Dream as if you'll live forever.
Live as if you'll die today.
-James DeanIch schließe die Tür meines Hauses auf und trete einen Schritt zurück, damit Elliot hineingehen kann. Seine Augen reißt er weit auf, als er die Bilder im Flur sieht. Ich kenne nur ein paar der Menschen darauf, doch das ist egal.
"Also oben, den Gang link, hinterste Tür rechts ist dein Zimmer. Da ist alles drin, was du brauchst. In deinem Zimmer ist rechts auch ein Badezimmer. Ich hoffe, dass reicht dir.", meine ich und übergebe meinem Bruder seinen Koffer. Er nickt nur und geht die Treppe rauf in sein Zimmer. Ich selbst nehme auch meinen Koffer und schleppe ihn in mein Zimmer, welches ich nach 10 Minuten Suchen endlich gefunden habe. Es ist sehr groß und in angenehmen Grüntönen gehalten. Mein Bett steht an einer, mit Blumenranken tapezierten Wand, die rechts vom großen Fenster ist. Neben dem Fenster ist auch direkt eine Tür zum Balkon. Naja, es ist eher eine Art Terrasse, da darauf ein großer Whirlpool platziert ist. Ich hab auch noch einen begehbaren Kleiderschrank und ein schönes Badezimmer. Kaum zu glauben, dass das alles 'Meins' ist. Mein Eigentum. Mein Haus. Seit langer Zeit... Und ich erinnere mich nicht daran! Ich möchte mich daran erinnern. Ich möchte wissen wer ich bin, was ich für ein Leben führe. Ich will mich kennen! Ich will mein Leben wieder haben! Oh Gott! Es ist alles so kompliziert und verdammt scheiße! Jeder sagt, dass er für mich da ist, mir helfen möchte mich zu erinnern... doch ich bin allein. Das werde ich auch immer sein. Ich bin von allen umgeben, sie sagen "Wir bleiben immer unzertrennlich", doch am Ende sind wir alle allein.
"Elliot! Es gibt Essen!", schreie ich hoch und binde mir meine Schürze ab. Das Rinderfilet dampft auf dem Tisch vor sich hin und der Geruch allein, sorgt für ein enormes Hunger-Gefühl! Mein Bruder stampft die Treppen runter und setzt sich an den Tisch. "GEIL!", ist sein Kommentar zu dem Anblick, der sich ihm ergibt und er stürzt sich auf das saftige Fleisch. Dabei muss ich schmunzeln und setze mich zu ihm, um mir auch ein Stück zu nehmen. "Dein Haus ist so geil! Ich habe ja bei deiner Party nur den Keller gesehen, aber jetzt?! Das ist der Wahnsinn!", nuschelt Elliot während er kaut und sofort grinse ich. "Was für eine Party?", frage ich ihn und schaue meinen Bruder erwartungsvoll an, doch er schaut nur verwirrt. "Na deine Geburtstagsfeier, als du noch mit James zusammen warst, weißt du das etwa nicht mehr?", erzählt er mir, ziemlich verwundert über meine offensichtliche Unwissenheit. Doch ich wundere mich eher darüber, dass er das mit meinem Unfall und der darauffolgenden Amnesie nicht mehr weiß oder verdrängt hat. Es ist schließlich etwas ziemlich prägsames, zumindest ist es das für mich. "Nein, Elliot! Ich weiß es nicht mehr. Aber es ist wichtig, dass ich es weiß! Elliot, du musst mir helfen, mich an alles zu erinnern. Bitte.", flehe ich ihn schon an. Er macht einen nachdenklichen Ausdruck. Seine kupferroten Locken fallen ihm zum Teil in die gerunzelte Stirn. Es wundert mich echt, dass er keine Freundin hat.... Hat er vielleicht doch eine? Man, das geht mich nichts an! Ich schätze ihn sowieso eher als Macho oder Player ein. Er vögelt bestimmt alles, was nicht bei '3' auf dem Baum ist. Traurig.
"Kennst du unseren Vater?", fragt Elliot schließlich, weswegen ich sofort aufschaue. Doch dabei muss ich ihn leider enttäuschen. "Nein, tut mir leid.", meine ich kopfschüttelnd und zucke nur kurz mit den Schultern. Ich versuche mich wirklich stark darauf zu konzentrieren, mich an ihn zu erinnern, doch es bringt nichts. Ich weiß nur noch, was er getan hat (zum Teil) und das er Michael hieß. Mehr nicht. Das ist so frustrierend. Ich komme nicht weiter. Mir fällt nichts zu ihm ein. Nur das kleine Bisschen, dass man mir erzählt hatte. "Er hat dich verlassen und deine Mom mit meiner betrogen. Das hat er schon gemacht, bevor du geboren wurdest, deswegen bin ich auch älter als du.", meint Elliot und lächelt schwach. Dieses Thema nimmt ihn mit. Er liebte unseren Vater. "Was passierte dann?", will ich sofort wissen und schlage mir innerlich gegen die Stirn. Er leidet, da kann ich doch nicht Salz in die offene Wunde streuen! "Nachdem er euch verlassen hatte, war er nur noch bei uns. Nach einiger Zeit wurde er der Chef meiner Mutter.. Also ihr Zuhälter. Er war ein Schwein. Es war ekelhaft mit anzusehen, wie er die Scheine zählte, während meine Mutter im wackelnden Auto Geld verdiente. Als meine Mutter sich dann umbrachte, ließ sie mich bei diesem Typ allein. Er war die ganze Zeit mit anderen Dingen beschäftigt, als sich um mich zu kümmern. Jetzt im Nachhinein weiß ich, was er tat. Jahrelang hat er daran gearbeitet, dich zu ihm zu bringen. Er hat dich geliebt, Kate. Mehr als mich und darunter litt ich. Als er dann endlich seine Pläne umsetzen wollte, wollte er mich als seinen Komplizen. Als Belohnung, bekam ich Laura als Freundin. Sie war die zweite Komplizin. Sie war in deine Schule eingeschleust und kam mit deinem besten Freund Will zusammen um dich von deiner Clique zu trennen. Du musstest schließlich später freiwillig mitkommen. Das geht natürlich leichter, wenn dich nichts mehr dort hält. Deine Freunde hatten den Rücken dir zugewandt und deine Eltern haben wir getötet. Das war eines der schlimmsten Dinge die ich für unseren Vater getan habe und mir niemals verzeihen kann.". Elliot atmet kurz und flach. Sein Blick ist hasserfüllt und böse. Er hasst sich selbst so unglaublich sehr. "Naja.. Also. Wir begannen dich zujagen. Michael's Plan war, dich in unsere Familie aufzunehmen, doch Laura und ich hatten andere Pläne. Ich war so neidisch und eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit die du bekamst. Ich wollte sie. Ich wollte dich dafür büßen lassen und Laura hat dich einfach nur gehasst. Als Vater bemerkt hatte, dass du ausgebrochen bist, checkte er endlich, dass du ihn nicht wolltest. Er wollte nur diese Familie. Er hatte diesen krankhaften Traum von einer glücklichen Familie. Er hat gemerkt, dass er dafür zu spät kam und dann ist er zu dir und hat sich aufgehangen. Es war eine so enorme Erleichterung für mich, ihn an diesem Baum reglos hängen zu sehen und doch habe ich damals geweint. Aber ich habe nicht um ihn geweint, ich habe um den geweint, der er mal war. Er war mal ein toller Vater und er hat mich mal so sehr geliebt, doch er war fort. Dieses eine Mal habe ich um ihn getrauert und danach nie wieder.", jetzt steigen ihm Tränen in die Augen und er schluchzt leise auf. Es nimmt ihn so sehr mit, dass es mir fasst das Herz zerreißt ihn so zu sehen. "Elliot.", sage ich und lege eine Hand auf seine. "Du musst nicht weiter reden.", meine ich doch er schüttelt den Kopf und blinzelt die Tränen weg. "Nein. Du musst noch mehr wissen. Ich bin für so viel Unglück in deinem Leben verantwortlich. Ich bin es dir schuldig, das alles dir zu erzählen!", sagt er ziemlich entschlossen und setzt sich gerade auf. Ich will ihn aber zu nichts zwingen. Er würde doch jetzt nur noch mehr weinen. "Elliot, komm. Es ist spät, wir beide sind müde. Du kannst es mir morgen erzählen, ok?", schlage och sachte vor und er nickt langsam. "Gut, dann schlaf gut.", meine ich und drücke kurz seine Hand um mich dann in mein Zimmer zu begeben, dort zu duschen und mich dann komplett erschöpft ins Bett fallen zu lassen. Was für ein Tag.
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Around the Stars (Band 2)
Teen FictionDie Fortsetzung des ersten Teils 'To the Moon and back' Kate kann sich an nichts mehr erinnern, außer daran, was in ihrem Traum in der Narkose passiert ist. Sie erkennt niemanden mehr. Wie kann sie das alles wieder hinbiegen? Wird es ihr jemals gel...