Sanitäter und mürrische Götter

32 2 3
                                    

~Emilia:

Die riesige Eisentür schwang auf und Emilia wollte gerade loswerden, wie übertrieben diese ganze Vorrichtung war, als sie den Gott sah, der am Boden lag. Lokis Körper zitterte scheinbar unkontrolliert und Emilia keuchte auf.

Mit zwei Sätzen war sie an der gläsernen Wand seines Gefängnisses und hämmerte dagegen um den Gott vielleicht aufzuwecken, doch er bewegte sich einfach nicht. Emilia sah sich um, entdeckte aber keine Apparatur, mit der sie die Zelle hätte öffnen können. Das alles, weil Loki die Avengers schon einmal in die Irre geführt hatte, damals auf dem Helicarrier, wie Emilia aus den Berichten wusste.

Jetzt aber musste die junge Agentin etwas tun, den sonst würde der Gott am Boden vielleicht sterben. Auch wenn ihr alle eingebläut hatten, sich von ihm fernzuhalten konnte Emilia nicht tatenlos zusehen, wie Loki hier unten verblutete.

Irgendwas stimmte nicht, das hatte das neueste Mitglied der Avengers schon bei seiner chaotischen Ankunft durch die Decke des Meetingrooms gemerkt. Thors und Lokis Körper heilten viel schneller und konnten generell nicht so stark verletzt werden, wie ihr menschlicher, soviel hatte Nat ihr erzählt. Doch Loki hatte überall Wunden gehabt und das Blut um ihn herum sagte Emilia, dass er immernoch nicht aufgehört hatte zu bluten.

Die Shield Agentin ging um die Zelle herum und suchte hektisch nach einer Möglichkeit, die Gefängnistür zu öffnen. Auch wenn das höchtswahrscheinlich Selbstmord wäre. Wer wusste, ob der Gott wirklich nicht nur spielte und Emilia hasste ihre Zweifel. Das Leben dieser Person hing vielleicht von ihr ab und sie zögerte. Aber er war ein verdammter Gott...

Schnell überprüfte Emilia alles auf Kameras, was sie eigentlich schon vorher hätte machen müssen, dann rannte sie den Gang zurück und zu ihrem Glück hatte sie ihr Gedächnis nicht im Stich gelassen. Der lange dunkle Gang führte zu einer weiteren Tür, vor der ein kleines Pult zum Öffnen der Eisentür stand und auf der anderen Seite war noch eins, welches diese Tür vor ihr öffnete. Doch sie konnte auch eine kleine Nebentür öffnen und Emilia hoffte inständig, dass diese das eigentliche Kontrollpult freigeben würde.

Die Codes und Passwörter hatte sie dank ihrer Spionagearbeit bei Shield schnell herausgefunden, auch wenn es ihr ein schlechtes Gewissen gab. Jetzt stand sie jedoch vor einer anderen Herausforderung. Denn diese Zugangscodes für die Glaszelle hatte sie nicht, das war sogar für sie Top Secret.

"Scheiße", fluchte sie, während sie einige Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben ausprobierte. Schließlich musste sie sich verzweifelt geschlagen geben. Da kam ihr plötzlich eine Idee, doch es war riskant und absolut naiv.

"Was soll's", murmelte Emilia und sagte dann in den stillen Raum hinein: "JARVIS? Sind Sie hier?"

Fast sofort kam eine Antwort und sie zuckte zusammen bei der viel zu lauten Stimme, die erklang: "Miss Christensen, wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

"Ich brauche die Zugangscodes zum Kontrollpult der Glaszelle und wiederum die für das Gefängnis. Bitte", setzte sie zuckersüß hinzu.

"Miss Christensen, diese Codes kann ich Ihnen unter keinen Umständen geben, aber ich werde Mr. Stark..."

"NEIN! Sagen sie nichts davon Stark! Niemand darf wissen, dass ich hier unten bin."

Das war ja super gelaufen. Emilia verfluchte sich selbst.

Dann tat sie wohl das absolut schlechteste, was sie in dieser Situation hätte tun können. Emilia ging zum Stromkasten dieses Abteils, schnappte sich eine Schere vom Werktisch, der hier unten rumstand und riss dann die Verkleidung von der Wand. Sie hoffte inständig, dass der Stromkreis mit den Sicherungen für die Zelle verbunden war.

𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐦𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧𝐬 | 𝐋𝐨𝐤𝐢 𝐅𝐅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt