Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel, in dem ständig Plus und Minus gegeneinander abgewogen werden.
-Emma Goldman
Für gewöhnlich werde ich von kitzelnden Sonnenstrahlen oder einem süßen Kuss geweckt, doch heute ist es anders. Jemand klingelt durchgehend an meiner Tür und durch meinen schrecklichen Kater, strapaziert dieses Geräusch meine Kopfschmerzen und meine Nerven auf extremste Weise!
Vor Schmerzen stöhnend, richte ich mich auf und stehe auf. Mein Bett ist bequemer als das in London. Ächzend gehe ich die breite Holztreppe hinunter in den Flur und stelle mich auf meine Zehenspitzen um durch den Türspion zu sehen, wer mich gerade töten möchte. Doch als ich niemanden erkennen kann, werde ich stutzig. Verwirrt öffne ich die Tür und erblicke dort den kleinen, schwarzhaarigen und frech grinsenden Übeltäter. "Holland.", meine ich nur und reibe meine Augen. Es ist wirklich zu früh und ich hätte nicht so viel trinken sollen. "Guten Morgen!", grüßt Sie mich gut gelaunt und rennt in mich um mich zu knuddeln. Okay, ich kann ihr nicht böse sein. "Was machst du denn so früh hier?", frage ich sie mild lächelnd und erwidere ihre kleine Knuddelattacke. "Früh?", lacht sie und pickst mich in meinen Bauch. "Es ist 2 Uhr nachmittags, du Schlafmütze. Papa hat gesagt, ich sollte dich zum Essen holen.", überbringt sie mir ihr Anliegen und zeigt auf das gegenüberliegende Haus. Essen? 2 Uhr? Uff. "Ok.. Danke für die Einladung. Ich komme gleich rüber, mache mich aber noch schnell fertig. Du kannst schonmal gehen, bis gleich.", meine ich und schiebe sie aus meinem Haus.
Dann sprinte ich in die Küche, um mir 2 Aspirin einzuwerfen und anschließend nach oben ins Badezimmer zu laufen. In Rekordzeit dusche ich und ziehe mich um. Schnell föhne ich meine Haare und schlüpfe in meine Chucks. Mit Schlüssel und Handy bewaffnet, schließe ich die Haustür und gehe rüber zu Holland und Isaac. Auf dem Briefkasten steht:
O'Connor
Ich hebe die Hand um zu klingeln, höre aber Hollands Stimme durch das Haus brüllen: "Ist offen!". Also öffne ich die Tür und trete in das Haus der O'Connors.. Ich find den Namen irgendwie witzig. Naja, besser als Blue. Ich gehe durch den langen Flur und sehe mich um. Alle Türen sind geschlossen, sodass ich nicht wissen kann, was hinter diesen Türen liegt. "Holland? Isaac? Wo genau seit ihr?", rufe ich ins Nirgendwo und schaue mich weiter um. "Hier!", brüllt das kleine Mädchen wieder. Hilfreich. Hier. Super. "Und wo hier?", rufe ich zurück und erschrecke als hinter mir plötzlich eine Tür geöffnet wird und Isaac leise in mein Ohr: "Hier.", flüstert. Sofort quietsche ich auf und mache einen kleinen Satz nach vorne. "Isaac!", meine ich und schlage ihm spielerisch und ein wenig beleidigt gegen die Brust. Er kichert nur leise vor sich hin und meint: "Auch schön dich zu sehen.". Pff. Ich schüttle nur lächelnd den Kopf und folge ihn in einen riesigen Raum, der wohl ein Esszimmer darstellen soll. Ein langer, gläserner Tisch erstreckt sich vor mir and dem auf jeder Seite 6 Stühle stehen. Hier kann man Feste feiern. "Warum staunst du denn so? Du hast das doch auch.", meint Holland und streckt sich um mir meinen Mund zu zumachen. Schon goldig. Aber das hab ich? Ich hätte vielleicht doch durchs ganze Haus gehen sollen und nicht in meinem Bett liegen bleiben, nachdem ich es gefunden hatte.. Naja. Ich hab genug Zeit mein Haus zu erkunden. "Also. Was genau soll ich hier?", frage ich in den Raum und schaue beide erwartungsvoll an. Die Kurze hat mich ja auch aus meinem Rausch-Schlaf gerissen. "Daddy hat gesagt....", fängt Holland an, wird aber sofort von ihrem Vater unterbrochen. "Ich habe mir gedacht, dass wir unsere Nachbarin doch mal zum Essen einladen sollen. Mehr nicht!", meint Isaac und schaut seine Tochter beim letzten Satz, durchdringend an. Aha! Da hat jemand was zu verbergen. Ich werde ihn später darauf ansprechen. "Das ist aber lieb von euch.", sage ich und tu so, als hätte ich diesen kleinen Faux-Pas nicht mitbekommen. "Gut! Dann setzt ihr zwei euch doch schonmal, ich muss das Essen noch fertig machen. Ach Kat! Willst du vielleicht etwas trinken?", fragt mich Isaac und ich überlege kurz, doch sage dann: "Ein Wasser bitte.". Ich habs ja gestern schon übertrieben. Er nickt und geht in die Küche. "Du Kate...?", stupst mich Holland an, wodurch sie natürlich meine Aufmerksamkeit gewinnt. "Wieso nennt dich Daddy immer Kat?", will sie von mir wissen, weshalb ich kurz auflache. "Ach Kleine. Wenn ich das wüsste, würde ich es dir sagen."-"Meine Lehrerin sagt, dass wenn man einer Person einen Spitz- oder Kosenamen gibt, mag man diese Person sehr.", erklärt sie mir. Verwirrt gucke ich sie an. Was will sie mir damit jetzt sagen? Sie hat wohl meine Verwirrtheit bemerkt, denn sie fügt hinzu: "Papa gibt nur dir und mir Spitznamen. Und ich bin seine Tochter, er muss mich also so oder so mögen.". Aha. Worüber kleine Kinder schon nachdenken! Sie werden so schnell groß. "Okay. Aber manche geben auch Spitznamen, weil sie sich die richtigen Namen einfach nicht merken oder nicht aussprechen können.", gebe ich dazu und verwirre nun sie. "Daran hab ich garnicht gedacht. Naja egal", meint die Kurze und lächelt mich nun wieder breit an. Alles klar.
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Around the Stars (Band 2)
Teen FictionDie Fortsetzung des ersten Teils 'To the Moon and back' Kate kann sich an nichts mehr erinnern, außer daran, was in ihrem Traum in der Narkose passiert ist. Sie erkennt niemanden mehr. Wie kann sie das alles wieder hinbiegen? Wird es ihr jemals gel...