~Loki:
Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen...
Schmerz.
Lokis Körper erzitterte. Lava floß durch seine Adern, entzündete ihn und ließ ihn sich krampfhaft winden. Wieder brüllte er auf, seine Beine krampften unkontrolliert, das Feuer verschlang ihn mit Haut und Haar.
Der Tod würde gleich kommen. Er würde ihn willkommen heißen und Loki würde endlich Frieden finden. Doch es war kein Frieden, der ihn begrüßte. Nur ein Moment, gleißend helles Licht, dann fühlte er nichts mehr.
Kurz. Eine Sekunde...zwei...drei....
Mit einem Schrei kam Loki wieder zu sich, zurückgerufen durch IHN. Die Schmerzen würden nicht aufhören. Es würde niemals aufhören.
ER kam näher, beugte sich vor und nahm Lokis Gesicht zwischen die blutbefleckten Hände. Er sah ihn an, drückte so fest zu, das Loki wimmerte und sein zerstörter Körper zitterte. ER gab dem Monster neben sich ein Zeichen und zog Loki an den Haaren nach hinten.
Der Gott biss die Zähne zusammen, als sein Körper in einem unnatürlichem Winkel nach hinten gebogen wurde.
Die Ketten, mit denen er gefesselt war drückten in seine Haut. Von außen sahen sie normal aus, robust und schwer, hielten ihn an Ort und Stelle. Doch dem war nicht so. Loki fühlte seine Hände bereits nicht mehr, denn riesige Eisenspitzen waren an der Innenseite seiner Ketten befestigt. Sie durchbohrten seine Haut an Hand und Fußgelenken.
ER hatte eine neue Foltermethode entdeckt. Vorher hatten sie ihn nur physisch mit allen möglichen Folterinstrumten zerstört. Jetzt wusste ER, dass Loki eine große Schwachstelle hatte, die ihn seine wahre Herkunft noch mehr hassen ließ.
Feuer.
Wieder fuhr ein Strahl heiße Lava sein Rückgrat herunter und verbrannte ihm die Haut, ging so tief, das Loki sich aufbäumte und so lange schrie, bis der Tod wieder einmal auf ihn wartete.
Wie oft war er schon gestorben in den letzten Wochen?
Oder waren es Monate?
Er wusste es nicht.
Einatmen....ausatmen....einat...
Loki brüllte auf, als die Ketten seinen Körper streckten, ihn weiter auseinander zogen, sodass er schon dachte, er würde in zwei Hälften gespalten.
Dann brach sein Rückgrat, ließ ein fleischiges Knirschen hören und dann ein dumpfer Knall, der Loki in die Ohmacht treiben wollte, doch ER verhinderte es.
Loki durfte sich nie in die Bewusstlosigkeit flüchten, außer wenn er starb. Drei Sekunden lang. So lange brauchte ER, um ihn wiederzuholen und Loki flehte jedes Mal darum, diese drei Sekunden würden für immer andauern.
"Bring das in Ordnung", erklang die zischende Stimme eines der Monster, die Loki folterten.
Nein!!!, wollte Loki schreien, doch schon durchfuhr ihn eine andere Art von Schmerz, die Art, mit der ER ihn wieder zusammenflickte, um weiterspielen zu können.
Dieser Schmerz riss Loki auseinander, fraß ihn auf und zerstörte jedes Mal ein Bruchstück seines Verstandes. Das Brüllen und seine Schreie waren Musik in den Ohren seiner Kerkermeister.
ER trat wieder vor Loki und umfasste seine in Stachelketten gelegten Handgelenke, sodass Loki erneut wimmerte, kurz aufschrie und dann den Kopf sinken ließ.
Er hatte keine Kraft mehr, wenn sie ihn gerade nicht folterten und die Schnitte und die Eisenketten ließen ihn nie ohne Schmerzen zurück. Nie...
ER stellte sich vor Loki, richtete sich auf und fragte die Frage, die sie alle Loki nun jeden Tag fragten um zu sehen, ob sein Wille bereits gebrochen war.
"Wem folgst du?"
Loki kostete es alles, seinen Kopf ein weiteres Mal zu heben und die Macht in ihm, seine Magie regte sich, auch wenn er sie nicht nutzen konnte, um IHN zu verletzen.
Die Entschlossenheit in seinem Blick und der Hass waren nicht mehr so stark, wie vor einigen Wochen....oder Monaten?
"Ich folge mir selbst", spie er dem Titanen entgegen, der ihn folterte, der ihn verbrannte, ihn umbrachte, ihn zurückholte, der seinen Verstand auseinandernehmen wollte, der ihn gefügig machen wollte.
"Falsche Antwort", entgegnete ER mit einer Spur Bedauern in der verhassten Stimme, während er sich umdrehte und den Monstern um Loki herum zunickte.
Diese packten seine gefesselten Hände und verbanden die Ketten mit etwas anderem, das Loki nicht sehen konnte.
Einer der Kerkermeister trat vor und seine graue, verschrumpelte Haut sah so alt aus, als könnte er jeden Moment zu Staub zerfallen. Loki hoffte es.
"Ich will dich betteln hören", knirschte er Loki ins Ohr, seine gelben, krummen Zähne rieben aneinander, während er sprach.
"Da kannst du lange warten", gab Loki zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mehr Entschlossenheit, als in seinem Inneren eigentlich noch lebte.
Das Monster vor ihm lachte und Loki würde es noch bereuen, nicht auf ihn gehört zu haben.
Einatmen...ausatmen...ein...aus...ei....
Ein Bild entstand vor Loki und er musste die Augen gegen die plötzliche Helligkeit zusammenkneifen. Er blinzelte ein paar Mal und sah...nein.
Nein, das konnte ER nicht tun, das DURFTE er nicht tun!
Vor Loki entstand das Bild seiner Mutter. Und hinter ihr stand der Titan, seine Hand ruhte auf Friggas Hals und ihre Augen waren angstvoll aufgerissen.
Das ist ein Trick, sagte sich Loki immer wieder. Das passiert nicht wirklich
"Loki?", erklang die Stimme seiner Mutter und der Gott schrie auf, voller Schmerz, während seine Mutter in Tränen ausbrach. Das war nicht echt, das war nicht Frigga, das war eine Illusion!!!
"Loki, was passiert hier?" Ihre Stimme klang so verzweifelt. So voller Angst und Panik.
Loki sah weg, schloß die Augen, als Tränen nun auch in seiner Kehle brannten.
"Loki?", rief Frigga und Zorn mischte sich in ihre Stimme. So hatte sie nie geklungen. Streng, ja, aber nie so zornig.
"Sieh hin", zischte das Monster neben ihm in seine Richtung und als Loki es tat, hob der Titan seine Mutter hoch, drückte so fest zu, das Frigga röchlte und panisch um sich schlug.
Loki bäumte sich auf, riss an seinen Ketten, ungeachtet des Schmerzes, der dabei durch seine Glieder fuhr und brüllte.
"HÖR AUF!!!"
"Flehe um ihr Leben", flüsterte der Abschaum neben Loki und dieses Mal gehorchte der Gott.
Er konnte nicht dabei zusehen, wie ER ihm das nahm. Wie ER Loki die einzige Person nahm, die ihn liebte, die ihn gesehen hatte, die ihm geholfen und die ihn nie verurteilt hatte.
"Ich flehe dich an, beende das!", schrie Loki und seine Stimme zitterte. Als ob der Titan ihn gehört hatte, ließ er seine Mutter zu Boden sinken und lachte.
"Wem folgst du?", erklang diese dunkle, tiefe und verabscheuungswürdige Stimme.
Das ist nur eine Illusion, er will dich brechen
"Nur mir selbst."
Der Titan brach Frigga das Genick, ehe Loki mit seinem Satz fertig war.
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𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐦𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧𝐬 | 𝐋𝐨𝐤𝐢 𝐅𝐅
FanfictionLoki wird nach seinen Verbrechen wieder nach Mitgard geschickt, um dort ohne seine Magie sein restliches Leben zu verbringen und mit den Folgen seines Handelns leben zu müssen. Dabei hat der Gott des Schabernacks noch mit den Folgen der Gedankenkont...