Teil 161

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Enzo

Die Frauen sind jetzt zum shoppen. Gott sei Dank konnte ich mich davor drücken. Ich stehe gerade auf der Wiese vorm Haus und telefoniere mit Vito. Aufgrund der Zeitverschiebung ist er nicht gerade glücklich, dass ich ihn aus dem Bett hole. Aber was soll's. Filippo ist ebenfalls hier geblieben und ist mit Rosa's Brüdern irgendwie unterwegs.

Gerade als ich aufgelegt habe, kommt Epifanio aus dem Haus. "Hallo. Na konntest du dich vor der Shopping Tour drücken?" Lacht er. Ich grinse breit. "Zum Glück. Shoppen ist nicht meins." Erwidere ich. "Oh, ich glaube du shoppst schon gerne, aber nicht Frauenkram. Komm mal mit. Ich zeig dir was, da geht das Männerherz auf." Lacht er und läuft vor. Gespannt folge ich ihm. Wir laufen quer über den Hof und in eines der Gebäude für die Pferde.

Er öffnet das Scheunentor mit einem Code. Ziemlich gut gesichert. Dann laufen wir an den Pferdeboxen her und bleiben bei der letzen stehen. Diese ist frei. Verwundert schaue ich Epifanio an. Er zwinkert mir zu und schiebt die Boxentür auf. Noch immer verstehe ich nicht. Er bückt sich und fummelt an einem Futtertrog herum. Plötzlich öffnet sich eine Luke im Boden. Zum Vorschein kommt eine Treppe, die ein Stockwerk nach unten führt. Verdammt ist das cool. Er geht vor und winkt mich hinter sich her.

Als wir unten angekommen sind, kommen wir in einen schmalen Gang. Diesen laufen wir weiter und wieder gibt Rosa's Vater Codes im Tastenfeld ein. Dann summt es und die schwere Eisentür öffnet sich. Als ich in den Raum schaue, traue ich meinen Augen nicht. "Na da staunst du." Grinst Epifanio triumphierend. Wir befinden uns in einem Lagerraum. Rechts und links stehen Stahlregale, auf der rechten Seite sind diese bestückt mit Tüten voller Drogen. Links befinden sich Metallkoffer. Schätzungsweise befinden sich dort Waffen drin. Ich lasse meinen Blick über die Regale gleiten und halte meinen Blick unbeeindruckt. "Nett, deine Auswahl. Und das zeigst du mir einfach so?" Frage ich ohne mit der Wimper zu zucken. "Ach mein lieber Enzo. Wir haben zig solcher Räume auf dem Gelände." Grinst er breit und zwinkert mir zu. "Ich bekomme den Stoff direkt aus Kolumbien. Interesse? Über den Preis werden wir uns sicher einig." Sagt er nun geschäftsmäßig ernst. Er holt ein Röhrchen hervor, gibt ein wenig Koks hinein. Bingo. Die verfärbte Flüssigkeit zeigt an, dass es super Qualität ist.

Wir gehen zurück ins Haus und setzen uns entspannt in sein Büro. Er ist ein zäher Geschäftspartner, aber seine Konditionen sind gut. Zumal er den Transport nach Italien organisieren will. "Mein Bruder arbeitet von New York aus. Wenn die Lieferungen klappen und die Ware gut ist, könnte ich einen Kontakt herstellen." Erkläre ich. Epifanio's Augen leuchten. "Das klingt doch vielversprechend. Bei erfolgreicher Vermittlung könnte ich dir nochmals etwas Rabatt einräumen." Erwidert er. Wir besiegeln unser Geschäft mit einem Tequila. Ich muss sagen, leckeres Zeug.

Das war ein Fehler, als die Damen am späten Nachmittag zurück kommen, habe ich ganz schön einen im Kasten. "Baby...." Begrüße ich Claire freudig. Doch ihr Blick wirkt eher genervt. Ist sie wegen meiner kleinen Tequila Party sauer? Epifanio hat ebenfalls gut getankt und klatscht freudig in die Hände. "Schön, dass ihr da seid. Wie wäre es mit einem Fest heute Abend. Dann lernt ihr gleich noch die restliche Verwandtschaft kennen?" Ruft er freudig. Rosa's Mutter, die ebenfalls zu uns stößt, steigt direkt mit ein. "Ich rufe direkt alle an. Ihr könnt euch noch etwas ausruhen. Um 21 Uhr geht es los." Erklärt sie und verschwindet direkt wieder.

Also gehen Claire und ich nach oben in unser Zimmer. "Ich weiß wie wir die Zeit nutzen...." Nuschel ich in Claire's Ohr. "Oh ja. Ich auch." Antwortet sie und grinst ebenfalls. Sofort setzt ich mich aufs Bett ziehe ich sie auf meinen Schoß. "Wir SCHLAFEN ein wenig." Erklärt sie und drückt mich auf die Matratze. "Du bist stock besoffen und ich fix und fertig." Lacht sie und kuschelt sich in meinen Arm. Doch irgendwie bekomme ich es gar nicht mehr richtig mit. Denn meine Augen werden verdammt schwer.

Irgendwas kitzelt mich an meiner Nase. Ich versuche es weg zu schlagen. Dann höre ich ein kichern. Schwerfällig öffne ich meine Augen und sehe Claire, wie sie über mir schwebt. "Aufstehen, du Schnapsdrossel. Die Party geht bald los." Grinst sie. Meine Schöne steckt bereits in einem bunten Sommerkleid. Es ist schulterfrei und bodenlang. Bei jeder Bewegung schwebt der leichte Stoff hin und her. "Wao Baby. Du siehst toll aus." Raune ich ihr zu. "Ja oder? Das Kleid habe ich auf dem Markt gekauft. Die haben hier so tolle Kleider. Ich glaube ich brauche einen Koffer mehr auf dem Rückflug." Lacht sie und dreht sich dabei im Kreis. Ich stütze mich auf die Unterarme und schaue meiner schönen Frau dabei zu, wie sie von dem Markt schwärmt. Es ist so schön sie wieder fröhlich und unbekümmert zu erleben.

Ich springe auf, und laufe auf sie zu. Mein Kopf pocht ein wenig, aber das ist mir egal. "Wie viel Zeit haben wir noch? Ich möchte mir das Kleid genauer anschauen." Raune ich ihr ins Ohr und ziehe sie in meine Arme. Claire kichert zuckersüß. "Dafür ist keine Zeit mehr. Ich denke du brauchst eine Dusche... Eine kalte." Lacht sie und schiebt mich ins Bad.

Frisch geduscht gehen wir in den hinteren Garten. Dort befindet sich ein riesen Pool und eine wunderschöne Terrasse. Überall hängen Lichterketten, Lampions und Kerzen. "Wao wie habt ihr das so schnell hinbekommen?" Staunt Claire. Rosa zuckt mit den Schultern. "Große Familie. Viele Hände, schnelles Ende." Lacht Rosa. Auch sie hat ihr Lachen zurück, was mich richtig freut. "Kann ich noch helfen?" Fragt Claire und wird direkt vom Rosa mitgezogen.

Als ich mich umsehe, sehe ich meine Jungs etwas tiefer im Garten an einem  Biertisch sitzen. Dabei sind Rosa's Brüder und noch ein paar Jungs, die ich noch nicht kenne. Mario hat eine Verletzung hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt und schaut immer weiter einen der Jungs an. Dann wieder sucht sein Blick nach Rosa. Ich sehe seine Augen zwar nicht, aber sein Kopf geht ständig suchend umher.
Sofort bekomme ich ein Bier gereicht und lasse mich ebenfalls auf die Bank nieder.

Ein Mafia Boss verliebt sich nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt