Hier kommt der allerletzte Teil ;) fröhlichen Nikolaus
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Der Duft der Kekse stieg mir in die Nase. Bald war es Weihnachten, und ich hatte auch schon alle Geschenke besorgt. Aria hatte mir geholfen, sodass die Geschenke auch wirklich den Menschen gefallen würden. Für Jake hatte ich neue Schlagzeugstäbe besorgt, da seine schon ziemlich alt waren. Aria würde ich eine Kette schenken, die silbern ist und einen Anhänger in Form einer Taube trägt. Ich wollte endgültig Frieden mit ihr schließen, denn trotz der Entschuldigung und der Vergebung fühlte sie sich immer noch schlecht.Zwar war ich am Anfang sauer auf sie, doch ich hatte ihr vergeben. Es war ein Moment der Schwäche und jeder hatte diesen schon einmal erlebt. Menschen machen Fehler.
Und dann war da auch noch Louis. Er war in den letzten Monaten nicht von meiner Seite gewichen, klar, er wollte, dass wir wieder zusammen waren. Wir hatten schon viel zusammen erlebt und er lässt mich fühlen, als ob ich nicht blind wäre. Im tiefsten Inneren meines Herzens hatte ich ihn auch schon längst vergeben. Er war mir in den letzten Jahren unendlich wichtig geworden - Louis war wie meine 2. Seite, meine bessere Hälfte und ich vertraute ihm. Er war jemand, der mir so sehr ans Herz gewachsen ist, das es schon fast gruselig war.
Louis tat alles, damit es mir besser ging. Er trug sein Herz auf der Zunge. Er sagte, was ihn bedrückte, während ich eher einem geschlossenen Buch ähnelte, was sich nicht wagte, sich zu öffnen.
Und für Louis hatte ich auch ein Geschenk: es war auch eine Kette, aber nicht nur irgendeine - nein - es war das Kettenstück eines Herzens, es war silberfarben und die Eingravierung lautete: „siempre".
Zu diesem Stück gab es natürlich ein Gegenstück: es war ebenfalls silberfarben und die Gravur lautete: „uniti". Das war italienisch und bedeutete soviel wie „Für immer vereint". Mein Geschenk war also nicht nur die Kette, sondern auch ein kompletter Neuanfang.
Ein Neuanfang für uns.
Der, den er sich so ersehnt und den er mir freigestellt hatte.
Und so stehe ich hier mit einer Schürze um der Taille, mit Mehl beschmiert und glücklich, dass Louis mir nicht von der Seite gewichen war.
Louis hatte gerade die Kekse aus dem Ofen genommen und erneut stieg mir der Geruch von Keksen in die Nase. Es war atemberaubend, dass sich die Zeit so schnell änderte: vor drei Jahren noch war ich ein einfaches und unschuldiges Mädchen, was den Traum hatte, zu studieren. Und heute war ich in der Welt angesehen, ich hatte meine eigene CD und war glücklich.
Es war nicht so, dass ich früher nicht glücklich war, denn das war ich, doch heute hatte ich noch jemanden an meiner Seite: jemanden, der meine Welt grundlegend verändert hatte und auch wenn ich keinen blassen Schimmer habe wie er aussah, so wusste ich, dass er wunderschön war. Seine Haare waren weich und sanft, seine Haut rein und eben. In seinen Armen fühlte ich mich geborgen und sicher. Es war, als würde er mein Zuhause sein. Er war es, der mich wohl fühlen lässt.
Zwei Hände legten sich auf meine Schulter.
„Die Kekse sind fertig" flüsterte er, er wollte den Moment der Stille und der Zweisamkeit nicht zerstören. Ich spürte ihn an meinem Rücken, ich legte meine Hände auf seine, die sich mittlerweile um meine Taille gelegt haben.
„Ich lege die Kekse in eine Dose, setz du dich auf den Stuhl" ich tat, was er gesagt hatte und zog mir den Stuhl hervor. Ich sah zu Louis und versuchte etwas zu erkennen: nichts. Wieder sah ich nur seinen Schatten, der die Kekse in eine Dose packte. Die Küchenablage stand genau vor einem Fenster. Die Reflektion, die von Schnee und Sonne kommt, scheint in den Raum hinein und der Kontrast zwischen der dunklen Silhouette von Louis und des hellen Lichtes wird stärker.
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Blind Music
Teen Fiction„Du bist nicht meine Tochter" waren die letzten Worte meines Vaters, als er mich im Krankenhaus liegen sah. „Du bist hässlich und wirst nie etwas zustande bringen" waren die letzten Worte meines großen Bruders, die er mir an den Kopf knallte, als i...