Kapitel 83

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في هدوء الليل، حيث يعانق القمر الظلال، تنسج السكينة خيوطًا رقيقة من الأشواق غير المحققة.

[In der Tiefe der Nacht, wo Mondlicht die Schatten küsst, webt die Stille ein zartes Netz aus unerfüllten Sehnsüchten.]

Sicht Yameena El-Karam:

3 Tage später:

Die Tage seitdem sind, wie in einem Nebel vergangen, schwer und doch flüchtig, als wären sie gar nicht wirklich da gewesen.
Drei Tage, die sich in meiner Erinnerung verschwimmen, als hätten sie keine klare Kontur. Yunus und ich haben eine unausgesprochene Übereinkunft getroffen.
Unsere Familien sollen nichts erfahren, nichts von dem, was geschehen ist.
Wir leben, als wäre es nie passiert, als hätte ich niemals ein kleines Leben in mir getragen.
Doch tief in meinem Inneren frage ich mich ständig, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre?
Ob ich eine gute Mutter geworden wäre?
Ob Yunus ein guter Vater geworden wäre?
All diese Fragen und doch keine Antwort.

„Yameena, yallah, ich habe alles ausgefüllt. Ta3ai." sagt Yunus, als er leise das Zimmer betritt.
Seine Stimme ist sanft, aber da ist ein Hauch von Dringlichkeit, der mich aufhorchen lässt.
Ich drehe mich langsam zu ihm um, spüre, wie meine Beine sich schwer anfühlen, als wären sie aus Blei.
Trotzdem gehe ich auf ihn zu, lasse mich von ihm einhaken, meine Hand fest in seinem Bizeps.

„Habibit Rohi." flüstert er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch, bevor er mir einen zarten Kuss auf die Stirn drückt.
Der Schatz seiner Seele...
Das Kribbeln, dass durch meine Stirn fährt, breitet sich in meinem ganzen Körper aus, wie ein warmes Flüstern.
Es ist ein kleiner Trost inmitten der Leere, die mich umgibt.

Gemeinsam verlassen wir das Zimmer, und die kalte Luft draußen trifft uns wie eine unsichtbare Wand.
Es ist Anfang Oktober, und der Herbst hat die Dunya in ein Meer aus kühlen Farben getaucht. Die Blätter rascheln unter unseren Füßen, ihre goldenen und roten Töne erinnern mich an vergangene Monate, an die Wärme, die einmal in meinem Herzen war.
Wie gesagt war...
Yunus' Pullover liegt schwer und schützend auf meinen Schultern, sein vertrauter Geruch gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, dass ich so verzweifelt brauche.

Wir steigen in sein Auto, und als die Türen hinter uns ins Schloss fallen, umfängt uns eine seltsame Stille.
Die Kälte bleibt draußen, und ich spüre, wie sich eine seltsame, bittersüße Freiheit in mir ausbreitet.
Ein Moment der Ruhe, eine Flucht vor der Realität, zumindest für einen Augenblick.

Aber selbst in dieser Stille kann ich den Verlust spüren, den ständigen, dumpfen Schmerz in meinem Inneren.
Doch hier, in diesem Moment, mit Yunus an meiner Seite, fühlt sich die Dunya zumindest für einen kleinen Augenblick wieder sicher an.

Wir fahren los, die Straße erstreckt sich vor uns wie ein Versprechen, und ich schließe die Augen, versuche, die Freiheit zu genießen, die mir dieser Moment schenkt.

„Yunus...", sage ich leise, fast zögernd, während ich aus dem Fenster blicke.
Die vorbeiziehende Landschaft verschwimmt vor meinen Augen, doch in meinem Kopf wirbeln die Gedanken, klar und unaufhörlich.

„Eh, Habibti?"
Yunus' Stimme dringt sanft zu mir durch. Er nimmt den Blick kurz von der Straße und sieht mich fragend an.

„Ich möchte, dass wir unsere Eltern besuchen.", beginne ich, während ich meine Hände auf meinem Schoß falte.
Meine Finger spielen nervös mit dem Stoff meines Pullovers, als würde das einfache Berühren des weichen Materials die Anspannung in meinem Inneren lindern.
„Ich habe sie lange nicht mehr gesehen, und... wer weiß, was noch alles passiert."

Verlorene Seelen:Ein Weg durch die DunyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt