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Der kostbarste Besitz der Frau, ist die Fantasie des Mannes!
-Beate Uhse

"Und was hast du so in den letzten Stunden seit der vorherigen Sitzung erlebt, Kate?".
Hat wer mit mir gesprochen? Ich nehme kaum etwas war.
Mark hat mich heute morgen hierhin geschleift. Keine Ahnung, warum. Er hat es halt gemacht und ich hab mich gewehrt. Ich will nicht hier sein. Das mein Bruder mich verraten, mein Vertrauen missbraucht und mich bedroht hat sitzt mir immer noch tief in den Knochen. Wie konnte er? Bin ich denn so ein schrecklicher Mensch, dass er mir so weh tut? Ich sollte an all das garnicht mehr denken, Mark sagt mir seit Wochen, dass ich mir keine Gedanken machen soll, denn Elliot ist wieder im Gefängnis. Doch der Gerichtstermin, der Tag an dem entschieden wurde, dass er wieder eingesperrt würde, den könnte ich nie verdrängen, so sehr ich es auch wollte.

Flashback

"Ich bitte Laura Reynolds in den Zeugenstand!", fordert der Richter und die Frau, welche mein Auto angezündet hat und mir schon ein anderes mal das Leben zur Hölle machte, steht auf und geht auf den Stuhl vor dem Pult des Richters zu. Sie nimmt Platz und schaut nicht wie gedacht den Richter an, sondern mich. Vor Schreck zucke ich zusammen. Ihr Blick ist so durchbohrend und schrecklich. Sie grinst ekelhaft selbstsicher und schaut den Richter erwartungsvoll an. Eine schreckliche, verrückte Frau ist sie!
"Ms. Reynolds. Sie sind 22 Jahre alt, leben in Dover, sind nicht verheiratet und sind auch nicht verwandt mit dem Angeklagten Elliot Blue, ist das richtig?", fragt der Richter sie und schaut sie dabei prüfend, aber auch sehr herablassend an. "Ja.", antwortet sie knapp und schaut dabei Elliot verliebt an. Bah. "Sie müssen vor Gericht keinerlei Aussagen machen, doch wenn sie bei einer nicht die Wahrheit sagen, macht sie das strafbar, ist ihnen das bewusst?", fragt der Richter sie mit einem etwas schärferem Ton und sofort ist er mir sympathisch. "Hören sie! Das ist nicht das erste Mal, dass ich hier bin! Ich bin mir über die Regeln bewusst. Jetzt fahren sie endlich mit dem ganzen Kram hier fort, ich habe nicht die Nerven für ihr Geschwafel.", meint Laura nur schnippisch und verdreht, sichtlich genervt, die Augen. Respektlos. Was soll ich dazu sonst sagen? Ein Richter ist eine Person, der man Respekt und Achtung entgegen bringt! Auch Laura hätte sich an solche Knigge-Regeln zu halten! Doch den Kommentar von Laura ignoriert der Richter gekonnt und fängt an sie zu befragen.
Es dauert ewig. Sie scheint hin und her gerissen zu sein, denn mal beantwortet sie eine Frage, mal nicht. Nervig!
Doch dann... Dann ist da das Urteil.
"Nach der Zusammenkunft des Gerichts ist beschlossen, dass Kate Pamela Blue einen Schadensersatz von 20.000£ erhält, Mark Tobias True erhält einen Schadensersatz von 200£. Die Komplizin des Angeklagten, Laura Reynolds, erhält eine Haftstrafe von 4 Jahren, aufgrund von mehrfacher Sachbeschädigung, Hilfe an Mordversuch, Mordversuch und Falsch-Aussage.
Der Angeklagte, Elliot Micheal Blue, erhält eine Haftstrafe von 15 Jahren, aufgrund von leichter Körperverletzung des Zeugen Mark True, versuchten Mordes an Kate Pamela Blue, mehrfache Sachbeschädigung und Mordes eines Beamten.
Die Verhandlungen sind damit abgeschlossen. Einen schönen Tag.", schließt der Richter und ich bin nur baff. Okay.. Wie soll ich damit jetzt umgehen? Mein Bruder hat gestanden. Seine Komplizin auch. Ich bekomme einen neuen Wagen und Mark wird mit 200£ entlohnt. An sich scheint alles perfekt. Aber es scheint. Elliot schaut mich hasserfüllt an und dennoch lächelt er süffisant. Als wüsste er etwas. Laura richtet sich langsam, ganz langsam auf.. Sie hält den Kopf gesenkt. Dann geht sie mit ebenfalls langsamen Schritten auf den Richter zu, welcher sich gerade mit irgendwelchen Anwälten unterhält. Sie hebt den Kopf und blickt ihn unverwandt an. Sie flüstert. "Lieber sterbe ich, als für etwas, dass ich nicht bereue in den Knast zu gehen!", meint sie und zieht einen Revolver aus ihrer Hose. Sofort hält der ganze Saal den Atem an. Was wird sie tun? Ist sie denn wahnsinnig?! Ja, ohne Frage, dass ist sie. Eine Wahnsinnige, doch das Gefährliche an der ganzen Sache ist, dass sie etwas in der Hand hält, was Menschen töten kann. Und töten wird.
Sie dreht sich zu Elliot, der ihr zulächelt. Er ist krank. In diesem Ernsten Moment lächelt er. Wie sein Vater.
"Unser Glück ist uns hier nicht gegönnt, Elliot. Doch in der Hölle warte ich und vermähle mich mit dir.", spricht sie und setzt den Revolver an den Schädel. An ihren Schädel.
Jegliche Farbe ist aus Elliot's Gesicht gewichen. Er steht stocksteif da und ist unfähig etwas zu tun. Niemand tut etwas.
Ein Knall,
Schreie
und Blut.
Und das in 10 Sekunden.
Eine Frau ist tot und niemand hat etwas getan, alle standen unbeteiligt daneben! Sie war krank, man hätte ihr helfen können! Doch niemand hat ihr geholfen!
Natürlich ist es in meiner Lage kaum verständlich nun noch freundlich zu denken, an all die Möglichkeiten zu denken, welche ihr ein besseres Leben ermöglicht hätten. Doch auch sie ist ein Mensch! Sie war..

Flashback End

Und so antworte ich wie jeden Tag seit 2 Monaten: "Nichts. Ich gehe.".

Around the Stars (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt