Natürlich war Louis nicht einverstanden, dass ich mit Chris einen Song zusammen schreibe und ihn auch später vortragen werde. Er war wieder eifersüchtig und er wollte schon fast meinen Dozenten darüber informieren, dass es unmöglich war, mit Chris zu schreiben.
„Ich lasse nicht zu das mein Mädchen verletzt wird" waren seine Worte gewesen. Und daraufhin umarmte ich ihn, küsste ihn und hielt ihn bei mir, im Wissen, dass er immer mein bleiben würde.
„Ich bin für immer Dein" versuchte ich ihn immer wieder zu beruhigen. Er kaufte mir Rosen, machte mir Geschenke und wich mir nicht mehr von der Seite, auch nicht, wenn Chris zu uns kam um mit mir den Song zu schreiben. Mittlerweile war „Let it go" fertig geschrieben und auch die Melodie sitzt. Wir mussten es nur noch aufnehmen.
Das taten wir dann auch. Daniel war davon begeistert, dass Chris und Ich so gut zusammen singen konnten, er war aber auch der Meinung das Louis und Ich noch ein gutes Stückchen besser waren.
„Ihr seid Seelenverwandte. Daran kann man nichts ändern" sagte mir Daniel als Begründung, während ich immer wieder von Chris zu sagen bekam, dass ich ja so gut singen könne. Das ich ihm noch immer nicht vertraute schien ihn nicht zu stören. Die Sache mit meiner Familie war nicht vergessen und ich bezweifle, dass das auch je sein würde. Ich würde ihm einfach nie wieder vertrauen können.
„Hier, ich habe die Demos fertig. Es sind drei. Eins für euren Dozenten und für euch beide auch jeweils eins. Vielleicht kannst du es ja auch Youtube stellen" Daniel drückte mir die Demos in die Hand, ich verabschiedete mich von ihm und Chris brachte mich nach Hause.
„Du hast also einen Vertrag unterschrieben?" fragte er mich während wir im Bus saßen.
„Ja habe ich. Was interessiert dich das?" fragte ich ihn. Ich wollte nicht, dass er Informationen an meine Eltern oder gar an meinen Bruder weitergibt. Es war schlimm genug, dass ich meinen Bruder wieder begegnet war.
„Ich bin nur neugierig. Die Studenten reden darüber und ich wollte wissen ob es stimmt"
„Es stimmt"
„Du wirst auf Tour gehen, hab ich zumindest gehört" erklärte Chris. Langsam wurde ich etwas ungeduldig.
„Ja"
„Wann beginnt sie?" fragte er neugierig. Jetzt reichte es mir aber. Wieso wollte er all diese Informationen haben? Wieso war er plötzlich wieder so interessiert an mir?
„Lies es im Internet nach" zischte ich ihn an, in der Hoffnung, dass er jetzt endlich merken würde, dass seine ständigen Fragereinen mich nervten.
„Und wird Louis dich begleiten oder wirst du alleine sein?" fragte er erneut.
„Jetzt hör mir mal zu! Was ich in meiner Freizeit mache kann dich einen feuchten Dreck interessieren! Wieso fragst du mich das alles, wenn du es doch sowieso alles im Internet nachlesen kannst? Spielst du wieder Spion oder warum bist du einmal so? Ich sage dir, wenn ich auch nur einen Hauch des Verdachts habe, dass du mich wieder ausnutzt, dann werde ich dir das Leben zur Hölle machen!" weder kreischte ich noch brüllte ich. Ich sagte das mit einer Spannung in meiner Stimme, damit ich weder ausraste noch heule. Ich war wütend. Ich war verzweifelt.
„Bella..." fing er an, doch ich unterbrach ihn wieder.
„Lass. Mich. Einfach. In. Ruhe" ich betonte jedes einzelne Wort, versuchte mich zu beherrschen, doch eine einzelne Träne rollte meine Wange entlang. Schnell wischte ich sie mir weg und atmete tief durch. Ich würde Louis bald sehen. Louis. Louis. Louis. Louis. Immer wieder dachte ich an ihn und hoffte so, meine Schwäche durch Stärke zu ersetzen.
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Blind Music
Teen Fiction„Du bist nicht meine Tochter" waren die letzten Worte meines Vaters, als er mich im Krankenhaus liegen sah. „Du bist hässlich und wirst nie etwas zustande bringen" waren die letzten Worte meines großen Bruders, die er mir an den Kopf knallte, als i...