Kapitel 56

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في شظايا عائلة محطمة، تنعكس الأحلام الضائعة والكلمات غير المنطوقة، التي تتلاشى مثل الظلال العابرة في الغسق

[In den Scherben einer zerbrochenen Familie spiegeln sich die verlorenen Träume und ungesagten Worte wider, die wie flüchtige Schatten in der Dämmerung verwehen.]

Sicht Yameena Al-Hassan:

Als ich durch laute Gespräche aus dem Schlaf gerissen werde, öffne ich blinzelnd die Augen und lausche einen Moment, während mein Herz schneller schlägt.
Neugier treibt mich aus dem Bett. Noch im Schlafanzug schlüpfe ich in meine Pantoffeln und schleiche auf Zehenspitzen zur Tür. Vorsichtig öffne ich sie und betrete den Flur, wo das gedämpfte Licht die Dunkelheit nur schwach vertreibt.
Die Stimmen werden klarer, als ich mich der Treppe nähere.
Langsam gehe ich die knarrenden Stufen hinunter, jede Bewegung bedacht, um nicht entdeckt zu werden. In der Mitte der Treppe halte ich inne, ducke mich ein wenig und spähe vorsichtig durch das Geländer, um zu sehen, was vor sich geht.

Meine Onkels sitzen im Wohnzimmer, zusammen mit meinem Vater, vertieft in ein angeregtes Gespräch.

,,Sollte der bastard es auch nur wagen in ihre Nähe zu kommen,dann wird er sich wünschen sie nie kennengelernt zu haben.'' spricht mein ältester Onkel und zieht an der Shisha.
Es ist 1 Uhr morgens und die sitzen hier und regen sich über Yunus auf.

Ich hasse es, in einer Großfamilie zu leben. Obwohl wir technisch gesehen eine Großfamilie sind, geht jeder an Tagen, die man als Familie verbringt seine eigenen Wege.
Seit dem Tod meiner Oma habe ich kaum noch Kontakt zu meinen Verwandten.
Ständig gibt es Streit und unnötige Diskussionen. Das Wort "Familie" scheint niemand mehr zu kennen, jeder lebt nur für sich selbst.

Genervt und frustriert schleppe ich mich in mein Zimmer zurück, knalle die Tür hinter mir zu und werfe mich aufs Bett.
Warum kann niemand aus islamischer Sicht denken?
Keiner muss ihm verzeihen, wer sind sie schon, um das zu entscheiden?
Vor Allah sind wir doch alle gleich.
Ich starre an die Decke und frage mich, warum mir niemand mein Glück gönnen kann.

Das Istikhara-Gebet muss wohl negativ ausgefallen sein, denn plötzlich sitzen meine Onkels im Wohnzimmer und reden lautstark darüber, was sie ihm antun wollen.

Ihre erhitzten Stimmen dringen durch die Wände, und ich kann die Wut in ihren Worten förmlich spüren.
Warum muss es immer so enden?
Warum kann es nicht einmal Frieden geben?

Schlecht gelaunt lasse ich mich aufs Bett fallen und versuche, etwas Schlaf zu finden. Dabei muss ich zugeben, dass seine Rezitation mich tatsächlich beruhigen würde.

Sicht Yunus El-Karam:

Seit Stunden erhalte ich Morddrohungen von ihren Onkeln, doch es interessiert mich nicht. Ich will sie, also kämpfe ich um sie, wie Uthman ibn Affan (Möge Allah mit ihm zufrieden sein) um seine Frau Ruqayyah, die Tochter des Propheten ﷺ gekämpft hat.

Ich möchte, dass sie meine Frau wird, für dieses Leben und das Jenseits.

Fi Dunya, wal Akhira.

Gerade sitze ich nachdenklich auf meinem Balkon und lasse meine Gedanken schweifen. Der Mond verbirgt sich schüchtern hinter den Wolken, als wollte er mir Gesellschaft leisten in dieser stillen Nacht.

Die kühle Nachtluft streicht sanft über meine Haut, während ich die Lichter der Stadt unter mir betrachte. Jeder einzelne Gedanke scheint im Rhythmus meines Herzschlags zu pulsieren, während die Sterne leise flüstern. Es ist, als ob die Welt für einen Moment den Atem anhält, nur um meine innersten Gedanken zu hören.

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt