Sofort reiße ich die Augen auf und schrecke aus dem Schlaf hoch. Mir ist kotzübel und ich werde von einem Hustenanfall durchgeschüttelt. Ich lehne mich über die kannte des Bettes, auf dem ich liege, da ich schon vermute mich übergeben zu müssen. Sofort schießt mir ein stechender Schmerz in die Schulter, welcher mich kurz zusammenzucken lässt, dann aber schnell zu einem leichten Pochen verebbt. Meine Stirn ist von Schweiß bedeckt und meine Hände zittern. Wieder nur ein Traum. Wann hört diese Scheiße endlich auf? Als ich auf meine Schulter hinabsehe, erkenne ich, dass meine Schusswunde behandelt und genäht wurde. Soweit ich mich noch erinnern kann, wurden wir von S.H.I.E.LD. gefangen genommen und ich habe ab irgendeinem Zeitpunkt das Bewusstsein verloren. Kurz schließe ich erneut die Augen und nehme ein paar tiefe Atemzüge, bis sich mein rasendes Herz sich endlich beruhigt und die Übelkeit langsam verschwindet. Neben mir gibt ein Monitor Piepende Geräusche von sich, welche in immer größeren Abständen kommen. Anscheinend beruhigt sich mein Körper langsam.
Moment mal, wo bin ich? Panisch schaue ich mich um, doch ich sehe nur einen weißen Vorhang. Wo sind die anderen? Was macht Hydra mit ihnen? Ich rutsche langsam zur Bettkannte und merke erst jetzt, dass mir eine Infusion im Arm steckt. Vorsichtig entferne ich die Nadel und streiche mir die Decke vom Körper. Was ist das hier? Ich bezweifle, dass Hydra sich um meine Verletzungen gekümmert und mich danach auch noch zu zugedeckt hätte. Diese Bastarde hätten mich einfach verbluten lassen oder den Winter Soldier seinen Auftrag vollenden lasse. Bucky. Vor meinen Augen tauchen die Ereignisse und mein Traum auf. Ist er es wirklich gewesen? Habe ich mir das alles nur eingebildet? Die Kluft in meinem Inneren ist eine klare Antwort. Das alles ist wirklich passiert und ich trage ein gefährliches Gefühl in mir. Wut.
Neben mir steht ein Stuhl, auf dem meine Klamotten sauber zusammengelegt wurden. Ich erhebe mich vom Bett und greife nach dem Kleiderbündel. Als ich mich angezogen habe, versuche ich etwas in meiner Umgebung zu hören, bevor ich den Vorhang langsam zur Seite ziehe und dahinter hervorschaue. Ich beobachte meine Umgebung. Bin ich im Untergrund? Dieser Raum beinhaltet mehrere Krankenbetten, wie das, in dem ich gerade aufgewacht bin. Alles ist zugestellt mit verschiedensten Medizinischen Geräten, Schachteln mit Medikamenten und Antibiotika, sowie Unmengen an Verbandszeug. Es ist niemand zu sehen. Ich nähere mich weiter der Tür und komme in einen Flur, welcher nur gedämpft von ein paar Lampen an der Decke beleuchtet wird. Einige der Lichter flackern oder sind komplett ausgefallen. Mit voller Aufmerksamkeit sehe ich mich um und als ich wieder niemand entdecke, gehe ich langsam den Gang entlang.
Es dauert eine Weile, bis ich Steves Stimme in der Stille erkenne. Sie scheint vom Ende eines Nebenganges zu kommen, wo auch eine Türe weit offen steht, aus der Licht in den dunklen Gang fällt. Mit höchster Alarmbereitschaft steuere ich auf die Türe zu und kann den kleinen Schauer, welcher mir den Rücken hinunterläuft, kaum unterdrücken. Mit wem er wohl redet? Ich erreiche die Türe und strecke meinen Kopf nur so weit nach vorne bis ich in den Raum schauen kann. Mir verschlägt es den Atem. Sind wir doch Tod? Denn anders könnte ich mir nicht erklären, dass Nick Fury dort am Tisch sitzt. Ich presse meinen Rücken flach gegen die Wand neben der Tür und debattiere darüber, mich selbst zu ohrfeigen, um zu überprüfen, ob ich noch lebe. Sam hält mich jedoch im selben Moment davon ab, etwas dergleichen zu tun, als er aus der Türe raus kommt. »Du bist endlich wach«, stellt er mit einem lächeln auf den Lippen fest und zieht mich in eine herzliche Umarmung, welche ich sogleich erwidere. Als wir uns wieder voneinander lösen, sehe ich ihn vielsagend an und er versteht sofort, was ich meine. »Ich bin mir nicht so sicher, ob ich noch lebe, denn wie erklärst du dir, dass Fury da sitzt?«, frage ich ihn skeptisch, während wir den Raum betreten.
Ich setze mich an den Tisch und entdecke neben neben Sam und Fury auch noch Steve, Nat, Maria und einen anderen Mann, den ich nicht kenne. Seinem Weißen Kittel nach zu Urteilen, könnte er Arzt sein. Was zur Hölle ist passiert? Fury beginnt, mir von den Ereignissen der letzten Tage zu erzählen und mein Mund wird mit jedem Satz immer trockener. Verletzte Wirbelsäule, gebrochenes Brustbein, zerschmettertes Schlüsselbein, perforierte Leber, höllische Kopfschmerzen und eine kollabierte Lunge, sind die Verletzungen, die Fury durch den Angriff des Winter Soldiers erlitten hat. »Dein Herz schlug nicht mehr, die haben dich aufgeschnitten«, merke ich an und schüttle den Kopf. Kann mir jemand mal bitte erklären, wie zur Hölle es möglich ist, dass dieser Mann gerade vor mir steht? Ich meine, wir haben sein Grabbesucht, das ist verdammt gruselig. »Tetrodoxin B, reduziert den Pulses auf einen Schlag pro Minute. Es wurde gegen Stress entwickelt, das hat jedoch nicht so ganz funktioniert«, erklärt Fury das gefühlt unmögliche. Gegen Stress? Wo ist das Zeug, ich brauche eine ganze Menge davon. »Warum hattest du uns nicht ins Vertrauen gezogen?«, frage ich ihn vorwurfsvoll. Warum hat er uns einfach dort gelassen und nichts gesagt? Warum hat er uns weiter für Hydra arbeiten lassen, wenn er die Wahrheit kannte? »Es musste so aussehen, als hätte der Anschlag Erfolg gehabt, hinter Toten ist niemand mehr her, und ich war auch nicht sicher, wem ich vertrauen konnte«, entgegnet er und ihm entweicht ein Seufzen, welches vollkommen erschöpft klingt. Er hatte befürchtet, dass wir auch ein Teil des Ganzen sein könnten und wollte nichts riskieren. Ich will sauer auf ihn sein, dass er uns nichts gesagt hat, dass er uns in dem Glauben gelassen hat, wir arbeiten für die gute Seite, doch es war wohl die sicherste Entscheidung und er hat recht. Wir können niemandem trauen.
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Who the hell am I (german version)
FanfictionUPDATES GIBT ES JEDEN TAG UM 17 UHR! Sie erinnert sich an nichts. Woher kommt sie? Was ist passiert? Wie kam sie hier her? Wo ist ihre Familie? Kurz gesagt: sie weiß es nicht. Seit zwei Jahren streift Elora umher, ohne je lange an einem Ort zu bleib...