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>>Rasmus <<


Ich saß in meinem Auto und beobachtete wie der schwarze Mercedes vom Parkplatz fuhr. Ich hatte sie geküsst. Wir hatten uns geküsst. Und verdammt, es war der beste Kuss gewesen, den ich je erlebt hatte. Alles in meinem Kopf drehte sich noch immer. Ihr süßer Mund hatte mich für immer für alle anderen Frauen ruiniert. Ich schloss meine Augen und war mir sicher, dass ich sie immer noch schmecken konnte. Meine Lippen kribbelten noch immer von unserem Kontakt. Rasmus, du bist echt am Arsch, sagte mir die kleine Stimme in meinem Kopf und ich wusste, dass sie recht hatte. Es gab keine Chance, dass ich Elisabeth jemals vergessen würde. Kein Zurückdrehen der Zeit und mein Leben zu leben, als hätte ich sie niemals getroffen. Ich rutschte auf meinem Sitz hin und her, denn meine Hose spannte mächtig im Schritt. Mein Körper hatte mehr auf diesen Kuss reagiert, als auf jede andere Frau zuvor. Ein Glück, dass ich mein Becken nicht gegen ihres gepresst hatte, denn ich war mir sicher, dass ich sie damit verschreckt hätte. Sie hätte denken können, dass ich sie nur ins Bett kriegen wollte. Und das war definitiv nicht wahr. Ich wollte mehr von ihr. Viel mehr! Sex war nicht alles, obwohl ich überzeugt davon war, dass sie auch auf diesem Gebiet meine Welt verändern würde.

Nach einen tiefen Seufzen drehte ich den Schlüssel um und startete den Wagen. Es wurde Zeit ins Fitnesscenter zu fahren. Wenn ich Glück hatte, dann würde der Selbstverteidigungskurs mit einem anschließenden Training helfen etwas Dampf abzulassen.

Eine halbe Stunde später wechselte ich die Klamotten, dachte über den anstehenden Kurs nach und welche Übungen ich mit den Frauen machen wollte. Als ich mir den Hoddy über den Kopf zog erinnerte ich mich daran, wie Elisabeth ihre Finger hineingekrallt hatte. Ein wirklich tolles Gefühl. Geistesabwesend presste ich mir den Pulli gegen die Nase und atmete tief ein. Da war immer noch ein Hauch ihres Parfüms. Weiblich, aber nicht zu aufdringlich. Ich hasste es, wenn Frauen wie eine Parfümerie rochen. Leute die durch die Gegend liefen und eine Duftwolke hinter sich herzogen. Schrecklich! Extrem aufdringlich für meine Geruchsnerven. Und ich mochte kein Parfüm, dass den ganz eigenen Geruch des Trägers komplett überdeckte. Ein Mix von beidem war der Schlüssel. Unter dem Parfüm nahm ich noch einen anderen Geruch war...leicht und frisch...vielleicht ihr Duschgel.

„Bist du auf Drogen oder warum schnüffelst du an deinem Pulli wie ein Hund?" Xavier stand in der Tür des Umkleideraumes für die Angestellten und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ertappt drehte ich mich um und ließ die Hand mit dem Hoody sinken. „Nein, ich hatte nur das Gefühl, dass ich ein wenig komisch rieche." Die Lüge war schneller raus, als ich blinzeln konnte.

Mein Freund war nicht überzeugt. Er verschränkte die muskelbepackten Arme vor der breiten Brust. „Wir lange kennen wir uns jetzt schon", fragte er und lehnte seine beeindruckende Gestalt gegen den Türrahmen. „Glaubst du wirklich, dass du mich verarschen kannst? Ich habe den verträumten Ausdruck in deinen Augen gesehen."

Mist! Er war gut. Er konnte mich lesen wie ein Buch. Wir waren wir Brüder und hatten normalerweise auch keine Geheimnisse voreinander. Xavier wusste auch von meinen Dämonen, die mich fast jede Nacht verfolgten. Er wusste, dass ich all den Sport hauptsächlich deshalb trieb, um sie in Schach zu halten. Während meiner Zeit bei der Army war es nicht so schlimm gewesen, denn ich war oft abgelenkt, aber die Albträume waren zurückgekommen sobald ich wieder zurück in New York war. Zurück zu Hause.

„Spuck es aus. Welche Frau hat dir den Kopf verdreht? Ich habe dich noch nie zuvor so gesehen? Du warst bisher nie der Beziehungs-Typ gewesen, daher muss sie jemand ganz Besonderes sein." Ein selbstzufriedenes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

Es gab keine Möglichkeit diesem Verhör zu entkommen und der Kurs würde auch bald starten. Ich atmete noch einmal tief ein und aus und verstaute dann den Hoody in meinem Schließfach. „Du erinnerst dich an die beiden neuen Frauen vom Montagskurs?"

Kiss of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt