Zwei Tage später klingelte es an der Tür und weder Aria noch Louis war da. Unsicher ging ich zur Tür und nahm mir den Baseballschläger den ich, immer noch, neben der Tür lagerte. Ich versteckte ihn hinter meinem Rücken und öffnete unsicher die Tür.
„Hey, kann ich zu Bella?" ich hörte seine Stimme und sofort wollte ich die Tür wieder zuschlagen, doch er stellte seinen Fuß zwischen Tür und dem Türrahmen. Ich wimmerte auf, und drückte fester gegen, doch er war stärker. Er drückte die Tür auf, jedoch nicht mit einer solchen Wucht, denn er wollte mich schließlich nicht durch die Wohn-ung schleudern.
„Ich möchte nur mit dir reden" flüsterte er leise und ich schluckte schwer. Ich wollte ihn am liebsten aus der Wohnung werfen. Ich wollte ihn nicht mehr in meiner Nähe haben. Mein Herz schlug ungewollt schneller und ich wollte einfach nur jemanden bei mir haben, der mich beschützen würde: Louis. Wenn Louis hier wäre, würde er für mich da sein. Er würde Chris ohne zu zögern rausschmeißen.
„Lass mich in Ruhe" schrie ich verzweifelt. Seine Silhouette kam auf mich zu und als seine Arme nach mir greifen wollten, schlug ich sie weg. Ich wollte nicht, dass er überhaupt in meine Nähe kam.
„Du bist ein armseliger Verräter" mittlerweile rannen mir Tränen der Verzweiflung die Wangen herunter. Ich wollte doch nur mit meinem alten Leben endgültig abschließen.
„Bella... lass es mich dir erklären" er flehte und man hörte an seiner Stimme, dass er verzweifelt war. Ich saß auf dem Boden, angelehnt an den Türrahmen, der zur Küche führte. Ich wollte nicht mit ihm reden. Dem Menschen, dem ich vertraut hatte und der mich gebrochen hatte.
Ich schluchzte immer wieder auf, doch als Chris eine Andeutung machte, sich neben mich zu setzen, rutschte ich wieder ein Stück von mir weg. Er sollte bloß Abstand halten.
„Ich werde es dir erzählen und mir ist es egal ob du zuhörst oder nicht. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir echt leid tut. Hätte ich gewusst, dass Luke zu sowas bereit wäre, würde ich ihn doch niemals in deine Nähe lassen" erklärte er.
„Egal was du mir jetzt sagst, es überdeckt nicht die Tatsache, dass du ein elender Verräter bist" zischte ich und sah ihn an. Ich konnte mir gut vorstellen wie wütend ich aussehen musste, denn er wurde immer kleiner. Man merkte, dass ich Temperament hatte. Klar, ich wurde auch dank Aria und Louis selbstbewusster, was die Beiden sichtlich erfreute, denn sie waren sehr stolz auf mich.
„Ich weiß, dass ich ein Verräter bin. Doch ich wollte dir den Hinter-grund der Geschichte erzählen. Meine Mum und deine Mum sind gute Freundinnen und als ich meine Mum von dir erzählt hatte, war sie neugierig geworden, denn deine Mum hatte ihr von ihrer Tochter erzählt und dass sie sie verloren hätte..."
„Sie hatte mich vor einem verdammten Kinderheim abgesetzt und ist mit ihrer verdammten Limousine davon gedüst!" schrie ich. Wie sie es wagen konnte, so etwas zu behaupten.
Chris Blick musste geschockt aussehen, doch er redete unbeirrt weiter. Wahrscheinlich waren das eh alles Lügen.
„Naja, und als deine Mum sich sicher war, dass du es warst, von der ich erzählt hatte, bat sie mich, dass ich zu dir... eine Bindung aufbauen sollte. Aber ich hatte dich vom ersten Augenblick gemocht. Du bist super, du bist bildhübsch und du bist witzig und nicht so eingebildet wie Dera oder die ganzen anderen Nutten. Auf jeden Fall hat dein Bruder davon Wind bekommen und da er und Ich sowieso gut befreundet sind, dachte ich mir, dass ich ihm von dir erzähle. Eigentlich hatte er auch immer gut auf dich reagiert..." er schien kurz nachzudenken und fuhr dann fort.
„Und als ich das mit deinem Bruder gesehen habe, sind mir die Schuldgefühle gekommen. Sie haben mich förmlich aufgefressen, denn du warst so hilflos und ich Trottel habe noch nicht einmal etwas dagegen unternommen" erzählte er zu Ende und es herrschte Toten-stille. Was hatte ich auch noch zu sagen?
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Blind Music
Teen Fiction„Du bist nicht meine Tochter" waren die letzten Worte meines Vaters, als er mich im Krankenhaus liegen sah. „Du bist hässlich und wirst nie etwas zustande bringen" waren die letzten Worte meines großen Bruders, die er mir an den Kopf knallte, als i...