Monkey D. Luffy

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Luffy

Nein, ich verstehe das. Ich bin euch allen vermutlich eine Erklärung schuldig, aber ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wo ich anfangen soll.

Vielleicht da wo ich Ace kennenlernte? Damals war ich ein 5 Jähriger Bastard im Kindersitz auf der Rückbank eines viel zu pompösen SUVs. Opa war ein rücksichtsloser Fahrer und Ace war eines dieser Schulkinder, das viel zu erpicht darauf war schnell nachhause zu kommen, als dass er einen Fick auf die Straßenverkehrordnung geben könnte. Ich erinnere mich noch an quietschende Reifen und daran in meinen Anschnallgurt gedrückt zu werden. Opa fluchte, schnallte sich ab und rief, dass ich sitzen bleiben soll. Hatte nicht vor auszusteigen, aber ok.

Nach wenigen Minuten öffnete sich die Autotür und Opa schubste Ace zu mir auf die Rückbank. Zu erst sein Ranzen, dann er selbst.
,,Schnall dich an."
,,Ich soll nicht zu Fremden ins Auto steigen!"
,,Das hättest du dir überlegen sollen bevor du einfach auf die Straße rennst. Luffy, wie machen einen kurzen Zwischenstopp im Krankenhaus. Opa hat ein Kind angefahren." Damit schloss er die Autotür und umrundete den SUV, vermutlich um das Auto nach Macken abzusuchen.
,,Hat er dich auch entführt? Blinzel zwei Mal, wenn wir in Gefahr sind."
,,Was? Nein. Er ist mein Opa. Er hat mich aus dem Kindergarten abgeholt!"
,,Du hast zwei Mal geblinzelt!"
,,Ja, ich hatte was im Auge!"

Opa stieg wieder ein und drehte sich zu uns um.
,,Wie heißt du?"
,,Ähm... Jonas."
,,Wenn du mich anlügen willst, dann lass dir wenigstens was gutes einfallen. Du siehst gar nicht aus wie ein Jonas. Eher wie ein Justin."
,,Hä was? Gar nicht! Ich heiße Ace! ...Ach verdammt."
Und in diesem Moment wusste ich, dass ich Ace zum Freund wollte. Er war genauso dumm wie ich.

Opa fuhr uns ins Krankenhaus und eine hilfsbereits Krankenschwester testete Aces Reflexe, während Opa den orangenen Tornister nach einer Telefonnummer durchsuchte.
So lernte ich auch noch am selben Tag Rouge kennen und anstatt dass wir von da an getrennte Wege gingen, nutzte ich meinen Hundewelpen Charme und überredete Rouge dazu Nummern mit meinen Opa auszutauschen. Wenn mein Sohn von einem Renter in einem fetten SUV angefahren werden würde, würde ich auch erst Mal einen Spieltermin für ihn und den Enkel des Rentners organisieren. Ist doch normal.

2003 wurde ich eingeschult und wie das Höllentor des unbegrenzten Wissens, das die Grundschule sein konnte, lernte ich zum ersten Mal Gol D. Roger kennen. Also, natürlich nicht persönlich. Eher als Holbein Stil Gemälde auf Seite 205 in meinem Geschichtsbuch, zwischen den Seiten über Anne Frank und Napoleon Bonaparte.

Sagen wir es so, eine Obsession stand in den Kinderschuhen. Mit einen Mal war ich hyperfixiert auf Piraten, aber vor allem auf Gol D. Roger. Es war nicht wie eine Serie, auf die man sich ein paar Monate fixierte und dann das Interesse verlor, so wie mein Opa es vermutlich hoffte, wenn ich mir um 7 Uhr morgens eine Dokumentation über die Abenteuer des Piratenkönigs ansah. Es war viel mehr als das. Tagträume von eigenen großen Abenteuern übernahmen meine Fantasie und manchmal, da träumte ich sogar davon Pirat auf hoher See zu sein.

Rouges kleines, düsteres Geheimnis kriegte ich raus, als ich nach der Schule bei ihr auf der Matte stand. Ich kam oft nach der Schule zu ihr, weil es überall besser war als zuhause. Opa schlug mich, Rouge nicht.
Sie öffnete die Tür und lächelte mich an.
,,Hallo, Luffy, komm rein. Ace hat noch Unterricht, aber er kommt auch gleich."
,,Ja, Ace ist ja auch schon groß und die großen Kinder haben mehr Stunden!", antwortete ich aufgeregt, trat ein, stellte meinen Ranzen in die Ecke und streifte meine Schuhe ab.
,,Ich habe noch Besuch da. Gehst du hoch in Aces Zimmer und machst es dir bequem? Ich mache dir einen Kakao, sobald mein Besuch weg ist."
,,Oh wirklich? Klasse, das mache ich!"
Ich lief die Treppe nach oben, doch anstatt in Aces Zimmer zu gehen, hielt ich inne und lauschte Rouges Schritten. Als ich mir sicher war, dass sie wieder im Wohnzimmer verschwunden war, schlich ich die Treppe hinunter und versteckte mich lauschend hinter der Wohnzimmertür. Ich war schon immer ein neugieriger Bastard.

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