3.

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"Sie können wieder gehen.", meine ich und schaue dem Arzt direkt in die Augen. Zwar funkeln seine Augen, doch jeder Glanz in ihnen ist verloren. Er ist verloren, das sieht man ihm an. Er lächelt mich traurig an und setzt sich auf meine Bettkante. Unbehagen kommt in mir auf und ich schiebe mich ein bisschen von ihm weg. "Kate, du musst versuchen dich zu erinnern. Dann weißt du alles und dann wirst du mich auch nicht wegschicken. Du verletzt die Menschen um dich herum Kate. Du verletzt mich, indem du dich von mir wegschiebst oder mich auch nur böse anschaust", sagt er traurig und doch mit fester Stimme. Ich blicke ihn argwöhnisch an. Was redet er denn da? Wie soll ich Menschen verletzen die ich nicht kenne ? Ich kenne diesen Mann nicht und doch redet er so vertraut mit mir, als würde er mich lieben. Was soll das? Das macht er bestimmt mit jeder seiner Patientinnen. Was ein Macho. Ekelhaft. "Bitte gehen sie.", sage ich aber mit stärkerer Stimme als zuvor. Er soll mich in Ruhe lassen. Ich werde sowieso bald entlassen, das hat mir schon eine Schwester mitgeteilt, da muss ich mich doch nicht mit ihm anfreunden! Er schaut mich nochmal traurig lächelnd an und geht dann zur Tür hinaus. Ich atme tief ein und dann wieder aus. Ich habe das Gefühl, dass im Moment alles nur noch schwerer wird und ich habe keine Ahnung was ich tun kann, damit das besser wird. Aber egal, denn ich bin richtig müde, weswegen ich die Augen schließe und in einen schönen Schlaf falle.

Ein kleiner Junge geht mit einem gleichaltrigem Mädchen an der Hand einen Fluss entlang. Auf der anderen Seite des Wassers ist ein schöner Dom der in der Nacht beleuchtet wird. "Wir dürfen um diese Zeit doch garnicht draußen sein. Wenn Sie uns erwischen..!", meint das Mädchen und schaut ihren Begleiter ehrfürchtig an. "Jetzt sei nicht so ein Feigling, Kate! Sie erwischen uns nicht, niemand hat bemerkt das wir uns raus geschlichen haben. Wir sind doch nicht weit von Zuhause entfernt. Es ist doch alles super.", sagt der Junge zur Beruhigung und umarmt das kleine Mädchen innig. Man sieht das sie ihm viel bedeutet, denn er lächelt sie immer an und hat einen Glanz in den Augen den nicht viele haben. Sie beide wirken glücklich. Sie gehen weiter und unterhalten sich. Scherzen ein bisschen und lachen ab und zu. Doch dann nimmt der Junge ihre Hand und zieht sie in einen Park. "Wo gehen wir denn hin, Will?", fragt das Mädchen zaghaft und lächelt ihn verträumt an. Sie ist sehr glücklich mit ihm dort zu sein, das merkt man sofort. Ihre schwarzen Haare sehen im Wind und in ihr Gesicht, weswegen der Junge ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. "Wir sind gleich da.", meint er und zieht sie weiter mit sich. Langsam wird dem Mädchen kalt und sie fängt an zu zittern. "Will es ist kalt, können wir bitte wieder nach Hause?"-"Ach Kate, hier ist meine Jacke, aber wir sind wirklich gleich da.", sagt er nur und legt ihr seine Jacke an. Ein richtiger Gentleman. Sie lächelt ihn leicht an, obwohl sie sich jetzt lieber in ihrem weichen Bett zuhause befinden würde. Sie gehen um eine Hecke und dort steht ein beleuchteter Pavillon in mitten des Parks. In seinem inneren sind viele Teelichter aufgestellt und in der Mitte steht ein Tisch mit einem Kuchen darauf. Es sieht wunderschön aus. Die Pflanzenranken werden von dem Kerzenlicht beschienen und sehen nun magisch aus. Das Mädchen hält den Atem an und ihre Augen fangen an zu leuchten. "Will..", haucht sie und geht mit langsamen Schritten auf den Pavillon zu. Nun steht sie vor dem Tisch mit dem Kuchen. Auf dem Kuchen steht 'Happy Birthday Katy' geschrieben, was ihr Tränen in die Augen treibt und sie anfängt wie ein Honigkuchen-Pferd zu grinsen. Der Junge stellt sich hinter sie und haucht in ihr Ohr: "Alles Gute zum Geburtstag, Katy". Sie dreht sich zu ihm um und fällt ihm um den Hals. "Oh Will!! Ich danke dir! Das ist das beste Geschenk was du mir hättest machen können! Ich bin so glücklich!", freut sich das Mädchen wie verrückt und hat vor Freude Tränen in den Augen. Sie kann es garnicht fassen. "Du musst die Kerzen auf dem Kuchen auspusten und dir was wünschen.", meint der Junge grinst sie an. Sie nickt leicht und kneift die Augen zusammen. Dann pustet sie die Kerzen aus und wünscht sich was. "Was hast du dir gewünscht?", fragt der Junge neugierig und schaut sie begierig an. "Ich habe mir gewünscht, das ich diesen Moment nie wieder vergesse, denn es ist der beste in meinem Leben.", antwortet sie und lächelt leicht.

Ich wache schreiend und schweißgebadet auf! Das Mädchen in meinem Traum.. Das war ich! Ich hatte einen besten Freund. Das war mein Geburtstag. Ich hatte mir vorgenommen den Tag nicht zu vergessen, doch genau das ist passiert. Ich habe ihn vergessen. Das was ich gesehen habe, war eine Erinnerung. Ich habe mich erinnert!
Sofort schnappe ich mir einen Stift und ein Blatt und schreibe alles auf was ich noch von der Erinnerung weiß, danach lasse ich mich wieder in mein Bett sinken und atme tief durch. Es geht voran. Ich finde mich.

Around the Stars (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt