„Ich weiß nicht was zwischen uns laufen sollte. Louis und Ich sind nur Freunde und wir genießen die Zeit die wir miteinander verbringen. Was sollte er schon von einem blinden Mädchen wollen?"
Es stimmte. Die einzige Frage war doch, was er mit einem blinden Mädchen anfangen sollte.
„Du bist zu nichts nutze!" schrie er mich an. Mein Vater war sauer auf mich. Seit einer Woche sah er mich nicht mehr als seine Tochter an. Es war der Überzeugung, dass eine blinde Tochter für die Familie eine Last war. Das ich nichts auf die Reihe kriegen würde. Das ich nur Abschaum war. Immer und immer wieder wiederholten sich die Worte in meinem Kopf und immer mehr sank die Hoffnung dass ich später Musik studieren konnte. Wie sollte ein blindes Mädchen eine Karriere haben, wenn sie absolut abhängig war?
„Du bist Abschaum!"
„Keiner wird dich je lieben!"
„Du bist Abschaum!"
„Keiner wird dich je lieben!"
Je öfter er die Sätze wiederholte desto mehr verletzten sie mich. Wie soll ich je wieder auf die Beine kommen wenn ich nur herunter gemacht wurde?
„Du bist Abschaum!"
„Keiner wird dich je lieben!"
Sie brannten sich in mein Gehirn, in meine Seele und in mein Herz. Ich werde sie nie wieder vergessen können.
„Bella!" schrie Aria mich an. Ich merkte erst jetzt, dass ich wieder in einen Tagtraum verfallen war. Einen Tagtraum der für mich zu einem Alptraum wurde.
„Du solltest echt nicht mehr an die Zeit denken" flehte Aria mich an. Ich merkte eine heiße Spur auf meinen Wangen. Seit wann hatte ich angefangen zu weinen? Ich wollte nicht weinen. Ich wollte nicht schwach wirken.
„Entschuldige mich Aria. Ich werde nicht wieder daran denken" so gut es ging versuchte ich zu lächeln.
Plötzlich klingelte mein Handy.
„Hallo, Bella hier"
„Hey Bells, ich bin es Louis" als ich seine Stimme hörte schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
„Hey Louis, was möchtest du von mir? Vermisst du mich etwa schon?" fragte ich lachend und sah in Arias Gesicht. Sie lächelte wissend und zwinkerte mir zu. Sie würde nie damit aufhören können. Sie war noch immer der Meinung das Louis und Ich ein tolles Paar wären. Waren wir aber nicht. Zumindest würde er es niemals erwidern.
„Jaaa total" ich stellte mir vor wir er sich theatralisch ans Herz fasste und ich musste lachen. Er war einfach unmöglich und trotzdem brachte er mich immer zum Lachen. Eine wundervolle Eigenschaft an ihm.
„Hör zu Bells, wenn ihr wieder da seid wollte ich... also wenn es dir nichts ausmacht... ehm..." er fing an zu stottern und ich wusste nicht so recht was ich mit diesen Informationen anfangen sollte.
„Louis?" fragte ich ihn erneut.
„Bella... ehm..." er stotterte weiter und ich sah hilflos zu Aria. Sie grinste nur und half mir nicht. Super... was sollte ich denn jetzt machen?
„Louis magst du mir vielleicht sagen weshalb du angerufen hast?" fragte ich ihn erneut. War es denn so schwer mit mir zu reden?
„Ich... äh...Bella... also ich äh... wollte fragen... ob wir...ob wir nicht mal was zusammen machen können? Also, wenn ihr wieder da seid" dieses Mal stotterte er nicht so viel wie am Anfang, doch wieso fragte er mich sowas? Wie machten doch schon oft etwas zusammen?
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Blind Music
Teen Fiction„Du bist nicht meine Tochter" waren die letzten Worte meines Vaters, als er mich im Krankenhaus liegen sah. „Du bist hässlich und wirst nie etwas zustande bringen" waren die letzten Worte meines großen Bruders, die er mir an den Kopf knallte, als i...