new friendship

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Nachdem auch Aria erfuhr, dass ich aufgenommen wurde, waren aller froh. Mir fiel eine unendliche Last von den Schultern und ich fühlte mich noch nie so frei wie jetzt.

„Das müssen feiern“ hatte Aria gesagt und zog mich und Louis in die U-Bahn. Wir fuhren wieder zu uns und Aria beschloss spontan, dass wir in einen Club gehen würden. Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht, denn ich würde eh niemanden sehen und alle würden mich nur blöd angucken, aber was solls.

Sie hatte mir ein Kleid und eine Strumpfhose heraus gelegt. Dazu noch Ballerinas. Meine Haare ließ ich offen, da Aria mir unbedingt wieder einen Zopf flechten wollte. Nur noch eine Strickjacke und ich war fertig.

„Aria, welche Farbe hat das Kleid?“ fragte ich sie neugierig, als ich gerade die Strickjacke in meinem Zimmer anzog.

„Es ist schwarz, hat keine Träger und fällt ab der Hüfte locker herunter. Das gesamte Kleid hat auch schwarze Spitze, die es noch ein wenig länger zeigt, als es eigentlich ist. Der untere Rock geht bis nicht ganz zur Mitte der Oberschenkel und der obere Rock mit der Spitze ging bis zu den Knien, wobei es hinten noch länger ist als vorne“ erklärte sie mir und ich konnte es mir ungefähr vorstellen. Es war also nicht zu freizügig.

Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann zusammen mit Aria in die Küche, wo Louis schon auf uns wartete.

„Wow“ hörte ich ihn leise sagen.

„Hör auf zu starren“ zischte Aria ihn an.

Okay, ich wollte mich nicht dazwischen stellen, weshalb ich einfach nichts sagte. Er würde schon was zu mir sagen, wenn er mit mir reden würde.

„Bella…du siehst…wunderschön aus“ quetschte er hervor und ich wusste nicht ob er sich gerade damit quälte es zu sagen, oder irgendwas zu unterdrücken. Ich zuckte nur mit den Schultern und sah zu Arias Silhouette.

„Wollen wir?“ fragte ich sie und sie nickte. Gemeinsam verließen wir die Wohnung und die kalte Luft Londons preschte mir entgegen als wir die Tür zu dem Hochhaus öffneten, wo wir wohnen. Zusammen liefen wir die Straßen Londons entlang und kamen irgendwann an einem Club an. Mir war der Name egal, Hauptsache mir ging es gut.

Als wir herein gelassen wurden kam mir der Geruch von Alkohol, Schweiß, Drogen und noch mehr Schweiß entgegen. Ich musste mir ein Würgen unterdrücken, denn die Luft war alles andere als gut und sauerstoffreich.

„Gehen wir zur Bar?“ fragte Aria und ich nickte. Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich, während Louis meine andere Hand schnappte und ich mit mir zog.

„Drei Cuba Libre“ bestellte Aria und wir setzten uns alle in eine Reihe. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, weshalb ich mich ein wenig sah. Größtenteils sah ich nur eine schwarze Masse die stand und über ihren Köpfen sah ich das Licht. Also, wenn einer vor mir stehen würde, würde ich ihn nicht von der Masse unterscheiden können.

Mit dem nicht ganz so positiven Denken nahm ich den Drink in die Hand und versuchte Aria und Louis' Silhouetten ausfindig zu machen.

„Auf Bella! Weil sie gezeigt hat, dass man alles schaffen kann“ rief Aria aus und ich musste lächeln. Sie hatte recht. Ich hatte es denen gezeigt. Ich hatte es jedem gezeigt.

„Auf Bella“ rief nun auch Louis und wir stießen an. Ich musste die ganze Zeit grinsen, denn die Beiden waren einfach unglaublich. Sie waren meine neue Familie. Sie waren die Einzigen die ich hatte, aber doch war das genug. Ich wusste, dass sie mich nicht verlassen würden.

Ich nippte an dem Drink und stellte es wieder vor mich. Ich sah auf die Silhouette des Glases und fragte mich, ob das Glas durchsichtig war, oder es doch eine Farbe hatte. Ich würde so gerne Farben sehen können: rot, gelb, lila, blau, pink, sogar grau fehlte mir und das obwohl ich kein richtiger Fan von grau war. Noch nie.

Blind MusicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt