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>> Rasmus <<

Nachdem ich mich halbwegs beruhigte hatte, wobei mein Magen immer noch grummelte, stand ich vom Boden auf, spülte mir den Mund aus, spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und verließ anschließend das Bad. Deacon lehnte an der gegenüberliegenden Wand und musterte mich mit einem so intensiven Blick, dass sich meine Eingeweide unter ihm zusammenzogen.

Wie kam ich aus der Sache jetzt heraus, ohne das Misstrauen des Leibwächters zu erregen?

„Alles klar bei dir, Mann?", fragte Deacon und stieß sich von der Wand ab. „Du bist ja ganz blass. War das Sandwich etwa schlecht?" Mit gerunzelter Stirn legte er eine Hand auf seinen Bauch, als suchte er nach Anzeichen, dass auch sein Essen verdorben gewesen war.

„Nein, nein ... das war es nicht", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Wahrscheinlich ist mir die Geschichte mit Elisabeths Mutter auf den Magen geschlagen."

Er nickte und klopfte mir mitfühlend auf die Schulter. „Soll ich dir einen Tee machen?"

„Danke für das Angebot, aber ich geh jetzt besser." Eigentlich wollte ich die Nacht neben meiner Süßen verbringen und sie auf ganz besondere Weise wecken, doch das konnte ich jetzt nicht mehr. Nicht nachdem diese letzten Minuten meine Welt auf den Kopf gestellt hatten.

Deacon zog die linke Augenbraue nach oben. „Weswegen? Ich dachte, du würdest über Nacht bleiben."

„Ja, dass war so angedacht, aber mir ist gerade eingefallen, dass ich morgen sehr früh einen Termin habe und ich möchte Eli nicht wecken, wenn ich so zeitig los muss." Nicht die beste Ausrede, aber was besseres fiel auf die Schnelle nicht ein. So leise wie möglich schlich ich in Elisabeths Zimmer und sammelte meine Sachen ein, die ich mir anschließend im Wohnzimmer überstreifte. „Sag ihr, dass ich sie Morgen früh anrufe, ja?" Im Vorbeigehen klopfte ich ihm auf den Oberarm und verließ dann schnellstmöglich das Apartment.

Die Unruhe in meinem Inneren machte mich verrückt und ich fragte mich, wie ich zu Hause überhaupt ein Augen zubekommen sollte, wenn sich die Gedanken in meinem Kopf geradezu überschlugen. Alles was Deacon mir über den tragischen Tod von Estefania Magnini erzählt hatte, passte perfekt zu meinen vagen Erinnerungen. Hatte mein Stiefvater wirklich Elisabeths Mom erschossen? Rein aus Langeweile und zu seinem Spaß? Zuzutrauen war es diesem miesen Bastard allemal.

Sobald ich in meinem Auto saß, vergrub ich das Gesicht in meinen Händen und fragte mich, was ich jetzt tun sollte? Nach Hause zu fahren schien mir keine Option zu sein, wenn ich nicht verrückt werden wollte. Doch wo sollte ich um diese Zeit hin? Mir fiel nur eine Person ein. Xavier!

Auf der Innenseite meiner Lippe nagend, griff ich zum Telefon und rief meinen Freund an.

Es klingelte fünf Mal, ehe er den Anruf entgegennahm. „Rasmus, altes Haus", sagte er statt einer Begrüßung und ich hörte deutlich das Lachen in seiner Stimme. „Womit kann ich dir denn zu so später Stunde noch helfen?"

„Bist du zu Hause?", fragte ich und steckte endlich den Schlüssel ins Schloss, um den Motor zu starten.

„Klar. Du weißt doch, dass ich lieber in meinem eigenen Bett schlafe."

„Bist du allein?" Sicher ist sicher, denn ich wollte ihm nicht den Spaß mit einer heißen Braut verderben.

„Was sollen denn die ganzen Fragen?", wollte er wissen und ich hörte ein Rascheln im Hintergrund. „Ja, ich bin alleine. Was ist los?"

„Okay, ich bin in ein paar Minuten bei dir", war alles was ich erwiderte, ehe ich den Anruf beendete und mich darauf konzentrierte, unfallfrei zu ihm zu gelangen. Zum Glück war es in diesem Teil der Stadt so spät am Abend relativ ruhig und ich kam gut vorwärts, so dass ich zwanzig Minuten später vor dem Gebäude anhielt, in dem Xavier wohnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 28 ⏰

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