Kapitel 78

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الرسم هو همس الروح، انفجار الألوان الذي يكسر الصمت ويجعل اللامرئي مرئيًا.

Das Malen ist ein Flüstern der Seele, ein Farbenrausch, der die Stille durchbricht und das Unsichtbare sichtbar macht.

Sicht Yameena El-Karam:

Mitten in der Nacht spüre ich einen
unerträglichen Druck auf meiner Brust.
Es fühlt sich an, als würde mir jemand die Luft abschnüren.
Panisch öffne ich die Augen, doch der Ort, an dem ich mich befinde, ist mir vertraut und völlig fremd zugleich.
Mein Blick wandert nach unten, und ich stelle mit Entsetzen fest, dass ich gefesselt bin.
Wie kann das möglich sein?
Mein Atem wird immer flacher, und die Angst ergreift mich.

Plötzlich geht die Tür auf. Azad?
Mein Herz setzt einen Schlag aus.
,,Na, Schwesterherz?" begrüßt er mich mit einem kalten Lächeln und einer großen Machete in der Hand.
,,Was willst du?" zische ich wütend, doch der Druck auf meiner Brust nimmt weiter zu.
,,Ich räche mich an deinen geliebten Ehemann." sagt er bedrohlich und schneidet quer durch mein Gesicht und tief in meine Rippe.
Der Schmerz ist unerträglich, und der Druck auf meiner Brust wird so stark, dass ich fast ersticke.

Mit einem Ruck wache ich auf, mein Herz rast und ich suche hektisch nach Blut und der unheimlichen Umgebung, doch ich finde nichts. Mein Atem geht immer noch schwer, obwohl ich versuche, tief einzuatmen, scheint keine Luft in meine Lungen zu gelangen.
Panisch beginne ich zu husten.
,,Yameena?" fragt Yunus verschlafen neben mir. Ich beuge mich nach vorne und presse meine Hand auf meine Brust.
,,Yameena, was ist los?" fragt er erneut, nun besorgt.
Ich glaube, ich habe eine Panikattacke.
Mein Körper beginnt unkontrolliert zu zittern, und ich fühle mich wie gelähmt.
Der Traum hat mich völlig aus der Fassung gebracht.

,,Yameena, schau mir in die Augen." sagt Yunus sanft, doch ich kann nicht reagieren.
Mein Körper gehorcht mir nicht.
Er nimmt meinen Kopf behutsam in seine Hände und dreht ihn zu sich.
Seine grünen Augen leuchten im Mondschein.
In diesem Moment vergesse ich alles um mich herum.
,,Audubillah min ash-shaytan ir-rajim." flüstert er dreimal beruhigend.
Seine Augen, voller Liebe und Fürsorge, scheinen mich aus der Dunkelheit zu holen.
Langsam beginnt sich meine Atmung zu regulieren.

Im Mondschein leuchteten seine grünen Augen, wie smaragdene Lichter, die mich aus den Tiefen der Dunkelheit zogen und meine Seele beruhigten.

Der Druck auf meiner Brust lässt nach, und ich finde allmählich zurück in die Realität.
Was war das nur?
Ich weiß es nicht, aber Yunus' Gegenwart hat mich gerettet.

Bevor ich denken kann, nimmt Yunus meinen Kopf und zieht ihn sanft an seine Brust.
,,Alles ist gut." flüstert er immer wieder beruhigend.
Ich versuche, die Augen zu schließen und zu schlafen, doch die Unruhe lässt mich nicht los. Wie lange ist es her, dass ich keine Albträume mehr hatte?

„Kannst du nicht mehr schlafen?" fragt er sanft, während seine Augen besorgt auf mir ruhen.
Ich schüttele den Kopf und seufze leise.
Er setzt sich auf und zieht mich behutsam mit sich.
„Wohin?" frage ich mit ruhiger Stimme, da meine Kraft wieder einmal nachlässt.
Er hält einen Finger vor seine Lippen, ein stilles Zeichen zur Ruhe, und wir gehen leise die Treppen hinunter.

In seiner Hand erkenne ich zwei zusammengerollte Teppiche.
Was hat er nur vor?
Es ist mitten in der Nacht und bis zum Fajr-Gebet ist es noch eine Ewigkeit. Wir kommen an der Terrasse an, aber er führt mich weiter bis zu einer niedrigen Mauer.
Überrascht stelle ich fest, dass wir einen atemberaubenden Meerblick haben, den ich zuvor nie bemerkt hatte.

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt