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>> Rasmus <<

So leise wie möglich verließ ich das Bett, wobei ich Elisabeth nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Nach der zweiten Runde schweißtreibenden Sex, bei dem sie mich in den siebten Himmel geritten hatte, waren wir beide erschöpft eingeschlafen. Sie schlief immer noch, aber mich hatte eine innere Unruhe aufgeweckt, der ich dringend auf den Grund gehen musste. Schnell zog ich mir das Shirt und die Jeans über und schlich dann aus dem Zimmer.

Zuerst ging ich ins Bad, um mich ein wenig frisch zu machen. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und fuhr mir anschließend mit den Händen durchs Haar, um die von Elisabeth zerwühlten Strähnen wieder halbwegs zu richten. Kurz drehte ich mich um und warf einen Blick über meine Schulter Richtung Spiegel. Wie vermutet waren ein paar leichte rote Kratzspuren auf meinem Rücken zu erkennen, welche mich schmunzeln ließen. Meine Süße hatte ihr Revier markiert. Gut gemacht! Meine Brust schwoll voller Stolz an und ich hoffte, dass auch sie das Mal von mir mit Freude tragen würde.

Grinsend verließ ich das Badezimmer und tapste ins Wohnzimmer, welches ich verwaist vorfand. Neugierig sah ich mich um und ging langsam zum Kamin hinüber, um mir die Fotos anzusehen, die auf dem Sims standen. Elisabeth mit ihrem Dad, ihren Brüdern und natürlich auch mit Laney. Beide Mädels waren als Catwoman und Supergirl verkleidet, daher nahm ich an, das dieses Bild an Halloween entstanden war. In diesem hautengen Latexanzug sah Elisabeth wirklich rattenscharf aus. Ob sie das Kostüm noch hatte? Falls ja, musste ich sie unbedingt fragen, ob sie es noch einmal anzog, also nur für mich versteht sich.

Das letzte Foto zeigte Elisabeth als kleines Mädchen, von vielleicht drei Jahren, zusammen mit ihren Eltern und Brüdern. Alle fünf lächelten glücklich in die Kamera. Elisabeth saß auf dem Schoß ihrer Mutter. Ihr Vater stand neben dem Stuhl und hatte einen Arm um die Schultern seiner Frau gelegt. Mein Blick blieb an Mrs. Magnini hängen. Sie war wirklich eine wunderschöne Frau, ein echter Hingucker. Genau wie ihre Tochter. Das Gefühl des Erinnerns überrollte mich und ich stopfte die Hände in die Hosentaschen, während ich mich fragte, was es damit auf sich hatte. Mir fiel wieder ein, dass ich schon bei meinem letzten Besuch eine Art Déjà-vu hatte, nachdem ich das Foto in Elisabeths Zimmer sah. Nachdenklich stand ich da und legte die Stirn in Falten. Wie konnte ich meinem Hirn nur auf die Sprünge helfen? Irgendetwas war im Busch, dass spürte ich ganz deutlich.

Seufzend wandte ich mich um und setzte mich in den Sessel. Ich legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Vielleicht half das ja.

Doch nichts passierte!

Irgendwo in den Tiefen des Apartments hörte ich ein Klappern. War das Deacon? Wo war er? Ob er etwas gegen Gesellschaft hatte? Den Geräuschen folgend, ging ich in die Küche, wo ich den Leibwächter am Herd stehend vorfand. Er hatte mir den Rücken zugewandt und trug nichts weiter als eine rote Jogginghose. Lief er immer oben ohne herum? Okay, er war zu Elisabeths Sicherheit abgestellt, und ich wusste, dass sie keinerlei sexuelles Interesse an ihm hatte, trotzdem gefiel mir die Vorstellung nicht, dass mein Mädchen ihn womöglich jeden Tag so sah. Wenn sie einen leicht bekleideten Mann da, dann bitteschön mich!

„Stör ich?", fragte ich und betrat den Raum.

Deacon drehte sich herum und schüttelte den Kopf. „Nein. Willst du auch ein überbackenes Sandwich?"

Plötzlich fing mein Magen an zu knurren und mir wurde klar, dass ich noch nichts zum Dinner hatte. „Gerne." Ich setzte mich an den Tresen und sah ihm bei der Zubereitung des Essens zu.

„Du siehst ein wenig müde an", bemerkte der Bodyguard. „Hat unsere liebe Elisabeth dich etwa ausgepowert?" Er konnte sich ein fettes Grinsen nicht verkneifen.

„Als würde ich dir darauf antworten", brummte ich und verschränkte die Hände auf dem Tresen.

Der Typ feixte und stellte einen Teller mit einem goldbraun gebackenen Sandwich vor mir ab. „So wie du aussiehst, ist auch keine weitere Erklärung nötig."

Kiss of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt