15.

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Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
-Marcus Aurelius

Was war das denn ??? Was geht hier mit mir durch? Was passiert hier gerade?

OMG!!
Ich glaube ich ... Man keine Ahnung, ich bin durch dieses viel zu laute Feuerwerk in meinem Körper abgelenkt. Ich kann echt keinen klaren Gedanken fassen. Was passiert hier gerade ?
Ich stehe hier. Mit Dean. Und das schlimmste an der Situation ist, dass ich ihn Küsse und es mir mehr als gefällt!
Seit wann? Wie konnte ich das denn nur die ganze Zeit über ignorieren! Scheiße, war ich blind! Jetzt weiß ich es. Ich bin verliebt.
Verliebt in meinen Arzt ! Wieso das denn?!
Ich werde es ihm nicht sagen.. Das stellt doch nur alles auf den Kopf, gut ok.. Das hier verändert einfach alles, aber ich bin bestimmt nicht bei klarem Verstand! Oder etwa doch? Oh verdammte scheisse, kann der das gut!!!
Keuchend lösen wir uns voneinander und ich habe das Gefühl, dass ich gerade einen Marathon gelaufen bin. Alle Luft in meinen Lungen ist entwichen und ich laufe einfach nur rot an. Dieser Mann macht irgendwas mit mir! Peinlich berührt verschränke ich meine Finger miteinander und starre auf meine hochinteressanten Vans. Mir fällt erst jetzt auf wie dreckig sie doch geworden sind.. Ich sollte sie mal waschen oder so, am besten jetzt?

"Kate, was bedeutet das!", fragt Dean plötzlich und ich merke wie viel Überwindung ihn das kostet, jetzt zu sprechen. Doch leider habe ich selbst keine Antwort darauf. Naja.. Doch, aber das würde alles noch schlimmer machen als es ohnehin schon ist. "Dean.. Das..Nein.",stottere ich nur und wende nicht den Blick von meinen Schuhen ab. Er zeigt keine Reaktion auf das was ich gesagt habe, er nimmt nur mein Kinn in seine Hand und hebt meinen Kopf an, sodass ich in seine funkelnden und unergründlichen, braunen Augen schaue. Wie kann es sein, dass braune Augen einen so verwirren? Das ist doch nicht mehr normal, es sind schließlich bloß irgendwelche Augen! Aber seine sind anders. Dieses Braun ist besonders. Es ist so wunderschön, dass ich mich darin verlieren möchte. Diese Augen zwingen mich dazu, ihn küssen zu wollen und ihm sagen zu wollen, dass ich mich in ihn verliebt habe und zwar viel zu krass!... Doch ich kann das nicht. Das verstößt komplett gegen meine Prinzipien! Doch Dean sind seine oder meine Prinzipien scheißegal denn schon spüre ich seine sanften Lippen wieder auf meinen und auch schon wieder entflammt in mir ein riesen großes Feuer der Freude und..Liebe. Die Liebe. Wann habe ich das zuletzt gefühlt? Ich kann mich nicht daran erinnern. Dann kann es ja auch kaum wirklich toll gewesen sein, die Liebe wird vermutlich überbewertet, zumindest dachte ich das vor 40 Sekunden noch. Dean lässt mich gerade etwas fühlen was ich noch nie gefühlt habe.. Es ist atemberaubend wunderbar.
Mein Gehirn hat sich abgemeldet und ist schlafen gegangen.
Plötzlich lässt Dean von mir ab und und schaut mich erwartend an. "Du hast es auch gespürt nicht wahr?", fragt er schließlich und er braucht garnicht zu erklären was er meint, da ich es weiß. Und ja, ich habe es gespürt, aber ich möchte es nicht! "Dean, ich muss gehen!", meine ich nur und drücke ihn weg von mir. Er ruft mir hinterher, doch ich ignoriere es. Ich laufe aus dem Krankenhaus einfach blind gerade aus. Ich muss meinen Kopf freikriegen! Ich laufe und laufe. Durch meinen Kopf schwirrt alles!

Was ist das gerade eben gewesen? Seitwann erweckt Dean solche Gefühle in mir? Ich weiß das nicht! Was würde ich jetzt  drum geben einen besten Freund zu haben. Einen mit dem ich reden könnte, über alles, was gerade passiert ist!

Mittlerweile laufe ich durch den Park und viele Leute starren mich an. Ich weiß nicht warum, ich merke nur wie mir meine Seite weh tut.. Moment was !? "Scheiße!", schreie ich und blicke auf mein blutgetränktes Oberteil. Meine Wunde ist wohl aufgegangen. "Kate, du blutest.", stellt jemand vor mir fest. Woher kennt der denn bitte meinen Namen? Ich schaue auf und sehe einen Mann in etwa meinem Alter mit braunen Haaren und strahlend blauen Augen, die wie Saphire glitzern. "Will.", hauche ich und im nächsten Moment umarme ich ihn stürmisch, was ich echt nicht tun sollte, denn sofort spüre ich einen brennenden Schmerz an meiner Taille, doch ich ignoriere es. Verdutzt erwidert er meine Umarmung und streicht mir beruhigend über den Rücken. Ich bin ihm so dankbar, dass er jetzt da ist. Auch wenn wir uns garnicht mehr gesehen haben und ich ihn beim letzten Mal beleidigt hatte. Das war 3 Jahre her. Seitdem hat er sich ein wenig verändert. Er ist deutlich muskulöser geworden, sein Gesicht ist noch kantiger und sein Kinn schmückt ein Vollbart. Alles in allem, sieht er echt klasse, aber auch anders aus. Und doch habe ich ihn sofort erkannt. Seine Augen würde ich überall wieder erkennen. Wieso nur haben sich unsere Wege getrennt? Wegen einer Kleinigkeit und wegen unterschiedlichen idiotischen Fehlern! Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen. Niemlas! Ich hatte meinen besten Freund verloren wegen Kindergartenscheiße! Gott, war ich dumm damals. Es ist so schön ihn jetzt hier zu haben, zu merken das er da ist, jetzt wo ich ihn brauche. Das macht doch einen besten Freund aus oder etwa nicht?
"Kate.. Ähm... Hey.", stammelt er und streicht mir weiterhin über den Rücken. Mit Steigen die Tränen in die Augen und ich fange an zu schluchzen und aufzulachen: "Du glaubst garnicht, wie sehr ich dich vermisst habe!", schluchze ich und weine sein Shirt voll. "Und du glaubst garnicht, wie sehr ich dich auch vermisst habe!", meint er und drückt mich noch fester. "Wo warst du? Wo warst du die ganzen Jahre über?", fragt Will mich und drückt mich von sich, aber nur soweit, bis er mir in die Augen schauen kann. "Ich war weg.. Ganz weit weg. Aber das tut jetzt nichts zur Sache, Will! Ich bin so froh, dass du mich gefunden hast!", sage ich und ich weine Freudentränen. Er ist da! "Du warst ja nicht zu übersehen mit deinem blutgetränktem Pulli. Kate, wir müssen doch irgendwo verarzten. Komm ich bring dich in meine Praxis.", meint er wieder und legt einen Arm um mich. "Du hast es also geschafft.", schließe ich und schaue ihn lächelnd an. Ich bin stolz auf ihn. Er hat seinen Traum erfüllt. "Was meinst du ?", fragt er mich, sichtlich verwirrt, doch ich schüttle nur lächelnd den Kopf und antworte: "Du wolltest früher Arzt werden, du hast es geschafft."-"Das du dich daran noch erinnern kannst..", sagt er und lächelt müde. "Was ist passiert, während wir keinen Kontakt hatten?", frage ich ihn und bin gespannt darauf zu erfahren, was alles in seinem Leben passiert ist.
"Tja... Also nach unserem Abschluss bin ich direkt ausgezogen und hab in Harvard Medizin studiert. Es ging nur noch bergauf. Während meines Studiums habe ich eine wundervolle Frau kennengelernt. Sie heißt Luna, du würdest sie mögen. Nach dem Studium bin ich mit ihr hergezogen und habe hier eine Praxis aufgemacht, sie läuft ausgezeichnet. Ich habe Luna geheiratet. Wir wollten nicht länger warten. Sie selbst ist Schriftstellerin.
Ich habe aber nie aufgehört an dich zudenken. Ich wusste nicht wo du warst und niemand, mit dem du bekannt warst, wollte mir sagen wo du bist. Du warst verschwunden. Und jetzt treffe ich dich hier, mit deiner alten Haarfarbe und einem blutgetränktem Pulli.", erzählt er und ich bewundere ihn. Er hat seinen Traum erfüllt und eine tolle Frau gefunden. Ich bin froh, dass es ihm so gut geht. "Was ist alles bei dir passiert?", fragt er mich.
"Oh Will. Das ist nicht viel.", meine ich nur und wir gehen weiter.

Around the Stars (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt