Die Kreatur

42 3 5
                                    

~Loki

Dieses Monster war ihm nicht unbekannt. Es konnte jede Gestalt eines Menschen annehmen, die es nur wollte. Loki hatte es einmal zu Gesicht bekommen, als Odin ihn und Thor mit zu den ewigen Feuern genommen hatte. Diese waren ein Gefängnis für die schlimmsten Monster, die sich die neun Welten nur denken konnten und niemand, der dort eingesperrt wurde, kam je wieder heraus. Eigentlich.

Denn irendwie musste dieses Monster sich befreit haben. Was aber wohl eher der Fall war; jemand hatte es befreit. Loki hatte den Namen dieser Kreatur über die Jahrzehnte vergessen, aber nicht seine Mission.

Der Gott sprang zur Seite, auch wenn seine Wunden schrecklich spannten und höchstwahrscheinlich wieder aufrissen. Das Ding fegte ihn mit einer Bewegung seiner Klauenhände zur Seite, sodass er voller Wucht in die Statue knallte. Diese kam gefährlich ins Wanken und Loki rappelte sich hektisch wieder auf.

Die Kreatur knurrte und seine roten Augen wanderten in die Richtung, in die die junge Frau verschwunden war. Oh nein, das würde Loki nicht zulassen!

Dieses Ding hatte genau eine Aufgabe und die war es, alle Magie der neun Welten zu verzehren. Wenn es Emilia erwischte wäre Lokis einzige Chance, seine Macht zurück zu bekommen, vernichtet.

Nur stellte sich ihm die Frage, warum das Monster gerade hier aufgetaucht war. Es musste definitiv einen Komplizen haben, der es irgendwie auf Emilia, oder besser gesagt auf Lokis Magie abgesehen hatte.

Das Monster fauchte, als Loki ihm mit aller Kraft, die ihm als armseliger Mensch noch geblieben war, eine der Gerüststangen in die Seite rammte.

Hier lagen überall spitze Metallteile herum, Loki musste also nur irgendwie versuchen, das Ding so lange abzulenken, wie nur möglich. Schnell griff er nach einer weiteren Stange, doch das Monster war schneller.

Es packte ihn und schleuderte ihn hoch in die Luft, brüllte und ließ ihn fallen. Loki hätte mit seiner vollen Kraft den Aufprall stoppen können, doch so raste er ungehindert auf den harten Steinboden zu.

Zu seinem Glück stand dort jedoch ein halb fertiges Gerüst um die Deckenornamente abnehmen zu können. Der Gott krachte durch die Holzplatten und sein Aufprall wurde wenigstens ein bisschen gedämpft, doch trotzdem spürte er, wie seine Rippen brachen und die Wunden aufrissen. Ein schmerzerfüllter Laut kam ungewollt aus seiner Kehle.

Frisches Blut lief ihm über die Hände, als er sich aufrichtete und schnell nach etwas suchte, mit dem er das Monster ablenken konnte. Er hatte schon schlimmeres durchgestanden, doch ohne seine Magie, würde er so oder so keine Chance haben, hier lebend rauszukommen.

Da kam ihm der abgrundtief böse Gedanke, dass Odin vielleicht dahinter steckte. Sein "Vater" wäre zu allem bereit, um Loki loszuwerden und vielleicht wollte er sich einen kleinen Spaß erlauben, bevor er Loki entgültig sterben ließ.

Diese Vorstellung war von Hass durchtränkt, doch sie nistete sich trotzdem in seinen Bewusstsein ein.

Loki ergriff einen Hammer, der neben ihm zu Boden gegangen war und schleuderte ihn dem Monster direkt ins Auge. Das Ding kreischte auf und Loki musste sich die Ohren zuhalten.

Die rotglühenden Augen richteten sich erneut auf ihn, doch im nächsten durchzuckten Blitze die Kathedrale. Donner hallte von den Wänden wider und Loki musste gegen den Drang ankämpfen, die Augen zu verdrehen, als Thor in einem Regen aus Blitzen hereingeflogen kam.

Natürlich musste ausgerechnet er jetzt hier aufkreuzen!

Thor schwang seinen Hammer und ließ ihn auf die Kreatur nieder gehen, Donner grollte und Loki fragte sich, ob auch das zu Odins morbiden Plan gehörte. Alles, damit sein kühner Sohn noch einmal im Rampenlicht stand und Loki erneut der Verlierer war.

Trotzdem, das war die Gelegenheit. Langsam schlich Loki sich von dem eingestürzten Gerüst, auch wenn ihm alles wehtat und das getrocknete Blut seine Kleidung steif machte. Seine gebrochenen Rippen machten das Atmen schwer.

Thor war so beschäftigt mit diesem Monster...Loki schlich leise weiter, immer weiter auf den Weg zu, den auch die kleine Agentin genommen hatte. Er musste sie irgendwie einholen.

Der Kampf hinter ihm ging weiter und der Gang kam immer näher, gleich hatte er es geschafft. Gleich würde er hinter der dunklen Ecke verschwinden und...

"Loki!" Das durfte doch nicht wahr sein! "Du brauchst gar nicht erst daran zu denken, Bruder."

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Ich habe mein Versprechen gehalten und hier sind sogar zwei Kapis für euch <3
Mehr muss ich eigentlich auch nicht schreiben, außer; ich hoffe, euch gefällt diese Geschichte bis jetzt und wenn ihr Fragen, Wünsche, Anmerkungen habt, dann schreibt es gerne in die Kommentare, oder auch mir privat:)
Bye, bye, amigos!

𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐦𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧𝐬 | 𝐋𝐨𝐤𝐢 𝐅𝐅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt