~Emilia
"Ich schwöre es dir, ich habe mich nie mit ihm verbündet! Das alles ist ein riesiges Missverständnis!", rief die junge Shield Agentin verzweifelt und hob die an den Tisch gefesselten Hände so weit, wie es die Handschellen erlaubten.
Natasha Romanoff stand mit verschränkten Armen vor ihr und Emilia erkannte nichts mehr von ihrer Freundin in den eiskalten Augen der Black Widow. Man hatte ihr frische Kleidung gegeben und Nat hatte sie selbst beim Umziehen keine Sekunde aus den Augen gelassen. Es stank ihr noch gewaltig von Loki getasert worden zu sein.
Jetzt trug die Agentin ein weites T-shirt mit dem Logo der Avengers, was irgendwie in ihrer Situation so gar nicht passte. Dazu hatte man ihr aus ihren wenigen Habseligkeiten eine der weiten, schwarzen Cargohosen gegeben, wo Emilia in der Shieldbasis so viel Krimskrams in die Taschen gesteckt hatte, bis die Nähte aufgerissen waren.
Ihre Erscheinung passte nicht hierher. Sie sah eher aus wie ein abgestürzter Teenie, der von der Polizei wegen irgendwas geschnappt worden war. Ungefähr so fühlte sich die junge Agentin auch.
Als Nat nach einer ganzen Weile noch immer nichts erwidert hatte, starrte Emilia ihre Freundin flehend an. Sie hatte ihr alles schon mindestens dreimal erklärt, den ganzen Weg mit Loki. Von dem Monster und dem Ding in ihr sagte sie kein Wort, aber das musste sie auch nicht. Natasha glaubte ihr sowieso nicht.
"Nat, bitte!", rief sie. Ihre Hände zitterten und Emilia sah ihr gesamtes Leben in sich zusammenfallen. Wenn die Avengers sie als nicht vertrauenswürdig oder gar gefährlich einstuften, würde Fury sie nie wieder nehmen. Sie würde auf die Straße gesetzt werden. Ihr ganzer Traum wäre zerstört.
Angst kroch ihre Kehle hoch und das Ding um ihr Herz krampfte. Nach Luft schnappend zog Emilia unwillkürlich an den Ketten.
"Natasha, du musst mir nicht glauben. Aber ich weiß, dass du zwiegespalten bist. Ich gebe dir mein Wort, ich schwöre bei allem, dass ich mich nie mit Loki auf irgendeinen Deal eingelassen habe."
Das Ding in ihr richtete sich auf, reagierte auf Emilias Furcht. Bilder der pulverisierten Tür tauchten in ihrem Geist auf. Das durfte hier auf gar keinen Fall passieren.
Bill, Bill, wo war ihr Cousin?! Er sollte kommen und sie endlich retten, damit dieser Albtraum aufhörte. Emilias Herzschlag ging in einem unregelmäßigen Staccato. Die Kraft um ihr Herz griff nach der Kontrolle, doch sie unterdrückte es mit Gewalt. Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Hand.
Und Nat sagte immer noch nichts. Emilia wurde langsam wütend. Sie wusste nicht, ob das Ding in ihr es befeuerte, doch kurz war alles still, bis die Agentin voller ungezügeltem Zorn schrie:
"SAG ENDLICH WAS!"
Natasha zuckte sichtlich zusammen und sammelt sich schnell wieder. Der Schock war trotzdem in ihre Glieder gerast.
"Tony und die anderen besprechen morgen, wie wir mit dir verfahren sollten. Bis dahin bleibst du in diesem Raum."
Morgen erst?!
Morgen?!!
"Ich soll bis morgen hier sitzen bleiben und nichts tun? Hast du sie noch alle?" Ihre Stimme überschlug sich fast und Emilia sah Natasha ungläubig an. Sie würde garantiert nicht so behandelt werden. Das würde sie nicht zulassen!
"Bring mich wenigstens in eine der Zellen."
"Die hast du bei deinem dummen Rettungsversuch unbrauchbar gemacht."
"Ihr werdet doch wohl eine altmodische Zelle zum ABSCHLIEßEN haben? Hat Stark mal was von einem ganz normalen Schlüssel gehört?"
"Es klingt fast so, als wolltest du unbedingt eingesperrt werden."
Der kleine, traumatisierte Teil von ihr schrie förmlich danach, seitdem dieses Ding in ihr wohnte. Doch Emilia schluckte die Antwort, die ihr auf der Zunge lag, runter. Frustriert trat sie gegen den Tisch.
"Wollt ihr mir dann auch kein Essen oder Trinken geben und ich soll mich hier drinn vollpinkeln und irgendwann dem Wahnsinn verfallen?", meinte sie spitz.
"Emilia, hör auf zu übertreiben."
"Sag mir nicht, das ich übertreibe!", fuhr sie wieder auf und funkelte Nat an. Das war abstoßend. Das war entwürdigend.
Das Ding in ihr drängte immer stärker und stärker, kämpfte und biss um sich. Emilia unterdrückte den Drang, dieser Kraft freien Lauf zu lassen.
Natasha Romanoff öffnete, ohne ein weiteres Wort die Tür und ging. Sie ging einfach!
Als die Tür mit einem lauten Klacken ins Schloss fiel, konnte Emilia es nicht glauben.
"Nat!"
Keine Antwort.
"Natasha!"
Immer noch nichts. Die Handschellen gruben sich in ihre Handgelenke.
"Natasha!!"
Der Raum schien kleiner zu werden, die Wände rückten näher und das Etwas brüllte in ihrer Brust. Es riss an ihrem armen Herzen.
"Nat, bitte!"
Das Ding stieß seine Klauen in ihr Inneres, zerstörte Emilias Barriere, hinter der sie es in Schach gehalten hatte. Trotzdem kämpfte sie.
"Natasha Romanoff!"
Es ging nicht. Keine. Luft. Kein...
"Hilfe!"
Ihre Brust riss auf, Schatten explodierten um sie herum und Emilia schrie. Es tat weh. Das Ding übernahm die Kontrolle, sie fiel nach hinten und knallte mit dem Hinterkopf auf den Boden.
Alles was sie dachte, alles was sie war in diesem Moment bestand aus fünf Worten:
Lass mich nicht wieder sterben."
Denn dieses Mal würde niemand kommen.
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Hola, neues Kapi! Yayy und es geht gleich weiter hier:) Bei mir stand die Tage super viel an, deswegen habe ich es nicht eher geschafft, aber nun habe ich mal fünf Minuten freie Zeit ;)
Bye amigos <3
DU LIEST GERADE
𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐦𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧𝐬 | 𝐋𝐨𝐤𝐢 𝐅𝐅
FanfictionLoki wird nach seinen Verbrechen wieder nach Mitgard geschickt, um dort ohne seine Magie sein restliches Leben zu verbringen und mit den Folgen seines Handelns leben zu müssen. Dabei hat der Gott des Schabernacks noch mit den Folgen der Gedankenkont...