21. Kapitel

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Janus hatte seine neue Nachbarin Linnea mit zu Ricks Party gebracht

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Janus hatte seine neue Nachbarin Linnea mit zu Ricks Party gebracht.

Am Tag zuvor waren sie mit ihrer Familie nebenan eingezogen und heute hatte Janus ihr angeboten mitzukommen und schon einmal ein paar Leute kennenzulernen. Sie war ein Jahr jünger als wir und würde genau wie meine Schwester nach den Sommerferien das letzte Schuljahr hier beginnen.

Ich war kein Fan von ihr.

Während Janus sie bereits als seine Trinkpartnerin gekrönt hatte, was bedeutete, dass sie den gesamten Abend dasselbe tranken, drehten sich auch andere immer wieder zu ihr um. Ja, sie war wirklich hübsch und sie wirkte auch wirklich nett, als sie Janus Alkoholkonsum standhielt und mit ihm zusammen Bier Pong spielte.

Das Problem war bloß, dass Ruben sie auch hübsch zu finden schien. Denn als ich gerade mit dem Handy am Ohr bei ihnen vorbeigelaufen war, hatte er meinen Blick erwidert und sich ihr dann mit einem breiten Lächeln vorgestellt.

Bei dem Blick, den er ihr dabei zugeworfen hatte, hatte ich vergessen Muriel weiter zuzuhören, die mit mir telefonierte. Zum Glück schien Janus selbst wirklich interessiert an dem blonden Mädchen und gönnte Ruben nur wenig Gesprächszeit mit ihr.

>> Muriel, kann ich dich später zurückrufen? <<, fragte ich und sie verstummte.

>> Klar, ich liebe dich. Mach dir einen schönen Abend <<, erwiderte sie dann und ich lächelte vor mir auf den Boden.

>> Du dir auch. <<

Und dann hatte ich aufgelegt. Wo war denn jetzt Ruben hin? Ich brauchte nie lange Ruben selbst an brechend vollen Orten zu finden. Es war irgendwie meine Superkraft. Und tatsächlich fand ich ihn bei Rick und joggte zu ihnen.

>> Was sagt Muriel so? <<, fragte Rick, als er mich sah und weil ich gerade dabei gewesen war an Rubens und meine Nacht in Berlin zu denken, hörte ich ihn nicht. Stattdessen sah ich den noch schwach zu sehenden Knutschfleck, den ich ihm verpasst hatte und Rubens dunkle Augen erwiderten ruhig meinen Blick.

>> Lasse? <<, fragte der blonde Junge und ich sah Rick an.

>> Huh? <<

>> Ob es neues von Muriel gibt. <<

Oh, dachte ich. Ach so. Und ich musste kurz überlegen, worüber wir eben gesprochen hatten. >> Ja gibt es. Sie… Ihre Mitbewohnerin zieht in einem Monat spontan bereits wieder aus, weil es einen Todesfall in ihrer Familie gab und sie zurück in ihre Heimat zieht. Deshalb ist Muriel jetzt schon wieder auf der Suche nach einem Mitbewohner. <<

>> Ätzend. Und das noch bevor das Studium überhaupt angefangen hat. <<

Ich nickte stumm und Ruben nickte mir zu. >> Und was noch? <<, hakte er nach, weil er meinen Gesichtsausdruck gesehen und ihn natürlich richtig gedeutet hatte. Ich schwieg und die beiden sahen mich weiterhin an. >> Was hat sie noch gesagt? <<, drängte Ruben mich und jetzt hatte er die Augenbrauen zusammengezogen.

>> Sie hat gefragt, ob ich nicht zu ihre ziehen möchte. Weil ich sowieso ein Jahr jobbe und danach erst Studieren möchte. Und ich würde auch bei ihr studieren können. <<

>> In Bayern? <<, fragte Rick überrascht und ich zuckte mit den Schultern.

Sie hatte wirklich gefragt, ob ich nicht zu ihr nach Bayern zog. Und um ehrlich zu sein, während ich Ruben dabei beobachtet hatte, wie er mit Linnea sprach, war der Gedanke gar nicht so abwegig gewesen. Doch jetzt, wenn er mich ansah und mir seine Aufmerksamkeit schenkte, war allein die Vorstellung daran von ihm wegzuziehen schmerzhaft.

>> Was hast du gesagt? << Ruben bewegte sich keinen Millimeter. Sah mich bloß aus ersten Augen an. Und ich zögerte kurz.

>> Ich habe gesagt, dass ich darüber nachdenke. <<

--

Ruben übernachtete in dieser Nacht nicht bei mir. Stattdessen erzählte er etwas davon, dass seine Schwester wollte, dass er nach Hause kam, und ich fragte mich, wieso er mich anlog.

Aber er ging noch zusammen mit mir nach Hause. Als wir auf die Bahn warteten, setzte er sich neben mich auf die kleine Bank in der Haltestelle und schaute schweigend runter auf seine Füße.

>> Was hält dich davon ab zu Muriel zu ziehen? <<, fragte er in die Stille und mit der Frage hatte ich definitiv nicht gerechnet. Als ich ihn ansah, hatte er ein Bein hochgezogen und seitlich den darauf Kopf abgestützt. Von unten sah er zu mir hoch.

>> Mein ganzes Leben ist hier, Ruben. Meine Familie. Ihr. <<

Du.

Er nickte langsam, aber seine Stirn war weiterhin in Falten gelegt. >> Was? <<, hakte ich deshalb nach und er zuckte mit den Schultern.

>> Ich verstehe es glaube ich nicht. Bayern ist wunderschön. Und es ist immerhin deine Freundin. Solltest du nicht immer bei ihr sein wollen? <<

Ich blinzelte ein paar Mal. Versuchte er mich gerade dazu zu überreden, zu ihr zu ziehen? So weit weg von Köln? Von ihm?

>> Äh <<, machte ich und ich hörte selbst, dass ich verletzt klang.

>> Wenn sie der wichtigste Mensch in deinem Leben ist, ist das dann nicht die perfekte Möglichkeit? <<

>> Ruben, willst du, dass ich zu ihr ziehe? <<, fragte ich durcheinander und mein Herz schlug dabei kräftig gegen meine Brust.

>> Nein. Es ist nur… Ich dachte nur eben vielleicht wäre es besser so. <<

Autsch. Als er meinen Gesichtsausdruck sah, wurden seine Wangen rot und er wollte die Hand auf mein Bein legen, aber ich schlug seinen Arm weg.

>> Fick dich <<, sagte ich und er schloss den Mund wieder. Dann stand ich auf und deutete auf die kommende Bahn. >> Fahr du Straßenbahn, ich gehe zu Fuß. <<

Damit ließ ich ihn sitzen.

Lasse und Ruben - boy×boy - bestfriendstoloversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt