Ich weiß nicht, ob ich noch die gleiche bin, die diese Reise begonnen hat. Sollte mich das nicht freuen?
Warum?
Sie war jung. Sie ist losgerannt, ohne nach dem Ziel zu fragen. Sie hat mich auf den Weg geführt, den ich jetzt zu Ende gehen muss, obwohl ich noch immer nicht weiß, wohin er mich führt.
Ist es also nicht gut, dass es der, die nach mir kommen wird, besser ergehen wird? Dass ich ihr einen besseren Pfad ebene?
Aber habe ich ihr nicht auch so viel zu verdanken?
Den Herzschlag in meiner Brust? Das Licht eines neuen Morgens, wenn ich ihr Gesicht erblicken darf?
Ist es nicht auch derselbe Pfad, der mich in Ioras Arme geführt hat?
Kann ich ihr da ihre Fehler übelnehmen? Sollte ich sie vermissen? Trauern um mein verlorenes Selbst oder mich freuen über das neu gefundene? Es wäre einfacher, wenn es auf einen Schlag passieren würde.
Aber so...
Ist es nicht so, dass von Tag zu Tag alles gleich wirkt und blickt man dann zurück, ist alles anders.
Ich gebe mein Bestes, meinen Frieden mit mir selbst zu finden. Meine Liebe für mich selbst zu finden.
Was immer das wert ist...
Es ist so viel leichter, sie zu lieben. Es ist so viel leichter, Thorgest zu lieben. Wissen die Götter, ich wünschte ich hätte mehr Freunde. Ich würde sie lieben. Es wäre einfach.
Aber den Weg hat sie mir verbaut. Oder verbaue ich ihn mir selbst?
Ich würde mir ein einfacheres Leben wünschen, wenn ich könnte... Für uns alle.
Was immer das wert ist...
Doch sollte ich nicht das positive sehen?
Wenn ich ehrlich bin, tue ich mir an solchen Tagen sehr schwer damit. Doch ich werde für das Licht kämpfen. In anderen. In der Welt. In mir selbst.
Was immer das wert ist, in einer verfaulenden Welt.
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Weltentod
FantasyDie Welt liegt im Sterben. Die Bäume verdorren, der Boden wird unfruchtbar und die Toten weigern sich, tot zu bleiben. Wie eine Krankheit breitet es sich vom Westen her aus. Aus dem Eisenwald heraus und über die zentralen Ebenen und die Flusslande. ...