Teil 54

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Claire

Als ich meine Augen öffne, ist es bereits dunkel. Erschrocken stelle ich fest, dass Enzo noch immer nicht da ist.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits nach zehn Uhr abends ist. Er ist also über zehn Stunden weg. Das gibt es doch gar nicht.

Ich rappel mich auf und laufe nach unten, um Sophia zu fragen, ob sie was von ihnen gehört hat. Gerade als ich auf der Treppe bin, öffnet sich die Tür. Enzo und Vito kommen hinein. Sie sehen fertig aus, aber unverletzt. Sofort stürme ich zu Enzo und springe ihm in die Arme. "Gott sei Dank. Dir geht es gut!" Rufe ich erleichtert. Enzo erwidert meine Umarmung und vergräbt sein Gesicht in mein Haar. "Der Boss hat uns gerettet, sonst sähen wir jetzt aus wie Schweizer Käse." Lacht Vito. Erschrocken blicke ich ihn an. Enzo zuckt nur mit der Schulter. Anscheinend will er nicht drüber reden. Aber da hat er die Rechnung ohne Mario gemacht. Er kommt gerade durch die Tür. "Der Boss hat alle Angreifer mit einem Scharfschützengewehr ausgeschaltet." Erklärt er grinsend und klopft Enzo auf die Schulter. "Du...du hast was. Oh mein Gott. Ihr wurdet angegriffen?" Stammel ich. Enzo sagt nichts. Geht ins Wohnzimmer, schenkt sich einen Whisky ein und lässt sich aufs Sofa fallen. Er legt seinen Kopf in den Nacken und schließt seine Augen. Verwirrt schaue ich ihn an. "Geh zu ihm. Er braucht jetzt Ablenkung." Flüstert Vito mir zu.

Noch immer sprachlos gehe ich ins Wohnzimmer und schließe die Tür. Langsam nähere ich mich Enzo. Als ich vor ihm stehe, zieht er mich an meiner Hüfte auf seinen Schoß. Mir entkommt ein erschrockenes quieken. Noch immer sagt er nichts. Er vergräbt seine Lippen an meinen Hals. Ich lasse es geschehen, da ich nicht weiß, wie ich reagieren soll.

"Geht es dir gut?" Flüstert Enzo. "Mir... Ob es mir gut geht? Wie geht es dir?" Keuche ich. Doch er antwortet nicht, sondern küsst meinen Hals. Seine Hände gehen auf Wanderschaft und trotz der angespannten Situation fängt meine Mitte an zu pochen. "Ich brauche dich jetzt." Flüstert er gegen meine Brust, die er durch mein Shirt küsst. Ich spüre seine Verletzlichkeit und reagiere instinktiv. Ich stehe auf und ziehe mich vor ihm aus. Enzo's Augen werden groß und funkeln begierig. Dann setze ich mich rittlings auf seinen Schoß.

Während Enzo stürmisch meine Brüste mit Händen und Mund bearbeitet, öffne ich seine Hose. Sofort springt mir sein harter Schwanz entgegen. Aber bevor ich irgendwie reagieren kann, setzt Enzo mich auf seinen Schwanz und dringt in mich ein. Hart und fordernd dirigiert er meine Hüfte. Das hat nichts mit Liebe zu tun, er braucht das gerade. Und ich gebe ihm was er braucht. Schnell und wild bewege ich meine Hüften. Ungehemmt stöhnen wir unsere Lust hinaus. Enzo krallt sich in meinen Po und stößt ebenfalls von unten zu. Er beißt in meine Brustwarze und ich explodiere. Gefolgt von Enzo kommen wir schreiend zum Höhepunkt.

Enzo ist noch völlig in Trance, als mir etwas bewusst wird. Scheiße... Scheiße.... Ich springe auf und ziehe mir notdürftig ein T-Shirt und Slip an. Dann renne ich nach oben unter die Dusche. So eine verdammte scheiße. Das darf nicht sein...

Wie eine Irre versuche ich das Sperma weg zu waschen. Plötzlich legen sich zwei Arme um mich. "Was ist los?" Höre ich Enzo's raue Stimme. "Wir... Wir haben kein Kondom.... Wir haben nicht verhütet...." Stottere ich mit Tränen in den Augen.

Enzo schaut mich an. Aber er ist ganz ruhig. Warum ist er nicht panisch. Ich verstehe das nicht. Er nimmt mein Gesicht in seine Hand und zwingt mich ihn anzuschauen. "Hey meine Schöne. Es war nicht geplant. Es ist meine Schuld. Sollte es passiert sein, dann ist es so. Ich lass dich nicht alleine. Ich liebe Kinder." Sagt er ernst. Verwirrt schaue ich ihn an. "Es ist doch viel zu früh." Flüstere ich. "Ja vielleicht. Aber wenn es so ist, dann soll es so kommen. Ich will mit dir zusammen sein und ob wir später oder jetzt Kinder bekommen ist doch letztendlich egal." Erklärt er weiter. Sprachlos lasse ich mich in eine Umarmung ziehen. "Es ist alles gut." Raunt er mir ins Ohr und streichelt mich, bis ich mich beruhigt habe.

Nachdem wir uns abgetrocknet und angezogen haben, kuscheln wir uns ins Bett. Enzo sieht ziemlich geschafft aus. Gedankenverloren streicht er über meinen Arm. "Was ist heute genau passiert?" Frage ich vorsichtig nach. Er atmet schwer aus. "Ich war gerade im Verhör, als wir angegriffen wurden." Erklärt er nüchtern. Ich schrecke auf und sehe ihn entgeistert an. "Es ist alles gut gegangen. Die Angreifer konnten alle elemeniert werden." Sagt er lässig und mir stockt der Atem. "Du meinst... Sie wurden getötet?" Frage ich, obwohl ich die Antwort schon kenne. Er nickt. "Sie oder wir. Von dem Typen, der dich festgehalten hat, haben wir keinerlei Infos bekommen." Knurrt er ärgerlich. "Mist!" Erwidere ich. "Auch wer die Angreifer waren und was sie wollten wissen wir nicht. Wir haben gar nichts." Stöhnt er frustriert auf.

Ich merke, dass es ihn ganz schön beschäftigt. Aber ich weiß auch nicht, wie ich ihm helfen soll. Es ist wirklich eine ziemlich beschissene Situation.

Am nächsten Morgen ist der Angriff natürlich beim Frühstück Thema Nummer eins. Hier wird nochmals breit getreten, dass Enzo alle Angreifer erschossen hat. Er hat gestern eine Menge Männer getötet. Und danach kommt er nach Hause, hat Sex mit mir und kuschelt dann. Das klingt ja fast wie zwei Persönlichkeiten. Daran muss ich mich noch gewöhnen.

Die nächsten Tage habe ich noch alle Hände voll mit der Dekoration zu tun. Enzo's Bürocouch ist auch wieder da und nun muss nur noch der Fitnessbereich fertiggestellt werden. Da ist Massimo mit seinen Leuten noch dran, ehe ich den Raum meinen Feinschliff verpassen kann.

Als ich den täglichen Fortschritt beim Anbau kontrolliere, treffe ich Massimo. Nach seiner Anmache im Club ist es mir ziemlich unangenehm ihn zu treffen. Er bemerkt es anscheinend. "Claire, ich möchte mich für mein Verhalten im Club entschuldigen. Der Alkohol... Naja da sind wohl die Pferde mit mir durchgegangen. Aber ehrlich gesagt, habe ich Gefühle für dich." Gesteht er mir und meine Augen werden groß. "Ich weiß, du bist mit Enzo zusammen. Ich werde nicht dazwischen funken. Es tut mir leid. Ich hoffe, wir können trotzdem Freunde sein." Erklärt er mir mit einem schüchternen Lächeln. Was soll ich sagen. Ich hoffe er meint es ehrlich, daher nehme ich seine Entschuldigung an.

"Hey, anderes Thema. Ich habe vielleicht einen neuen Auftrag für dich. Hättest du morgen Nachmittag Zeit für ein Meeting? Im Cafe an der Pension. Gegen 15 Uhr? Ich würde dann mit dem Interessenten dort hin kommen." Schlägt er vor. Ich freue mich riesig. Ein neuer Auftrag würde toll passen, da ich hier ja bald fertig bin. Daher sage ich den Termin zu.

Ein Mafia Boss verliebt sich nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt