Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
-KonfuziusAlles ist still. Keiner sagt ein Wort.
Luna knetet nervös ihre Hände und schaut schüchtern zu Boden.
Ich bin die erste die reagiert. Ich stehe schnell auf und renne auf sie zu. Dann umarme ich sie ganz fest und flüstere ihr ins Ohr :"Das ist großartig! Alles Gute, du wirst eine tolle Mutter.". Überglücklich strahlt sie mich an und dankt mir auch wieder mit einer Umarmung. Nun schauen wir erwartungsvoll zu Will, der einfach nur am Tisch sitzt und verträumt vor sich hin lächelt. Ich schüttle nur lächelnd den Kopf und Luna macht es mir gleich.
"Ich werde Vater.", haucht Will dann und Luna grinst ihn an. "Ja Schatz. Wie werden Eltern.", sagt sie leise und kommt auf ihn zu. Er erhebt sich und schließt sie in seine Arme. "Weißt du schon, was es wird?", fragt Will und schaut auf ihren Bauch. Es ist keine Wölbung oder so zu erkennen, deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie erst vor einem Monat geschwängert wurde. "Nein Will, ich bin jetzt gerade erst im zweiten Monat. Da kann man das Geschlecht noch nicht identifizieren.", meint sie und küsst ihn. Es ist total süß wie sie sich ausdrückt. Man merkt sofort, dass sie Ärztin ist. Ihre Aussprache ist sehr förmlich und sachlich gewählt. Sie spricht auch sehr deutlich. Luna hat eine sehr angenehme und beruhigende Stimme, sie wird ihr Kind schnell zum schlafen bekommen.
Nach einiger Zeit gingen wir ins Wohnzimmer und plauderten noch ein wenig. "Und Katy? Was ist mit dir? Hast du Kinder oder möchtest du welche?", fragt mich Luna neugierig und ich wundere mich darüber, dass sie mich 'Katy' nennt. Nur Will tat das.
"Ähm, nein. Ich habe keine Kinder und möchte auch keine.", sage ich mit belegter Stimme, da mir diese Antwort doch irgendwie unangenehm ist. Luna schaut mich mitleidig aber auch verständnisvoll an, Will sieht mich nachdenklich an und meint dann lachend: "Du hast dich nicht verändert.". Ich schaue ihn fragend an, doch Will erklärt: "Schon früher in Deutschland, konntest du nicht verstehen, dass Leute Kinder haben wollen. Du hast mit 5 Jahren sogar einem Pfarrer geschworen, nie Kinder zu bekommen.". Ich muss auflachen. Das klingt wirklich nach mir. Natürlich freue ich mich für Luna und Will, doch ich selbst möchte keine Kinder haben. Sie sind laut, anstrengend. Machen Stress, sind nervtötend. Kosten Geld und Zeit. Nein! "Aber.. Katy, Kinder vermutlich in dem einem Moment so wie du es gerade gesagt hast, doch im nächsten Moment, wirst du das sehen, was du geschaffen hast und du wirst stolz sein. Du wirst sie lieben, sie sind dein. Und lieben dich auch, vermutlich werden sie dir dass nicht immer zeigen, aber du kannst davon immer ausgehen. Ich freue mich darauf, ein kleines, fantastisches Wunder in meinen Händen zu halten und ihm die Liebe zu zeigen, die es verdient.", redet Luna und ich schaue sie überrascht an. Ich hatte mal wieder laut gedacht. Aber irgendwie.... Hat sie Recht. Kinder würden mir wohl kaum das Leben erleichtern, aber eine Freude wären sie vielleicht.
Ich stehe auf und wünsche den beiden eine gute Nacht.
Langsam gehe ich die Treppe in mein Zimmer hinauf und lasse mich erschöpft auf mein Bett fallen. Der Tag war ereignisreich und anstrengend. Zu viel ist passiert, weshalb ich ganz schnell die Augen schließe und einschlafe.-:-
Die Sonnenstrahlen kitzeln mich an diesem wunderschönen Morgen wach ich lächle als ich verträumt in das, mich beleuchtende, Sonnenlicht blicke.
Ja schön wär's! Nein an diesem Morgen werde ich von einem sehr mürrischen Will geweckt, der mir meine Bettdecke wegzieht, mich wachrüttelt und schreit, dass ich doch jetzt endlich aufwachen solle! "Wie spät ist es?", frage ich nuschelnd in mein Kissen. "Schon 7:56! Also steh auf!", meint Will und rüttelt weiter an mir. "Hast du ne Meise?!", frage ich ihn wütend und drehe mich zu ihm, um dem Übeltäter, der mich um diese Zeit weckt, in das Gesicht zu sehen. Er selbst schaut aus, als wäre er gerade erst aufgestanden aber sonst ist er echt putzmunter. Vollpfosten.Ich murre noch kurz vor mich hin, wie bescheuert Will doch ist und stehe widerwillig auf. Schläfrig gehe ich ins Bad um mich fertig zu machen, doch als ich dieses betrete, erwische ich zwei Personen. Ich will nicht sagen, dass sie es auf dem Teppich des Badezimmers treiben... Aber doch, das tun sie. " 'Tschuldigung!", meine ich schnell und schließe die Tür wieder. Wie lang habe ich denn bitte vor mich hin gemurrt, dass die noch im Bad ne Nummer schieben?!
Ich gehe in ein anderes Bad und Wäsche mir dort mehrmals das Gesicht. Vorallem die Stirn, da ich versuche die Bilder aus meinem Kopf zu waschen! Ich hätte das echt nicht sehen müssen! Es gibt Dinge, die man über beste Freunde nicht wissen will und auch nicht wissen muss! Aber das Will es mit Luna auf dem Badezimmerteppich in der Missionarsstellung treibt gehört zu den Dingen, die ich weder wissen noch sehen will!
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Around the Stars (Band 2)
Teen FictionDie Fortsetzung des ersten Teils 'To the Moon and back' Kate kann sich an nichts mehr erinnern, außer daran, was in ihrem Traum in der Narkose passiert ist. Sie erkennt niemanden mehr. Wie kann sie das alles wieder hinbiegen? Wird es ihr jemals gel...