60. Kapitel

101 8 2
                                    

Ich wusste nicht, wie lange ich jetzt schon auf dem Bauch in meinem Bett gelegen und den Kopf in den verschränkten Armen vergraben hatte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich wusste nicht, wie lange ich jetzt schon auf dem Bauch in meinem Bett gelegen und den Kopf in den verschränkten Armen vergraben hatte. Vermutlich mehrere Stunden.

Meine Eltern waren nach Hause gekommen, hatten weder bei Smilla noch bei mir reingeschaut und waren nach dem langen Arbeitstag erschöpft wie immer ins Bett gegangen. Also musste es spät sein. Meine Eltern arbeiteten immer sehr lange. Egal ob in der Woche oder am Wochenende.

Das Haus war still. Es war zu still und mein Kopf zu laut. Der Kontrast war so groß.

Und ich selbst war so in Gedanken, dass ich nicht hörte, dass die Tür aufging. Erst, als sie leise wieder ins Schloss fiel, zuckte ich zusammen und drehte mich auf den Rücken. Auf den Ellenbogen hinter mir abgestützt. Und mein Herz setzte einen Schlag aus. Weil es nicht meine Eltern waren. Auch nicht Smilla.

Nein, Ruben stand in meinem Zimmer und sah schweigend zu mir runter. Den Haustürschlüssel, den er, seit er vierzehn war von uns hatte, in der Hand. Stumm legte er ihn jetzt auf meinem Schreibtisch ab und dabei fiel sein Blick auf mein Handy, das daneben auf der Holzplatte lag. Unbeachtet, seit ich es vor Stunden dort abgelegt und auf Smilla gewartet hatte.

>> Ich habe dir geschrieben <<, brach er schließlich die Stille und allein seine Stimme zu hören, war wie Balsam für meine Seele.

>> Es tut mir leid <<, platzte es aus mir heraus und ich setzte mich jetzt ganz auf.

Bevor ich aus dem Bett klettern konnte, hatte er das Zimmer durchquert und sich an mein Bettende gesetzt. Meine Mundwinkel waren nach unten gezogen und ich fragte mich, ob er sauer auf mich war. Fragte mich sogar einen kurzen Moment, ob er mit mir Schluss machte.

Ein unlogischer Gedanke. Fern von Rationalität. Aber ich war so in ihn verliebt und es war unser erster Streit, seitdem wir zusammen waren und gerade, in diesem Moment, fühlte es sich so an, als würden mich wirklich alle hassen. Ich selbst eingeschlossen.

Was war, wenn er mit mir Schluss machte? Oh mein Gott… Ich würde das nicht überleben. Das wäre wirklich- >> Machst du mit mir Schluss? <<, fragte ich atemlos und Ruben zuckte zurück.

Fast schon panisch erwiderte er meinen Blick. Er blinzelte mehrmals und wurde blass. >> Was? <<

>> Ob du Schluss machst? Mit mir? <<

Sprachlos sah mich dieser wunderschöne, dunkelhaarige Junge an. Die Lippen getrennt und die Augen so groß. >> N-Nein <<, stotterte er und tastete nach meiner Hand, die neben mir auf der Bettdecke lag. >> Nein, natürlich nicht. Wieso sollte ich mich von dir trennen Lasse? <<

Fuck, danke. Gottseidank. Ich umfasste seine Hand fester und zuckte mit den Schultern. Weil ich manchmal ein schlechter Mensch sein kann? So wie heute? Ich sprach es nicht aus.

>> Du hasst mich nicht? <<, fragte ich stattdessen verzweifelt und jetzt rutschte er auf dem Bett weiter zu mir und umfasste meine Wangen.

>> Was redest du denn da? Lasse… <<, murmelte er und sah runter in meine Augen. Und er strich mir sanft über die Wangen. Und auf einmal fühlte sich alles so viel einfacher an. >> Du meinst wegen des Streites heute bei Janus? <<

Lasse und Ruben - boy×boy - bestfriendstoloversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt