34. Kapitel

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>> Du warst in Bayern? <<, fragte ich, weil ich es nicht aushielt, und er sah mich ruhig an

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>> Du warst in Bayern? <<, fragte ich, weil ich es nicht aushielt, und er sah mich ruhig an.

>> Ja. Ein paar Tage. Bei Muriel. << Meine Augen lagen fest auf seinen, aber er hielt den Blick nicht. Griff stattdessen nach seiner Dose und trank den Rest. Sogar unser Blickkontakt fühlte sich anders an.

>> Seid ihr… <<, begann ich und formulierte den Satz noch einmal neu, >> Ihr seid weiterhin zusammen? <<

Lasses grüne Augen huschten runter zu seinen Händen und als er lächelte, wollte ich kotzen. Und dieses Lächeln auf seinen Lippen loswerden. Am besten mit meinen eigenen. >> Ja <<, antwortete er schlicht und am liebsten wollte ich ihn an den Schultern packen und schütteln. Ihn dabei anschreien, dass er bescheuert war.

Aber stattdessen sagte ich: >> Bist du nicht sauer auf mich? <<

Und er lachte leise. Den Kopf schief gelegt und sah zu mir hoch. >> Weil du heterosexuell bist? Ich denke nicht, dass ich das Recht habe, sauer deshalb zu sein. Du stehst nicht auf Typen. Ich habe es verstanden. <<

Heterosexuell? Ich habe dir dabei zugesehen, wie du dich selbst befriedigst hast und dabei deine Schulter geküsst. Wirkt das heterosexuell für dich, fragte ich ihn im Stillen. Aber ganz genau das waren seine Worte gewesen. Und ich hatte es auf den Alkohol geschoben.

>> Ich wollte fragen ob es dir gut geht <<, unterbrach er mein Schweigen und als ich ihn fassungslos ansah, erklärte er sich. >> Janus und Rick haben erzählt sie waren bei dir, weil du traurig warst. Ich bin dein bester Freund. Du kannst mir erzählen, was los ist, wenn du willst. <<

Lieber wollte ich wissen, wieso er mich noch kein Mal als Wichser beleidigt oder mich ermahnt hatte, meine Klappe zu halten, wie er es immer tat. Wieso er so anders mit mir umging. >> Du bist mein bester Freund? <<

Er sah mich an, als wäre ich bescheuert. Blinzelte ein paar Mal. >> Ja? Seit wir vier Jahre alt sind? Ich bin übrigens Lasse, falls du das auch vergessen haben solltest. Wir spielen Basketball zusammen und- <<

>> Wieso fühlt es sich dann gerade so anders an? <<

Kurz meinte ich zu sehen, dass sein Mundwinkel zuckte, aber bevor ich mir sicher war, hatte er bereits wieder ein ernstes Gesicht aufgesetzt. >> Was meinst du? <<

Ich deutete auf ihn und dann auf mich. Von ihm zu mir. Wieder zurück. >> Du weißt was ich meine Lasse. Ich habe fest damit gerechnet, dass du sauer bist, weil wir immer sauer aufeinander sind. Aber stattdessen verhältst du dich so betont… neutral. <<

Er setzte sich auf die Bettkante und schaute mich mit schiefgelegtem Kopf an. >> Ich bin so zu dir, wie Rick auch zu Janus ist. Und er zu ihm. Wie beste Freunde sich eben verhalten. <<

Ich lachte bitter und rutschte näher an ihn heran. Doch er stützte sich nun hinter sich auf den Armen ab, sodass unsere Gesichter sich nicht so nah waren. Hielt einen normalen Abstand. >> Wir sind aber nicht Janus und Rick. Wir sind Lasse und Ruben. <<

Er nickte das ab. Ließ sich auf die Ellenbogen herunter. Aus dieser Position musterte er mich und meine Wangen wurden rot. Ich hatte den seltsamen Drang mich vor ihn zwischen seine aufgestellten Beine zu knien und ihm die Hose von den Hüften zu ziehen.

Ihn in die Hand und noch lieber in den Mund zu nehmen und ihm damit zu zeigen, dass er mir gehörte. Niemandem sonst. Nicht Janus und nicht Rick und erstrecht nicht Muriel. Aus offensichtlichen Gründen ließ ich es bleiben und blieb stumm.

>> Wir sind doch auch Lasse und Ruben. Ich bin Lasse und du bist Ruben und wir sind beste Freunde. <<

>> Vor dem… Streit <<, umschrieb ich die Situation zwischen uns, >> waren wir aber anders. <<

Lasse lächelte nicht und kurz meinte ich Wut in seinen Augen zu sehen. Die Wut, mit der ich eigentlich gerechnet hatte. Als würde sie unter seiner Oberfläche und dieser aufgesetzt unbekümmerten Art brodeln.

>> Oh ich glaube wir sind uns beide einig, dass das über Freundschaft hinausging. Wir können unsere Freunde gerne fragen, aber ich bin mir sehr sicher, dass sie sich noch nie geküsst haben. Und ich habe Rick auch noch nie in Janus Armen schlafen sehen. Sie halten auch nie die Hand des anderen.

Du stehst nicht auf Männer und ich verstehe das. Tu ich wirklich. Aber dann verhalten wir uns ab jetzt auch so, wie beste Freunde sich verhalten. <<

Sprachlos sah ich ihn an. Er atmete etwas tiefer, versuchte nach dem kleinen unkontrollierten Ausbruch seine aufgesetzte Fassade wieder aufzubauen.

Waren so wirklich beste Freunde zueinander, die keine romantischen Gefühle füreinander hatten? Es war gerade mal ein Abend und schon fehlten mir unsere unschuldigen Berührungen. Andauernd berührten wir uns.

Und erst jetzt, wo er es nicht tat, merkte ich WIE OFT wir das taten.

Und mir fehlten unseren langen Blickkontakte. Dass ich ihn immer dabei erwischte, wie er mich ansah und andersherum. Dass er heute Abend noch nicht meine Hand genommen oder mit meinen Haaren gespielt hatte.

>> Ich bin nicht sauer. Und wir sind Freunde. Ich ziehe in sechs Wochen weg Ruben. Ich will mich nicht mehr mit dir streiten. <<

Ich hob die Hand, um ihm die Haare aus der Stirn zu streichen, aber er lehnte sich etwas zurück. Kein Körperkontakt, teilte er mir damit mit und ich griff nach meinem Handy. >> Ich bin müde, ich will nach Hause. <<

Und seine Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen und mir fiel ein, was Janus gesagt hatte. Darüber, dass mein bester Freund die tiefgehendere Bedeutung dieser Worte verstand. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. Nickte einmal knapp und stand vom Bett auf.

>> Okay. Wir sehen uns morgen, wenn wir zum Lagerfeuer bei Noah fahren. <<

Lasse und Ruben - boy×boy - bestfriendstoloversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt