American Horror Story - One Piece

Red Yarn

Robin

Luffy ist manchmal eher seelischer Unterstützer als Partner. Es gibt selten Fälle in denen er die Eigeninitiative ergreift, wenn ich ihn nicht gerade dazu dränge. Seine Undercover Jobs laufen meistens darauf hinaus, dass er gottlos auffliegt und vor den Mafiosen flüchtet, die lauthals schreien ,,SCHEIßE, DER KERL IST N BULLE. MACHT IHN KALT!" Und ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie er das ständig überlebt.
Solange man ihn aber füttert und bei guter Laune hält, kann er ganz praktisch sein, wie zum Beispiel bei der Befragung von Kuinas Vater. Zwei Bienenstiche und ein Schokocroissant später und Luffy wurde zum einfühlsamsten Good Cop, den ich je in meinem beruflichen Werdegang in Aktion gesehen habe.

,,Ist Ihnen irgendwas an Kuina aufgefallen, als Sie sie das letzte Mal sahen? Wirkte sie bedrückt oder ängstlich?"
Koushirou war ein mittelalter Mann, mit einem hohen Haaransatz, einem verschmitzten Lächeln und einer scheinbar stets in Falten gelegten Stirn. Eine kreisrunde Brille zierte seine dünne Nase und erinnerte mich dabei noch irgendwie an die 80er Jahre. Nicht, dass ich da schon gelebt hätte. Alles an diesem Mann schien irgendwie veraltet und doch zeitlos, was nichts an der suspekten Tatsache änderte, dass er sein Lächeln nicht verlor, als ob er nicht gerade die Leiche seiner Tochter hätte identifizieren müssen.

,,Nein, nein, es war alles wie immer. Der Camping Ausflug war schon lange geplant. Kuina hat Geschichte, Englisch und Sport auf Lehramt studiert und ihre bald fällige Hausarbeit sollte von Gol D. Roger handeln. Sie kennen ja sicher das alte Gerede über das angeblich verfluchte Moor."
Er nahm seine runde Brille ab und putze sie an seinem Hemd ab. Ohne die Brille wirkten seine Augen ziemlich klein. Stumpf waren sie, vielleicht war das die Trauer nach der ich so verzweifelt gesucht hatte. Wie könnte er nicht trauern. Sein Kind lag auf einem Obduktionstisch!
,,Sie war aber nicht alleine. Wir suchen noch nach Kuinas Begleitung. Können Sie uns etwas über Roronoa Zoro erzählen?", riss Luffy mich aus meinen Gedanken. Ich schrieb eifrig mit, damit die Aufgabenverteilung fair blieb. Kuinas Vater setzte seine Brille wieder auf und blinzelte verwirrt. ,,Sie suchen noch? Ich war in der Annahme, dass sie beide tot sind."
,,Nun, das kann man so jetzt nicht direkt sagen..." Luffy kratzte sich am Kopf und räusperte sich nervös. Ich merkte ihm an, dass er mich still anbettelte zu übernehmen, aber ich dachte gar nicht daran ihm die Drecksarbeit abzunehmen.
,,Aber für weitere Ermittlungen müssten wir wissen in welchem Verhältnis Roronoa Zoro zu Ihrer Tochter stand. Ich meine... junge Leute, im selben Zelt, allein im Moor. Das klingt sehr pikant. Denke ich."
Pikant. Wo hat er denn das Wort aufgegabelt? Luffy war auch außerhalb der Arbeit ein guter Freund geworden, aber vielleicht sollte ich aufhören nach Feierabend meine Soaps mit ihm zu schauen. Er schnappt mir eindeutig zu viele Telenovela Begrifflichkeiten auf.

,,Oh, es war kein romantisches Verhältnis, wenn sie das meinen. Meine Tochter ist zwei Jahre älter als Zoro gewesen. Sie hegte rein geschwisterliche Liebe für ihn und selbst die artete zu Zeiten Mal in Hass aus. Eine kleine harmlose Rivalität."
,,Würden Sie sagen Zoro empfand das selbe?"
Direkt zur Sache, so lieben wir Befragungen doch. Ich sah von meinen Notizen auf und versuchte Koushirous Mimik zu deuten. ,,Entschuldigen Sie, Officer, wohin führt dieses Gespräch? Was wollen Sie andeuten?"
,,Wir müssen allen Möglichkeiten nachgehen und Tatsache ist momentan, dass wir die Leiche Ihrer Tochter in unmittelbarer Nähe zum Zelt gefunden haben, von Roronoa Zoro allerdings noch jegliche Spur fällt. Sollte er noch am leben sein, dann können wir ihn als Täter nicht ausschließen."
,,Nein, das glaube ich nicht. Zoro war vieles, aber kein Mörder. Er hat zu Kuina aufgesehen."