"Gib mir den Zauberstab", sagte Charles, der seinen auf Alekto gerichtet hatte. Diese stand noch immer im Gang und konnte daher nicht zaubern und Sirius hatte seinen Zauberstab nicht gezogen. Alekto wollte gerade einen Schritt aus dem Gang machen, da rief Charles bereits "Accio Zauberstäbe!" und Alektos Zauberstab flog aus ihrer Hand.
Er fing die beiden Zauberstäbe auf und gab sie der Person hinter sich, die Alekto erst jetzt bemerkte.
"Helen!", entkam ihren Lippen.
Helen machte einen Schritt neben Charles, in der einen Hand ihr Zauberstab, in der anderen die von Alekto und Sirius. Sie schaute Alekto nicht an, sondern blickte nur stumm zum Licht am Ende des Ganges.
"Danke, dass du uns hier hergeführt hast", meinte er an Sirius gewandt. "Es ist nicht gerade unauffällig, wenn ein großer schwarzer Hund durchs Schloss rennt. Seit wann bist du ein Animagus?"Alekto sah überrascht zu ihm. Der Gryffindor erwiderte nichts, sondern presste nur die Kiefer zusammen.
Schließlich blickte sie wieder zu einer ihrer besten Freundinnen. "Helen, wieso?", fragte sie. "Was willst du mit so einer Magie? Willst du wirklich dem dunklen Lord helfen, in dessen Augen Lea weniger wert ist wegen ihrer Mutter?", fragte sie sanft.
Endlich sah Helen zu ihr. "Der dunkle Lord richtet eine Ungerechtigkeit, Al. Wieso müssen wir uns verstecken und auf die schwachen Muggels Rücksicht nehmen, die zerstören nur alles und schwächen uns."
"Helen, das bist nicht du. Die Helen, die ich kenne, kann keiner Fliege etwas zu leide tun. Wieso willst du etwas mit Leuten zu tun haben, die andere ermorden für etwas, für das sie gar nichts können?", erwiderte Alekto und hoffte irgendwie zu ihr durchzudringen oder zumindest genug Zeit zu erkaufen, bis die anderen kamen.Helens Miene veränderte sich nicht. "Du kannst gut reden, du und dein Merlin-Blut, siehst du nicht, was in dieser Welt falsch läuft? Wo ist die Alekto, die ich kenne?"
"Lass uns darüber sprechen, Len! Du, ich und Lea. Ihr wollt diese Magie nicht."
Charles lachte auf. "Oh, doch, wir wollen diese Magie, wir haben lange genug danach gesucht."
"Habt ihr das Gefühl, in seinen Reihen dadurch aufzusteigen?", fragte Sirius, der zum ersten Mal das Wort ergriff. "Glaubt ihr wirklich, er würde einen Zauberer am Leben lassen, wenn er denkt, dass dieser stärker ist als er selbst?" Er sah Charles direkt an und reckte herausfordernd das Kinn.
"Du magst ein Blutverräter sein, aber die Arroganz eines Reinblutes hast du nie abgelegt", meinte der Slytherin spöttisch und richtete seinen Zauberstab drohend auf den Gryffindor.
"Es ist keine Arroganz, wenn es gerechtfertigt ist", gab Sirius zurück und ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. "Mein Blut ist komplett rein, dagegen haben eure drei-vier mickrigen Generationen reines Blut keine Chance."
"Es reicht", sagte Helen und deutete Charles an, den Zauberstab runter zu nehmen. "Wo er ist, sind Potter und die anderen wohl auch nicht mehr weit. Wir müssen jetzt handeln."
Charles nickte und scheute Sirius mit einem Winken seines Zauberstabes zu Alekto in den Gang. "Ihr geht voraus", teilte er ihnen streng mit, aber Alekto konnte sehen, wie seine Augen unruhig die Umgebung absuchten.Sirius setzte sich in Bewegung und warf Alekto einen vielsagenden Blick zu. Die beiden schienen nicht mitgekriegt zu haben, dass Zaubern im Tunnel nicht funktionierte.
Mit der Lichtquelle am Ende des Ganges war es noch recht dunkel, und mehrere Male stolperte sie über den unebenen Boden. Einmal musste Sirius sogar nach ihrem Arm greifen, damit sie nicht hinfiel.
Ihr Herz schlug immer wilder, je näher sie kamen, und schließlich machten sie die letzten Schritte.
Alekto wusste nicht, was sie erwartet hatte, wie Merlins Geheimnis aussehen würde. Aber vor ihr war eine riesige Lichtkugel, die leicht zu pulsieren schien, fast wie ein Herz. Das Licht hatte eine giftgrüne Farbe und badete die Steinfelsen in dieser Farbe. Die feinen Härchen auf ihrem Arm stellten sich auf, während ihre Augen nicht fähig waren irgendwo anders hinzuschauen.
"Das ist also Merlins Geheimnis, Merlins Magie", meinte Charles, den Alekto vor lauter Staunen fast vergessen hätte. Er richtete seinen Zauberstab auf Sirius. "Geh etwas näher, aber berühre es nicht." Sirius tat wie geheißen, die Lichterkugel schien nicht auf ihn zu reagieren.
"Bitte", sagte Alekto und drehte sich zu Helen. "Das kann gefährlich sein, wir wissen nicht. . ."
Helen verdrehte die Augen. "Ich dachte, du seist der Nachkomme von Merlin? Irgendwann wirst du mich verstehen."
Alekto schüttelte den Kopf. "Die Zeiten, in denen ich dich verstanden hätte, sind vorbei." Sie sah zu Sirius, der vorsichtshalber wieder ein paar Schritte zurück machte. Sie versuchte ihm mit einem Blick zu verstehen zu geben, was sie als Nächstes vorhatte.

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Merlins Secret
FanficAlekto Myrddin: Reinblüterin, Slytherin, Nachfahrin des Merlins und Familienenttäuschung. Vor den Toren Hogwarts tobt der Krieg, noch gilt die Schule unter Albus Dumbledore als ein sicherer Hafen, doch dann wird das Schloss angegriffen. Neben der Fr...