39. Kapitel

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Fuck, natürlich zog er so eine Karte

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Fuck, natürlich zog er so eine Karte. Ich hatte bereits gemerkt, dass von dieser Karte die meisten im Kreis zu liegen schienen, da bereits die Hälfte der Leute diese Aufgabe bekommen hatten.

Ich gab mir Mühe einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, aber ich war mir unsicher, ob es mir gelang. Ruben pustete sich die dunklen Strähnen aus der Stirn und sah sich im Kreis um.

Als seine Augen bei Johanna hielten, konnte ich nicht verhindern, dass ich unruhig meine Hände knetete. Mich hinkniete und nervös auf der Unterlippe herumkaute. Es fiel ihm natürlich auf.

Rubens braune Augen fixierten meine und er hielt ein paar Sekunden schweigend meinen Blick. Stumm, sodass ich mich fragte, was gerade in seinem Kopf vor sich ging. Woran dachte er? Wieso tat er nichts? Die Leute warteten darauf, dass er seine Aufgabe erfüllte. Stattdessen starrte er mich ruhig an.

Seine Wangen waren rot und dann zogen sich seine Mundwinkel wieder nach oben. Beinahe verspielt sah er sich um und richtete sich ein wenig auf.

>> Wen auch immer ich will, richtig? <<, murmelte er eher zu sich selbst und ich versuchte meinen Herzschlag zu drosseln. Das würde wehtun. Das würde-

Dann krabbelte er unter Gekicher einmal mittig durch den Kreis.

>> Komm schon Lasse. Das wird lustig, okay? <<, fragte er provozierend und ich hatte gerade noch Zeit überrascht den Mund zu öffnen, als Ruben seine eine Hand in meinen Nacken wandern ließ und dann einfach seine Lippen auf die meine presste.

Und sofort flackerten meine Augen zu. Ich spürte die Hitze seines Mundes und dann seinen warmen Atem der sich mit meinem vermischte, weil ich zu perplex gewesen war, um meine Lippen vorher zu schließen. Mein Herz machte einen Sprung und meine Finger krallten sich sofort in sein Oberteil.

Ruben küsst mich, dachte ich verblüfft. Dieser Gedanke hallte in meinem Kopf wider. Er küsst mich.

Und dann realisierte ich was gerade passierte. Ich richtete mich ein wenig auf und erwiderte den Kuss. Es war beängstigend, wie perfekt wir sofort miteinander harmonierten.

Das war nicht unser erster Kuss und auch nicht der zweite. Aber beim ersten waren wir vierzehn gewesen und der folgende war von seiner Seite aus nicht einmal richtig erwidert worden. Doch jetzt presste er seine Lippen mit Druck auf meine, dass es fast schon wehtat.

Rubens Finger zitterten, als er sie an meine Wange legte und von dort aus in meinen Nacken fuhr. Er strich mir durch die Haare und saugte zeitgleich meine Unterlippe zwischen seine Zähne. Die Hitze in mir war kaum auszuhalten und als er hineinbiss, spürte ich es bis zwischen meine Beine.

Oh Gott, dachte ich und meine Lippen lösten sich einen Moment von seinen. Aber mein bester Freund schloss die kleine Lücke sofort wieder und leckte über meine Lippe. Mir war so egal wer gerade noch in diesem Raum war und dass man uns zusah.

Ich ließ meine Zunge zwischen seine Lippen gleiten und vertiefte den Kuss. Ich schmeckte seinen Atem und dann strich seine Zunge über meine. Unfähig meine Hände zu bewegen, lagen sie weiterhin einfach weiter an seiner Brust.

Darunter spürte ich Rubens Herzschlag so schnell, dass ich besorgt gewesen wäre, wenn gerade irgendein Teil meines Gehirns arbeiten würde. Ich küsste seine Unterlippe und seinen Mundwinkel und Ruben wimmerte.

Gottseidank ging das Geräusch in dem Gepfeife der Leute unter, die jetzt anfingen zu klatschen, sodass es für immer nur mir gehörte. Ich würde nie wieder vergessen, wie es klang.

Und als er sich ruckartig von mir löste, wusste ich auch, dass ich diesen Moment sowieso nie wieder vergessen würde. Und damit starb meine Hoffnung RUBEN irgendwann vergessen zu können. Der Umzug würde mir nichts bringen. Das wusste ich jetzt.

Egal wie viel Abstand ich zwischen uns brachte. Ruben hatte sich mein Herz gestohlen, bevor ich gewusst hatte, dass ich es sicher vor anderen verwahren musste und es mir seitdem nicht zurückgegeben.

Kein Wunder, dass ich mich nicht auf Muriel einlassen konnte. Da war kein Stück meines Herzens mehr über. Für sie oder irgendjemand sonst. Und es war so frustrierend.

Als ich die Augen aufschlug, tauchte ich in das tiefe Braun seines Blickes ein. Wünschte mich mit ihm allein in einen anderen Raum, um am besten in ihn hineinzukriechen, weil ich ihm näherkommen wollte, als es überhaupt möglich war. Es reichte nicht.

Trotzdem löste ich meinen festen Griff von seinem Oberteil und er ließ sich zurücksinken und sah mich aus riesigen Pupillen an. Seine Wangen waren jetzt noch dunkler und er atmete hektisch. Ich wollte diese Lippen sofort ein weiteres Mal küssen. Weil es der mit Abstand beste Kuss meines Lebens war.

Unsere besten Freunde waren einander einen kurzen Blick zu, bevor Janus die Finger zwischen die Zähne schob und ebenfalls Pfiff.

>> Sehr heiß <<, bestätigte Rick und der schwarzhaarige Junge vor mir lachte außer Atem.

Dann deutete er eine Verbeugung an. >> Show beendet <<, erklärte er und alle lachten. Aber er wirkte neben sich und bevor er sich auf seinen Platz setzte, schaute er mir wieder auf die Lippen. Automatisch fasste ich sie an. Sein Mund hatte meinen berührt. Wie ich es mir immer gewünscht hatte.

>> Smilla du bist dran <<, erinnerte ein Mädchen aus der Runde meine Schwester und die Leute schenkten nun ihr ihre Aufmerksamkeit. Und je mehr Zeit verstrich, umso mehr Gefühle mischten sich zu der Sehnsucht nach meinem besten Freund. Auch Wut.

Weil ich mich wirklich fragte, wie er das hatte tun können. Er wies mich ab. Wieder und wieder. Zuletzt vor drei beschissenen Wochen. Bestand darauf, dass er auf Frauen und nur auf Frauen stand. Und küsste mich jetzt, obwohl ich eine Freundin hatte, bei meiner Geburtstagsfeier vor einer großen Gruppe, ohne vorher zu fragen.

Vermutlich ohne überhaupt an mich zu denken. Daran, wie ich mich fühlen würde. Er tat einfach, was ihm in den Sinn kam und worauf er Lust hatte, ohne an die Konsequenzen zu denken, mit denen nicht er, sondern ich leben musste.

Wichser.

Lasse und Ruben - boy×boy - bestfriendstoloversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt