Who the hell am I (german version)

The Ghost

Steve hat es geschafft, uns über das Telefon eines Passanten zu kontaktieren, Doch ich will nicht wissen, wie lang es dauern wird, bis Hydra diesen Anruf nachverfolgt und so haben wir nicht viel Zeit. Wie Sitwell gesagt hatte, sind alle Ampeln im Bezirk auf Rot geschalten und so sind wir gezwungen den Waagen abzustellen und zu Fuß weiter zu gehen. Ich brauche dringend Urlaub. Wir hatten Steve gesagt, er soll zum Krankenhaus kommen, da Nat den Stick mit den Informationen der Lemurian Star dort versteckt hat. Ich kann nur beten, dass S.H.I.E.L.D wirklich alle Truppen von dem Gelände abgezogen hat, nachdem bekannt war, dass Fury tot ist.

Ich bin sehr gespannt auf Steves Erklärung zu dem ganzen, denn innerhalb von zwei Stunden von Agenten zu Flüchtigen vor dem eigenen Geheimdienst zu werden stand nicht gerade auf meinem Tagesplan. S.H.I.E.L.D. wird zuerst unseren Waagen orten, welcher zwei Kilometer weit weg steht. Das wird uns etwas Zeit verschaffen, um auch hier zu verschwinden, bevor sie den Anruf abhören. Eine Sache ist mir und auch den Anderen nur allzu gut bewusst: Man kann nicht für immer vor S.H.I.E.L.D. weglaufen, das wissen wir wohl besser als jeder andere. Ab jetzt zählt jede Sekunde. 

Als wir das Krankenhaus betreten, ziehe ich mir die Kapuze meiner Jacke tiefer ins Gesicht und streiche eine rote Locke hinter mein Ohr. Wir haben in einem Altkleidercontainer unsere Kleidung ausgewechselt, sodass man nicht anhand unserer Kleidung fahnden kann, jedoch wünsche ich mir gerade meine schwarze Uniform zurück. Diese Klamotten sind definitiv nicht passend für eine Verfolgungsjagt, geschweige den für den Nahkampf, aber naja zumindest habe ich noch meine beiden Pistolen dabei, welche ich in meinen Hosenbund gesteckt habe. 

Wir gehen durch die Gänge des Krankenhauses, bis wir bei dem Automaten ankommen, in dem Nat den Stick versteckt hat. Er ist weg. Ich schließe die Augen und fluche still in mich hinein, als wir plötzlich am Kragen gepackt und in einen Nebenraum gezogen werden. Ich will dem Angreifer schon meinen Ellenbogen ins Gesicht rammen, als ich merke, dass es Steve ist. »Du bist Schuld an jedem grauen Haar, dass ich heute dazu bekomme«, schleudere ich ihm entgegen und er zieht eine Augenbraue hoch. Dafür wird er noch bezahlen, aber das muss warten. »Was hast du jetzt wieder angestellt?«, fragt Nat ihn und blickt ihn herausfordernd an. Ich bin ganz Ohr.  Steve atmet einmal tief durch und beginnt dann uns alles zu erzählen, und damit meine ich wirklich alles. 

Er erzählt uns von Helicarriern, die in einem Hanger, im Potomac River, direkt neben dem Hauptquartier, untergebracht sind. Fury hat sie ihm nach unserer Mission auf der Lemurian Star gezeigt. Sie nennen es Projekt Inside. Drei Schiffe, so groß, wie Steve es noch nie zuvor gesehen hat, hunderte Geschütze an der Unterseite, tausend Feinde können hiermit pro Minute ausgemerzt werden. Diese Schiffe müssen nie landen. Sie haben die neueste Technik von Stark und sind mit Satelliten ausgestattet, die die DNA von gesuchten Personen erkennen. Da zählen wir jetzt leider auch dazu. Das wir nichts von diesem Projekt wusste kann nichts gutes bedeuten. »Sie halten der Welt eine Waffe an den Kopf und nennen es Schutz«, sage ich mehr zu mir selbst, doch die anderen stimmen mir mit einem nicken zu. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Diese Helicarrier befinden sich in einem Hangar genau unter dem Hauptquartier, und wir wussten nicht einmal, dass es da überhaupt einen Hanger dieser Größe gibt. »Fury war der Meinung, dass S.H.I.E.L.D. diese Welt nehmen würde, wie sie ist, und nicht, wie wir sie gern hätten. Er sagte, diese neuen Waffen seien unser Durchbruch«, ergänzt Steve das Ganze noch. Warum sollte sie so etwas tun? Es kam nicht selten vor, dass es bei unseren Missionen um die Ausmerzung von Feinden ging, um die Auslöschung derer, die eine Gefahr darstellen, aber wofür sollten sie drei Schiffe brauchen, welche zur Massentötung genutzt werden können? »Hier geht es darum, Leuten Angst einzujagen und sie gefügig zu machen«, meldet sich Nat zu Wort. Sie lehnt an der Wand und hat die Arme vor der Brust verschränkt. Damit hat sie wohl recht und das macht das ganze noch kurioser. Wir sehen uns alle gegenseitig an und ich weiß, dass wir uns alle das selbe fragen. Ist S.H.I.E.L.D. wirklich das, wofür wir es gehalten haben?