🥊 17

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>>Rasmus <<

Whoa, spielten meine müden Augen mir gerade irgendwelche Tricks? Die Frau vor mir konnte nicht real sein, denn sie sah aus wie ein Engel. Ein wirklich rockiger und sexy Engel. Langsam ließ ich meinen Blick überjeden sichtbaren Zentimeter von ihr wandern. Diese schwarzen Schuhe machten sie etwa fünf Zentimeter größer, trotzdem sah sie immer noch klein im Vergleich zu mir aus. Die hellen Jeans betonten ihre schlanken Beine und ich war mir sicher, dass ich ohnmächtig werden würde, wenn sie sich umdrehte und mir einen Blick auf ihre knackige Kehrseite gewährte. Ein weißes Shirt blitze unter der offenen Lederjacke hervor. Erwähnte ich, wie heiß sie in dieser verdammten Jacke aussah? Richtig rockig! Wie ein böses Mädchen! Oder besser gesagt, wie ein böser sexy Engel. Ich hatte auch eine schwarze Lederjacke, aber meine war im Vergleich zu ihrer eher unauffällig, denn sie hatte keine Schnallen über der Brust, Reißverschlüsse an den Unterarmen und Nieten am Revers und auf den Schultern.

Mein Blick glitt weiter aufwärts und landete auf ihrem wunderschönen Gesicht. Ihre vollen verlockenden Lippen glitzerten leicht und ich wollte nichts mehr, als meine eigenen darauf zu legen. Diese Lippen waren definitiv fürs Küssen gemacht und es war eine absolute Verschwendung, es nicht zu tun, aber ich musste es langsam angehen lassen. Als sich unsere Blicke trafen, konnte ich die Zurückhaltung erkennen und auch einen Hauch Unsicherheit. War da auch ein Funken Angst? Ich hoffte nicht, denn ich wollte ihr nichts tun.

„Hi", ihre leise und sanfte Stimme riss mich aus meinen zweifelnden Gedanken. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen während sie näher kam.

„Hey, schön dich wiederzusehen."

Aus dem Augenwinkel sah ich ihren Bodyguard, der etwa zwanzig Meter entfernt stand, direkt am Zaun, und uns beobachtete. Wenn er diese Entfernung beibehielt, dann konnte ich mit seiner Anwesenheit leben, denn so hatten wir etwas Privatsphäre

„Sollen wir dann los", fragte ich und deutete auf den Eingang.

„Ja!" Sie stimmte mir zu und ihr Lächeln wurde breiter. Die Schüchternheit in ihrem Blick wich der freudigen Erwartung, was irgendwie niedlich war.

Seite an Seite liefen wir zum Ticketschalter, wo ich dann zwei Karten kaufte. Die freundliche Verkäuferin gab uns auch einen Plan vom Zoo, so dass wir sehen konnten, wo sich welche Gehege befanden.

„Ich denke nicht, dass ich den brauchen werden, denn du wirst mich doch herumführen, oder", fragte ich und wedelte mit dem zusammengefalteten Plan, als ich sah, dass es Elisabeth kaum erwarten konnte endlich loszugehen.

„Auch wenn es sich kindisch anhört...ja, ich kann dich herumführen, denn ich war schon sehr oft hier", erwiderte sie und nagte auf ihrer Unterlippe herum. „Durch den Zoo zu schlendern und all die unterschiedlichen Tiere zu sehen entspannt mich."

„Das ist nicht kindisch. Ich sollte mir blöd vorkommen, da ich noch nie zuvor hier gewesen bin, obwohl ich in dieser Stadt lebe."

„Keine Sorge, es gibt so viele Menschen in dieser Stadt und ich bezweifele, dass auch nur die Hälfte von ihnen sich jemals die Zeit genommen hat, all die schönen Plätze zu erkunden. Sie haben höchstens mal einen Blick auf die toursistischen Sehenswürdigkeiten geworfen, wie die Fifth Avenue, mit all den Shops, den Broadway, Liberty Island, das Empire State Building und all diese Sachen. Die kleinen und versteckten Plätze sind viel interessanter und haben ihren eigenen Charme."

Ich liebte es ihre Stimme zu hören, denn sie hatte so eine beruhigende Wirkung. Wenn man ihr zuhörte und dabei ihr wunderschönes Gesicht ansah, konnte man sich irgendwie nicht vorstellen, dass diese Frau irgendwann mal richtig böse oder gar sauer werden könnte. Sie schien zu sanft für so einen Ausbruch zu sein, aber wer war ich schon, um zu glauben, dass sie ein scheues Mäuschen war?! Dafür kannte ich sie einfach noch zu wenig.

Kiss of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt