Teil 162

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Claire

Dieser Markt ist riesig, bunt und einfach toll. Er erinnert mich an den Markt in Paris, den Enzo und ich besucht haben. Nur sind hier die Leute offener, freundlicher und großzügiger. Sie lassen einen alles probieren, sind dabei aber nicht aufdringlich. Naja, vielleicht liegt es auch an dieses drei stattlichen Typen, die hinter uns wie ein Schatten herlaufen. Rosa und ich sind in unserem Element. Wir kaufen tolle Gewürze für Sophia. Hier gibt es vielleicht viele Chillisorten. Für Alfred kaufe ich einen Sombrero. Natürlich wird er diesen niemals tragen, aber allein der Gedanke er könnte ihn auf seinen Kopf setzen, lässt uns lachen. Wir probieren auch einige auf und machen alberne Selfies. Es ist einfach herrlich wieder mit Rosa zusammen zu sein.

An einem weiteren Stand für bunt bemalte Holzfiguren bleiben wir stehen. Eine Figur sticht mir sofort ins Auge. Es ist eine Figur, mit großem Penis, der kunterbunt angemalt ist. Ich schaue zu Mick und er weiß wohl sofort woran ich denke. "Den müssen wir unbedingt für Vito mitnehmen." Lache ich. Rosa bekommt sich überhaupt nicht mehr ein. "Ja, auf jeden Fall."

Erschöpft bettel ich förmlich um eine Pause. Unser Fahrer, Hugo, schlägt ein Café in der Nähe vor. Er erklärt, dass er und Rosa dort kürzlich gegessen haben und funkelt sie lächelnd an. Mario, der neben mir sitzt, ballt die Fäuste und knurrt. Irritiert schaut Hugo ihn an. "Alles okay?" Fragt er herausfordernd. Mist. Er weiß bestimmt wer er ist und macht das alles extra. Bereits auf der Hinfahrt hat er über den Kerl aus Europa hergezogen, der Rosa verletzt hat.

Ich lege eine Hand auf Mario's Arm und versuche ihn zu beruhigen. Bedingt gelingt es mir, jedoch beobachtet Mario jede Regung von Hugo. Dieser lässt keine Gelegenheit aus, Rosa anzusprechen oder zu berühren. Immer nur leicht und fast unabsichtlich, sodass Rosa grinst.

Nachdem wir den weltbesten Burrito gegessen haben, geht es weiter. Mir entgeht es nicht, dass Rosa sich extra viel mit Hugo unterhält und rumalbert. Sie versucht nun anscheinend Mario eifersüchtig zu machen. Hoffen wir mal, dass das nicht nach hinten los geht.

Ein kleiner Stand mit Sommerkleidern hat es uns angetan. Ich könnte alle mit nehmen, so schön wie die sind. Doch ich beschränken mich auf drei. Ein rotes trägerloses mit orangenen und weißen Blüten, ein himmelblaues mit Neckholder und ein hell rosa mit Spaghettiträgern. Alle Kleider sind bodenlang und flattern geschmeidig um meinen Körper. Es fühlt sich an, als ob man gar nichts an hat. Perfekt für das warme Klima hier. Auch Rosa probiert Kleider und Mario's Blicke verfolgen jede Bewegung von ihr. Auch Hugo entgeht dies nicht und geht immer offensiver vor. Er umarmt und streichelt Rosa immer wieder, flüstert ihr irgendwelche Sachen ins Ohr. Langsam habe ich Angst, dass Mario gleich explodiert. Doch seine Augen funkeln bedrohlich, aber nach außen bleibt er cool. Das muss ich ihm hoch anrechnen.

An einem anderen Stand kaufe ich einen wunderschönen Traumfänger. Der kommt ins Babyzimmer. Für Enzo kaufe ich ein kleines Lederarmband mit einem silbernen Verschluss. Auf diesem Verschluss steht *por los siglos de los siglos* eingraviert. Rosa sagt das heißt *für immer und ewig* und das passt doch perfekt.

Voll gepackt mit unseren Tüten laufen die Herren hinter uns her. Rosa hat sich bei mir eingehakt und so stolzieren wir zum Auto. Wir haben so einen Spaß, dass wir die Zeit vergessen haben.

Erschöpft fallen wir schließlich in unsere Sitze. Mario, der neben Rosa sitzt, starrt aus dem Fenster und knurrt unverständliche Sachen. Mein Gott, geht das einem auf die Nerven. Er soll einfach mal aus dem Quark kommen.

Zuhause bei Rosa erwarten uns zwei Schnapsdrosseln. Enzo und Epifanio haben wohl ausführlich den Tequila getestet. Schmunzelnd buxiert ich meinen Mann ins Bett, der sofort wie ein Baby schläft.

Da eine spontane Party veranstaltet wird, nutze ich die Ruhe und mache mich fertig. Als es Zeit für Enzo wird, sich auch fertig zu machen, wecke ich ihn. Er sieht einfach so bezaubernd verpeilt aus.

Die Party hat schon begonnen und Enzo setzt sich zu seinen Jungs, während ich noch mit Rosa in die Küche verschwinde. Doch Rosa's Familie hat bereits ein wahnsinnig tolles Buffet auf die Beine gestellt, sodass nicht mehr viel zu tun ist.

In einem ruhigen Moment, greife ich mir Rosa. "Sag mal, was ist das mit dir und Hugo? Benutzt du ihn zum eifersüchtig machen oder ist da mehr?" Frage ich sie besorgt. Rosa wird ernst. Ihre Augen glänzen, als ob sie Tränen zurück hält. "Ich will doch nur einen." Flüstert sie verzweifelt und sieht in dem Moment so traurig aus, dass es mir weh tut. "Dann rede doch mit ihm und ziehe keine Show ab. Das könnte bei dem Temperament der Männer nach hinten los gehen." Rate ich ihr. Sie nickend wissentlich. "Ich habe es gestern Abend versucht, als ich ihm eine Schmerztablette gebracht habe. Aber er hat mich abblitzen lassen." Erklärt sie schwer schluckend und kämpft mit sich. "Dieser Blödmann." Knurre ich, was uns zum Lachen bringt. Wir beschließen trotzdem den Abend zu genießen.

Und was soll ich sagen, die Party ist mega. Es wird getanzt und gelacht. Das Essen ist toll und die Leute sind so freundlich. Als ich Mario an einem Baum gelehnt sehe, wie er Rosa beobachtet, nutze ich meine Chance. "Hey, wie geht's deinem Gesicht?" Frage ich in einem neutralen Ton. "Ist okay." Antwortet er ohne den Blick von Rosa anzuwenden. "Wie wäre es, wenn du mit ihr tanzt?" Schlage ich vor. Mario zuckt mit den Schultern. "Mal sehen." Dann lässt er mich einfach stehen und gesellt sich zu Mick, der die Party gerade filmt. Vermutlich um es Vito unter die Nase zu reiben.

Grinsend beobachte ich das Geschehen, als sich zwei starke Arme um mich schlingen. "Hey schöne Frau. Ganz alleine hier?" Raunt Enzo mir ins Ohr. Ich lache und drehe mich in seinem Arm um, lege meine Hände auf seine Brust und schaue ihm in die Augen. "Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe." Flüsterte ich ihm zu. "Nein. Vielleicht solltest du mir das zeigen." Grinst er und wackelt mit seinen augenbrauen. "Spinner." Lache ich und zieht ihn an seinem Hand zu einem Kuss zu mir runter. Gott, seine Lippen machen mich wahnsinnig. Später sitzen wir noch mit allen zusammen und Enzo und ich tanzen sogar.

Ein Mafia Boss verliebt sich nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt