des Schiffs wo gerade sowieso niemand war. Ace hielt seine Hand Richtung Meer, bündelte seine gesamte Wut und Negativität in seiner Hand und ließ eine riesige Feuerkugel ins Wasser schnellen die sofort verdampfte und einen kleinen Nebelschleier über der Lux erzeugte der sich jedoch schnell wieder verflüchtigte. Schwer atmend lehnte er sich an die Reling und ließ sich daran hinuntergleiten. Langsam aber sicher drängte sich ihm der Gedanke auf, dass Kira für ihn irgendwie einen besonderen Stellenwert innen hatte. Er wusste nicht wie oder warum, aber sie war nun etwas Besonderes und ebenso wie sie, die ein besonderes warmes Gefühl in ihm auslöste, wollte er das Gefühl beschützen, dass seinen Körper ausfüllte, wenn er in ihrer Nähe war. Es fühlte sich an wie ein Feuer in seinem Herzen, dass seinen ganzen Körper von innen wärmte. Ace bildete sich sogar ein, dass es dieses kleine Flämmchen war, dass ihre eiskalte Maske geschmolzen hatte. Jetzt wo er es sich endlich eingestanden hatte blieb nur noch eine Frage, zumindest fiel ihm nur eine ein. Es gab sicher noch mehr... Wie sollte er sie nun behandeln wo ihm das klar geworden war...?
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Kapitän der Schatten (Ace x Oc)
FanfictionAce liegt in den Armen seines Bruders und ist sich sicher nun zu sterben, allerdings erwacht er wenig später im Inneren eines Schiffes. Befehlshaberin ist ein junges Mädchen namens Kira. Sie meint sie habe ihn mit ihrer Teufelskraft nicht aus Freund...