>>Eli <<
Es war neun Uhr morgens und ich ging mit einem leichten Schwindelgefühl durch die Bibliothek der Universität, wo ich mit Laney verabredet war, um noch etwas für den Psychologie Test zu lernen, den wir später am Tag schreiben würden. Am Abend zuvor waren wir mit Marshall in einem Club gewesen,wo er uns ein paar Drinks spendiert hatte. Ich hätte nach dem zweiten Sex on the Beach aufhören sollen, aber Laney hatte dann Mojitos für uns bestellt. Und danach einen Mai Thai. Ich weiß doch, dass ich nicht viel Alkohol vertrage. Niemals wieder lasse ich sie Drinks für mich bestellen. Es endet bloß mit entsetzlichen Kopfschmerzen. Und der, den ich gerade hatte, war wirklich schrecklich. Ehe ich mein Apartment verlassen hatte, hatte ich zwei Schmerztabletten genommen. Ein Blick auf meine Freundin und die Schmerzen wurden nur noch schlimmer. Sie sah aus, wie das blühende Leben, als hätte der Abend zuvor gar nicht stattgefunden. Ihr Oberkörper war in eine hellblaue Bluse gehüllt und ließ ihr blondes Haar regelrecht leuchten. Sie blendete mich regelrecht. Wo war meine Sonnenbrille, wenn ich sie brauchte? Das war eindeutig zu viel für mich an diesem Morgen.
Ein paar Stühle weiter sah ich Max, ihren Leibwächter, der noch unfreundlicher und strenger aussah als sonst, obwohl ich wusste, dass er eigentlich ein wirklicher netter Kerl war. Er schien immer noch angepisst, wegen Laneys Aktion am Vorabend, zu sein. Ich sollte meinen Kopf vor Scham ebenfalls senken, denn ich war nicht besser gewesen. Glücklicherweise war Deacon auf dem Sofa immer noch im Land der Träume gewesen, als ich nach Hause kam. Besorgt hatte ich seinen Puls gecheckt, und ihn mit der flauschigen Decke zugedeckt, ehe ich ins Bett gegangen war. Gegen drei Uhr morgens, da hatte ich seit etwa einer Stunde geschlafen, wecke er mich unsanft auf und fragte, was ich mit ihm gemacht hätte. Er hatte wirklich schrecklich ausgesehen, aber seine Augen sprühten Funken. Reumütig entschuldigte ich mich und erklärte ihm, dass nichts passiert war. Und ich schwor, dass ich meinem Vater nichts davon erzählen würde. Deacons Antworten bestanden aus verärgertem Grunzen und Schnauben und er informierte mich noch einmal darüber, dass ich meine Situation unterschätzte.
„Ich weiß, dass du deine Freiheit willst und das kann ich auch verstehen, aber du weißt wie einflussreich dein Vater ist. Er hat nicht nur Freunde auf diesem Planeten und Feinde suchen immer nach einem Schwachpunkt. Kinder sind immer die Schwachstellen. Und mit so einem Verhalten machst du es ihnen zu leicht, sich dir zu nähern." In diesem Moment hatte er viel älter als vierunddreißig ausgesehen und ich hatte mich wirklich geschämt.
Deacon und ich hatten normalerweise ein sehr gutes Verhältnis zueinander und ich vertraute ihm. Es war sein Job mich zu beschützen und er nahm seinen Job sehr ernst.
„Du siehst echt scheiße aus", merkte Laney an und schenkte mir ein breites Lächeln. „Du verträgst wirklich gar nichts."
Ich ließ mich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen, stellte meine Ellbogen auf den Tisch und stütze mein Kinn auf meiner Hand ab. „Bist du Alkohol so gewöhnt, dass er dir nichts anhaben kann? Du siehst aus, als wäre nichts gewesen."
„Nein, bin ich nicht, aber er beeinträchtigt mich nicht so sehr wie dich, wie man ja gerade eindrucksvoll sehen kann. Ich dachte immer, dass du abgehärtet bist, immerhin trinkt dein Vater viel Wodka."
„Uhh...ich bin froh, dass ich auf diesem Gebiet nicht nach ihm komme und hoffentlich gucken sich meine Brüder das auch nicht von ihm ab. Manchmal glaube ich, dass mein Vater seine Geschäftspartner abfüllt, da sie dann schneller zustimmen und alles unterschreiben, was er ihnen vorlegt."
„Wo ist Deac", unterbricht Max unser Gespräch und faltete die Zeitung auseinander.
„Er ist draußen im Wagen, da er weiß, dass du hier drinnen bei uns bist."
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Kiss of Darkness
RomanceEli ist die Tochter eines reichen mächtigen Geschäftsmannes, der niemals ein NEIN als Antwort akzeptiert. Er kontrolliert wen immer er will, auch seine Kinder. Dies ist ein Grund, warum sie so schüchtern und zurückhaltend ist. Ein weiterer Grund ist...