This is Halloween(2)

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Ace

Ich habe wieder mit dem Schreiben angefangen, aus mehreren guten Gründen. Zum einen, um meinem von der Schocktherapie eingeschränkten Gedächtnis zu helfen, zum andereren als Selbstreflektion und zum wieder anderen, weil Imple Down so hart gecanclet wird, wenn ich hier erst Mal raus bin. Ich werde einen Artikel schreiben, den Drecksladen verklagen und nicht aufhören, bis er dicht gemacht hat!

Das einzige Problem? Schreiben war mir nicht gestattet, aus dem einfachen Grund, dass ich wegen diverser "Selbstverletzungsrisikien" keinen Stift haben durfte. Die tun ja glatt so als hätte ich versucht mich zu erhängen oder als hätte ich mir selbst eine Pistole an die Schläfe gehalten, ha!
Was habe ich also getan? Ich bin zu Teach gegangen und habe gesagt "Wachsmalstift, bitte?" und jetzt schreibe ich mein verdammtes Tagebuch auf Teaches Schmierpapier mit einem ranzigen Wachsmaler. Na ja, immer noch besser als mein Plan B) für den Fall, dass Teach mir keinen Wachsmaler gibt (mit meinem Blut auf die Zellen Tapete.)
(Hätte cool ausgesehen, aber auch nur bis zur nächsten Zellenkontrolle.)

Die Zellen wurden schon vor Stunden abgeschlossen, allerdings eine Stunde später als sonst, da wir tatsächlich sowas wie eine kleine Halloween Party im Aufenthaltsraum hatten. Das war auch das erste Mal seit der Nacht im Wald, dass ich wieder richtig mit Kaya sprach. Ehe einer von uns etwas sagen konnte nahm ich sie in den Arm, einfach weil mir danach war. Kaya hat geweint, so sehr wie sie es zuletzt nach ihrer Einlieferung getan hatte. Ohne Buggy war alles irgendwie weniger lustig.
Nun saß ich aber wieder in meinem Zimmer und hatte meinen Eintrag beendet. Es tat gut wieder zu schreiben, hilft beim Gedanken sortieren.

Ich knipste das Deckenlicht in der Zelle aus und kletterte in das Klappergestell, dass man hier als Bett bezeichnete, ehe ich die Augen schloss und sofort spürte wie mich die Müdigkeit überkam.
,,Ace? Liebling."
,,Noch 5 Minuten", murmelte ich. Eine Hand umfasste meine Schulter, doch ich scheuchte sie weg.
,,Du musst aufwachen. Ich habe nicht viel Zeit."
Meine Augenlider flatterten und ich stellte zu aller erst fest, dass das Licht in der Zelle wieder an war. Ich hatte es ziemlich sicher ausgemacht. Dann fiel mein Blick auf die Frau, die auf meiner Bettkante saß und mit einen der Fußfesseln am Bettende spielte.
,,Mama?"
,,Happy Halloween, mein Schatz!"
Ihre Hand streichte über meinen Kopf und ich lächelte benommen und verbuchte das ganze als Traum. Die Tatsache, dass meine tote Mutter auf meiner Bettkante saß, sollte als Beweis dass ich träumte reichen. Seit ihrem Tod hatte ich diesen Traum immer wieder Mal, das war also nichts Neues für mich.
,,Okay, setz dich hin, wir müssen reden. Danach lasse ich dich auch weiter schlafen."
Ich kam ihrer Bitte nach und setzte mich neben ihr auf die Bettkante. Ohne Vorwarnung kniff sie mir in die Hüften und presste den Stoff von meinem Oberteil zusammen. ,,Du hast abgenommen."
,,Danke."
,,Das ist nichts Gutes. Isst du genug?"
Nicht genug um meinen Protein Soll zu erfüllen, so viel stand Mal fest. Eine warme Mahlzeit am Tag und man war an Frühstück, Mittag- und Abendessen gebunden. Keine Zwischenmahlzeiten. Ich bin zu verfressen für Imple Downs Kantine. Da ist es doch bloß verständlich, dass ich etwas abnehme.
,,Passt, passt."
,,Habt ihr einen Arzt hier? Also einen Hausarzt? Geh' da morgen hin und lass das Mal abchecken. Das gefällt mir nicht."
Die kleine Kontrolle war noch nicht vorbei. Mama tippte leicht gegen meine frisch geheilte Nase. ,,Was ist das für ein blauer Fleck?"
,,Die war gebrochen."
,,Katastrophe. Das ist eine einzige Katastrophe! Du musst hier raus! Wie spät ist es? Schaffen wir das vor Sonnenaufgang?"
Sie warf einen flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr und schüttelte den Kopf. Keine Ahnung was sie da faselte.
,,Zu knapp. Verdammt. Arbeitet Luffy nicht bei der Polizei?"
,,Ja, ist ja auch sein Fall."
,,Und wieso ist eine Unschuld dann noch nicht bewiesen? Vielleicht sollte ich ihm auch einen Besuch abstatten und ihm noch die Löffel lang ziehen."
Mama seufzte und blickte sich angewidert in der Zelle um. Es war halt wirklich kein schöner Ort, aber ich habe versucht mich etwas einzuleben. Kein Grund es gleich so nieder zu machen.
,,Okay, vergessen wir das. Ace, ich habe einen Vedacht und wenn dieser Verdacht stimmt, dann haben wir ein Problem, also hör mir jetzt gut zu!"
,,Ich hör dir immer zu. Was ist los?"
Sie griff nach meiner Hand und ich zuckte fast zusammen, weil es sich so echt anfühlte. ,,Ich kann dir noch nicht von meinem Verdacht erzählen, aber du musst dich unter allen Umständen vom Moor fernhalten."
,,Ich komme hier eh nicht raus, Mama."
,,Ja, aber trotzdem! Bitte. Geh' nicht ins Moor!"
Natürlich hätte ich gerne gewusst wieso. Auch ohne ihre Warnung hätte ich dieses Drecksmoor gemieden, doch es musste noch einen anderen Grund geben, als den, dass dort die Morde geschehen waren, die man mir anhängen wollte.
,,Ich liebe dich, das weißt du, oder?"
,,Natürlich!"
,,Es tut mir leid, dass du dir das damals mit ansehen musstest."
,,Alles gut. Mir tut's leid, dass die Entscheidungen in meinem Leben mich an diesen Punkt geführt haben. Aber ich gebe mir Mühe, um hier raus zu kommen, also mach dir bitte keine Sorgen."
Obwohl ich bloß träumte fand ich es wichtig das noch Mal klar zu stellen. Ich bereitete schon genug Leuten sorgen, da musste ich nicht noch meine tote Mutter quälen.
,,Ich weiß, dass du dir Mühe gibst, aber ich will auch, dass du weißt, dass ich bei dir bin. Irgendwie. Ich werde tun was nötig ist."
Das wusste ich doch. Sie brauchte sich nicht zu rechtfertigen.
Ich schloss meine Augen und mein Verstand glitt in den nächsten Traum über.

American Horror Story - One PieceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt