true friends

3.7K 254 8
                                    

Die nächsten Tage gestalteten sich etwas schwieriger als ich gedacht hatte: zwar war Aria an meiner Seite und ich versuchte den Satz, den Chris gesagt hatte, zu vergessen, doch Louis und auch Chris wichen nicht mehr von meiner Seite. Sie waren beide wie Wachhunde, sodass ich wenig Freizeit für mich hatte.

Ich arbeitete gerade an einem neuen Song als es an der Haustür klopfte. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Vor mir kam eine große Silhouette zum Vorschein: Chris.

„Bella, ich wollte dir noch einmal in Ruhe sagen, dass es mir wirklich leid tut" seine Stimme war unruhig, zitternd, schon fast nervös.

„Was soll ich davon halten?" fragte ich ihn und er kam langsam auf mich zu. Ich wollte mich wehren. Ich wollte irgendwas machen. Ich wollte ihm die Tür vor der Nase zuknallen und nie wieder aufmachen, doch es ging nicht. Meine Beine waren wie aus Blei. Mein Herz raste so schnell, dass ich mich auf meinen Herzschlag konzentrierte. Ich hörte schon fast mein Blut in den Ohren pochen.

„Bitte... ich werde dich zu nichts zwingen. Wenn du mich hasst und mit mir nie wieder reden willst, dann verstehe ich das. Sag es mir einfach und ich werde verschwinden" er sagte es, doch in seinem Unterton hörte man, dass er nicht wollte, dass ich dies tat.

„Okay. Ich gebe dir noch eine Chance" man hörte, wie er erleichtert aufatmete.

„Danke" war sein einziges Wort, als er mich fest in seine Arme schloss.

Wochen vergingen. Chris und Ich näherten uns langsam wieder an und wir waren mittlerweile auch echt gute Freunde geworden. Auch Aria und Jake zählten zu meinen besten Freunden. Nur Louis gab mir zu denken: immer, wenn wir uns trafen, herrschte so eine Spannung zwischen uns. Es war nicht mehr das Entspannte was es früher einmal war. Es war, als ob er und auch Ich nicht wussten, wie wir uns verhalten sollten.

„Aria, wo bleibst du?" fragte ich. Ich stand nur im Handtuch vor meinem Kleiderschrank und ich wartete eigentlich darauf, dass sie herkam und mir etwas in die Hand gab. Doch als sie auch nach fünf Minuten nicht auftauchte, beschloss ich, nach ihr zu suchen. Gerade als ich in die Küche gehen wollte, rannte ich in jemanden rein. Sofort schlangen sich zwei kräftige Arme um mich. Nur an dem Geruch wusste ich, dass es Louis war. Wie er fest seine Arme um mich geschlungen hatte. Wie er mich fest hielt. All das, was ich immer wollte, hatte ich. Jetzt. In diesem Moment. Ich wollte spüren, dass mich jemand festhält wenn ich falle und auch wenn das hier nur im übertragenenden Sinne stimmte, so war er es, der mich festhielt. Und da hatte ich das Gefühl wieder: dieses wohlige warme Gefühl wenn Louis da war. Wenn er mich berührte oder umarmte. Oder wenn er mit mir sprach. Und wieder wusste ich nicht, was ich machen sollte.

Wir hatten danach keine Ahnung, was wir sagen sollten. Also bin ich schweigend an ihm vorbei gegangen und habe weiterhin nach Aria gesucht.

Gerade setzte ich mich hin, um auf Youtube zu gehen. Ich sah, dass Ich neue Votes hatte. Mittlerweile weiß die ganze Universität dass einen Account hatte und schon stiegen die Aufrufe noch viel mehr. Außerdem sah ich, dass ich eine neue Anfrage hatte, ob ich das Video dafür bereit stellen würde, Werbung zu machen. Ich sagte zu, denn dadurch würde ich Geld kriegen, das ich für die Reise mit Aria nutzen könnte.

„Was machst du?" fragte mich jemand. Ich drehte mich um und wusste sowieso schon, dass Louis hinter mir stand, doch ich wollte höflich sein und mich umdrehen wenn ich mit ihm rede.

„Hey Louis" ich lächelte ihn an. Eine Wärme neben mir hüllte mich in Tagträume. Immer wenn er da war, neigte ich dazu, etwas abzudriften.

„Ich habe mir nur meinen Account angesehen" stotterte ich leicht, wohlwollend, dass ich die Kontrolle nicht verlieren wollte. Es reichte schon, dass ich mich bei ihm anders fühlte. Er muss es ja nicht auch noch erfahren.

Blind MusicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt