Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert. -Martin Luther King
Ich atme den Duft von etwas Verbrannten ein und schlage sofort die Augen auf. Es ist noch dunkel, aber von draußen scheint Licht herein.
Ich erkenne das flackern riesiger Flammen und stehe eine Sekunde später am Fenster. "Mein Wagen!", stöhne ich fassungslos und blicke auf das lodernde Feuer, das mal mein Auto war. Doch bei genauerem hinsehen, merke ich, dass eine Frau um das Feuer tänzelt und schreit. "Du hast mich im Stich gelassen, Elliot! Dafür brennst du!", schreit sie und ich schaue verstört auf die hinab. Wer bitte ist das ?! Und wieso zündet sie mein Auto an?! Was ist hier nur los ?! Was hat die mit meinem Bruder zu tun!?
"Elliot, du Feigling!! Komm raus!", brüllt die Frau und stellt sich jetzt vor das brennende Auto zu meinem Fenster gewand. Das wird mir zu blöd! Hat die sie noch alle?! Ich gehe auf meine Terrasse und stelle mich mit einem mehr als wütenden Gesichtsausdruck an das Geländer. "Hey sie!", schreie ich sie an und sofort schaut mich die Frau an, als sie mich erkennt, Formen sich ihre Augen zu dünnen Schlitzen und sie lächelt böse. "Kate, du Schlampe! Schön das du dich auch mal blicken lässt!", meint sie und sofort frage ich mich, woher sie mich kennen mag. Doch das ist jetzt egal, denn sie hat mein Auto angezündet!!! "Was soll der Scheiß!? Lassen sie mich und meinen Bruder in Ruhe! Ich werde die Polizei rufen!", sage ich bestimmt und will mich gerade umdrehen, um zum Telefon zu gehen, da kreischt die Frau: "Du gehst nirgendwo mehr hin!". Ich drehe mich zu ihr um zu fragen, was sie damit meint, doch es ist zu spät.. Es ist ein ohrenbetäubender Knall zu hören und ich spüre einen brennenden Schmerz an meiner Taille.
Sie hat auf mich geschossen! Sie lacht hysterisch, während ich zu Boden gehe, dann falle ich ins Schwarze.Die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht kitzeln mich, weshalb mich lächelnd meine Augen öffne um augenblicklich den Schmerz an meinem Bauch zu spüren. Ich verziehe mein Gesicht und versuche auf zustehen, was sich allerdings als schwerer darstellt, als gedacht. Stöhnend richte ich mich auf und schaue mich um. Wir haben bestimmt 12:00 oder so.. Ich schaue runter, wo mein Auto stehen sollte, doch da ist nur ein Aschehaufen. Wie kann ein Auto denn nur plötzlich so klein sein ? Als nächstes will ich meine Wunde betrachten, doch zuerst gehe ich duschen um mir die Asche die auf mich gefallen ist und das Blut an meinen Händen, abzuwaschen.
Nachdem ich mich ordentlich geduscht habe und nun nach Lavendel dufte, schaue ich mir meine Verletzung genauer an. "Bahn!", meine ich kurz und checke, dass da noch die Kugel drin ist. Kein Durchschuss. Die muss da also raus. Klasse! Ich ziehe mir schnell eine Leggins und einen großen Pulli an, um dann zum Krankenhaus zu laufen. Jeder Schritt schmerzt so sehr, das ich angestrengt versuche nicht los zu heulen. Ich kann das nicht leiden! Mich anderen Leuten zu öffnen, ist mir schon immer schwer gefallen. Ich brauche kein falsches Mitleid von anderen. Ich brauche niemanden! Ich komme schon allein klar, hab ich doch auch schonmal geschafft oder? Niemand war bei mir im Krankenhaus und dennoch hab ich durchgehalten. Ne blöde Schusswunde wird mich davon jetzt auch nicht abbringen!
Plötzlich fängt mein Handy an zu klingeln, weswegen ich abnehme. "Hallo?", frage ich und warte auf eine Antwort. "Wenn du deinen Bruder wieder haben willst, solltest du niemandem etwas von gestern erzählen. Sonst kannst du ihn nämlich bei der Beerdigung wieder sehen.", meint eine Frauenstimme und legt auf. Wer war das ? Ich schaue nach, doch die Nummer war unterdrückt. Es klang aber nach der Frau von gestern, die mein Auto grundlos angezündet hat. Das würde ja auch Sinn machen.
Moment... Mein Bruder ?!
Ich habe ihn heute garnicht gesehen, dann hat sie ihn wohl wirklich entführt. Scheisse, was mach ich denn jetzt?! Ich.. Verdammte Scheiße! Ich kann nichts sagen, sonst ist er tot! Wie klischeehaft ist das denn?! Bin ich im falschen Film?! Ich glaube es einfach nicht!
Ich gehe zügig weiter zum Krankenhaus und ignoriere den ständigen Schmerz an meiner Taille. Ich spüre wie das warme Blut die ganze Zeit aus der Wunde Austritt und langsam wird mir auch schwummerig, weswegen ich mich beeile schnell zum Empfang zu gehen. "Ach Ms. Blue! Ihr Termin ist noch nicht!", keift mir diese Kuh von einer Empfangsdame entgegen und ich rolle nur mit den Augen. "Ist egal! Ich muss in die Notaufnahme, ich würde angeschossen!", meine ich nur und deute zur Unterstreichung meiner Worte, auf meine Taille. Ich habe einen weißen Pulli an, deswegen ist das Blut sehr krass zu erkennen. Die komplette Hälfte meines Pulli's ist blutgetränkt. "Oh mein Gott! Das ist ja widerlich !! Ich werde Ihren Arzt verständigen!", schreit sie und ich halte mir die Ohren zu, da sie viel zu laut ist. Doch dann schüttle ich den Kopf. "Nein, ich will hierfür einen anderen Arzt, das geht Dr. Philips nichts an!", meine ich bestimmt und schaue sie ernst an, ich versuche mich unter Kontrolle zu halten, denn wenn ich ehrlich bin, will mein Körper auf den Boden sacken.
Dann vergeht alles wie in Zeitlupe. Die Tusse ruft Dean. Er kommt und redet auf mich ein, doch seine Worte erreichen mich nicht, ich bin wie betäubt. Er rüttelt an mir, doch ich bekomme das kaum mit. Alles ist so weit entfernt. Dann plötzlich werde ich von ihm in sein Büro getragen, wo er mich auf die Couch legt. Dort falle ich auch endlich in die willkommene Dunkelheit.
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Around the Stars (Band 2)
Teen FictionDie Fortsetzung des ersten Teils 'To the Moon and back' Kate kann sich an nichts mehr erinnern, außer daran, was in ihrem Traum in der Narkose passiert ist. Sie erkennt niemanden mehr. Wie kann sie das alles wieder hinbiegen? Wird es ihr jemals gel...