35. Kapitel

118 9 3
                                    

Den gesamten Abend und die Nacht bis wir aufbrachen, gab ich mir die beste Mühe Ruben genauso zu behandeln, wie meine anderen Freunde

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Den gesamten Abend und die Nacht bis wir aufbrachen, gab ich mir die beste Mühe Ruben genauso zu behandeln, wie meine anderen Freunde.

Ich war innerlich wirklich am Ende und meine Nerven waren bis aufs Zerreißen gespannt. Ich wollte ihn am liebsten die ganze Zeit berühren. Wie oft das der Fall war, wurde mir erst jetzt bewusst.

Jedes Mal, wenn ich die Hand nach ihm ausstrecken wollte. Meinen Kopf auf seiner Schulter ablegen. Mein Bein an Seines halten. Jedes Mal, wenn sich meine Augen verselbstständigten und ich sie auf ihrem gewohnten Weg hin zu Ruben aufhielt. Stattdessen auf meine Hände runter sah.

Und als wir endlich aufbrachen war ich so erleichtert, weil der Abend mehr Anstrengung als Entspannung für mich gewesen war.

Weil Rick, der uns hingefahren hatte, mit Janus zusammen Alkohol getrunken hatte, fuhr ich nun. Ruben saß auf dem Beifahrersitz und Rick und Janus teilten sich die Rückbank mit einem mir fremden Mädchen.

Wie sich herausstellte handelte es sich bei dem Mädchen um Linneas beste Freundin Fiona, die gerade bei Janus Nachbarin zu Besuch war. Ich konnte mir denken, dass Janus sich heute Abend an das schwarzhaarige Mädchen rangemacht hatte, um Linnea eins auszuwischen und enthielt mich deshalb verbal. Ich liebte Janus wirklich, aber er konnte ein verdammt großes Arschloch sein.

Und gerade hatte ich meinen Kopf wo anders. Bei Ruben. Ich konnte nicht auch noch über ihn und seiner Nachbarin nachdenken. Nicht heute Abend.

>> Ich bin so voll. Gott <<, murmelte Ruben neben mir und ließ den Kopf gegen das Fenster sinken. Ich warf ihm beim Fahren einen Blick zu und er hatte die Augen geschlossen. Er sah gerade wirklich so aus, als würde es ihm nicht gut gehen. Und das war nicht allein auf den Alkohol zurückzuführen.

>> Wehe du kotzt <<, warnte ich, um mich davon abzuhalten, ihm durch die Haare zu streichen und seine Mundwinkel zogen sich nach unten.

>> Mache ich nicht. Hör mal, kannst du mich zuerst absetzen? Ich will einfach nach Hause. <<

>> Weil du müde bist? <<, fragte ich und jetzt öffnete er doch die Augen. Sah mich fast schon liebevoll an und mir drehte sich der Magen um. Bald war ich hier weg. Bald war ich weg und ich würde nicht mehr jedes Mal heulen wollen, wenn Ruben mich so ansah. Dann würde ich endlich damit abschließen können.

>> Nein <<, flüsterte er fast schon und sah aus dem Fenster.

Und frustriert stieß ich den Atem aus. Entschied mich dann dafür nicht auf ihn zu hören. Stattdessen fuhr ich erst Rick und dann Janus und das Mädchen weg. Bis Ruben, der kein Wort mehr gesagt hatte, allein mit mir im Auto saß. Trotzdem schwiegen wir, bis wir auf seinem Hof standen.

Er wollte gerade schweigend aussteigen, als ich die Türverriegelung betätigte. Verwirrt sah er mich an und öffnete die Tür. >> Du weißt, dass ich trotzdem rauskomme? <<, fragte er und ich griff über ihn, um die Tür wieder zuzuziehen.

>> Halts Maul <<, sagte ich und seine Augen wurden groß und jetzt lächelte er ein wenig.

Er war so… so seltsam. Wieso lächelte er jetzt?

>> Was ist bei dir los? <<, fragte ich schließlich und sein Lächeln fiel in sich zusammen. Sein Blick huschte zu seinem Haus und ich schüttelte den Kopf.

>> Ich schwöre dir, ich schmeiße mich auf deine Beine, wenn du jetzt gehst <<, drohte ich und er lachte ein wenig und das zu sehen war wie Balsam für meine Seele. Ich lehnte mich hinter mich an die Fahrertür und deutete ihm zu reden.

>> Meine Eltern <<, begann er und ich kniff die Augen zusammen. Musterte ihn genaustens. >> Sie… Sie trennen sich. <<

Oh, dachte ich verblüfft. >> Das verstehe ich nicht <<, hauchte ich überrascht und er sah so traurig aus. >> Deine Eltern wirken immer so glücklich miteinander. <<

Als er sich kurz die Hände aufs Gesicht legte, merkte ich, dass er versuchte nicht in Tränen auszubrechen. >> Es ist meine Schuld. Ich kann dir nicht sagen wieso, aber es ist meine Schuld. <<

Lasse und Ruben - boy×boy - bestfriendstoloversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt