We're walking on thin ice

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Kommen sie doch zu S.H.I.E.L.D., haben sie gesagt, das wird spaß machen, haben sie gesagt. Davon einen ihrer Offiziere zu entführen, während die ganze Welt in Gefahr ist, hat dabei meines Wissen nach niemand erwähnt. Ich überdenke gerade jede Entscheidung meines Lebens, während wir hinter einer Hauswand darauf warten, dass Sitwell aus dem Gebäude kommt. »Habe ich schon erwähnt, wie unglaublich bescheuert dieser Plan ist?«, frage ich an Steve und Nat gerichtet, welche neben mir stehen. Das hier kann ja nur schief gehen.  »Wortwahl!«, ermahnt Steve mich und ich sehe ich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Anscheinend hat er es wohl doch noch nicht ganz aufgegeben. Wenn du eine bessere Idee hast, nur her damit«, sagt Nat und schmunzelt mir entgegen und sie weiß genau, dass ich keine habe. Wenn uns hier einer entdeckt, sind wir so was von am Arsch. Steve verdreht dieAugen. Hoffentlich beinhaltet dieser Plan, dass ich Sitwell, zu irgendeinem Zeitpunkt, in irgendeiner Art, Schmerzen zufügen darf. 

Ich richte meinen Blick wieder auf Sam,der an einem Tisch, in einem Café, Platz genommen hat. Ich hoffe einfach nur, dass ihm nichts passiert. Die Türen des Gebäudes gehen auf und unter all den S.H.I.E.L.D. Offizieren, bei denen jeder zu Hydra gehören könnte, entdecke ich dann auch Sitwell. Unser Plan besteht nun darin Sitwell unter Alexander Pierces Namen anzurufen und ihm Anweisungen zu geben, die er nicht ignorieren kann. Sam hebt sich das Handy ans Ohr und wir können über meins dasganze Gespräch mitverfolgen. »Jetzt wird's spannend«, flüstere ich und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus. Ab jetzt bewegen wir uns auf wirklich dünnem Eis. Sitwellnimmt den Anruf sofort an, denn wie könnte er auch anders, wenn auf seinem Bildschirm»Alexander Pierce« steht. 

»Hey, Sitwell, wie war das Mittagessen? DieKrabbenpuffer sollen hier vorzüglich sein«, beginnt Sam das Gespräch. Ich presse die Lippen aufeinander, um nicht zu lachen, als ich Sitwells verdutzten Gesichtsausdruck sehe. Das hier ist vielzu amüsant, dafür, dass es um Menschenleben geht.»Wer ist da?«, höre ich ihn irritiert fragen. Wenn er nur wüsste. »Der gut aussehendeTyp mit der Sonnenbrille auf 10 Uhr«, antwortet Sam. Ich greife mit der Hand anmeine Nasenwurzel und schüttle den Kopf. Das war definitiv als ein Push fürSams Ego gedacht. Sitwell schaut sich um. Oh mein Gott, doch nicht dahin. »Ihr anderes 10 Uhr«, sagtSam genervt zu ihm und Sitwell schaut endlich in die richtige Richtung. Geht doch. »Nabitte«, bestätigt Sam, als Sitwell Sichtkontakt mit ihm aufnimmt und man hört das Grinsen in seiner Stimme. Sam hebt seinGlas und prostet Sitwell zu. »Jetzt gehen sie nach rechts und um die Ecke. Dergraue Wagen auf dem zweiten Stellplatz. Wir machen eine kleine Spritztour«,weist er ihn an und sein Lächeln wird wohl immer breiter. Shit, ich muss mit diesem Typen in einem Autositzen...kann ich nicht lieber laufen? 

»Ach und warum sollte ich das tun?«, fragtSitwell ruhig. Er fühlt sich sicher durch all die Soldaten um ihn, doch ich höre einkleines bisschen Panik in seiner Stimme mitschwingen. Zurecht mein Lieber, du solltest Angst haben. Ichziele mit einem roten Laserpointer auf seine Krawatte. Muss ja keiner wissen,dass es nicht von einer Schusswaffe kommt, auch wenn mir eine Sniper geradelieber wäre. »Weil ihre Krawatte aussieht, als wäre sie ziemlich teuer gewesenund ich will sie nur ungern versauen«, entgegnet Sam. Sitwell schaut schockiert auf seine Krawatte und dann sieht er sich um. Wir haben gewonnen.Er ergibt sich, dreht sich um und geht langsam in die Richtung, auf die Sam ihn angewiesen hat. Wenn er nur wüsste, das wir dort auf ihn warten. 

Er ist kaum um die Ecke, als Steve ihn schon am Kragen packt. Da ist jemand richtig sauer. Wir benutzen Sitwells Schlüssel, um in das Gebäude neben uns zu kommen und Steve zerrt ihn die komplette Feuertreppe bis aufs Dach hinauf. Oben angekommen wirft Sitwell im zu Boden, welcher sofort wegkriecht, um irgendwie Abstand zwischen uns zubekommen, als ob ihm das viel nützen würde. Ich gebe ihm einen Punkt, weil es zumindest versucht hat. »Erzählen Sie uns von Zolas Algorithmus«, fordert Steve ihn auf, während Sitwell versucht sich wieder aufzurappeln, was nicht so wirklich klappen will. Wie kann man so unkoordiniert sein? Ich fange fast an zu lachen, als ich sein bleiches Gesicht sehe. Jetzt fühlt er sich nicht mehr so stark. »Nie davon gehört«,antwortet er etwas atemlos, während wir weiter auf ihn zugehen und er gezwungen ist, sich immer weiter zum Abgrund zu bewegen. Bullshit. »Was wollten Sie auf der Lemurian Star?«,werfe ich ihm entgegen, und nun blickt er mich entsetzt an. Er konnte mich auch noch nie ausstehen. »Da war mir nurschlecht, ich werde immer seekrank«, versucht er, meiner Frage auszuweichen. Der Abgrund kommt immer näher, wenn ich er wäre würde ich anfangen zu reden. »Das war keineAntwort«, sage ich trocken zu ihm. Er droht schon runterzufallen, jedoch packtSteve ihn am Kragen und hält ihn davon ab. Schade. »Soll diese kleine Vorstellung etwa andeuten, dass sie mich von diesem Dachwerfen würden? Das ist doch gar nicht Ihr Stil, Rogers«, sagt er und versucht dochtatsächlich auf Steves Ehre anzuspielen. Mensch Sitwell, wie kann man imGeheimdienst so weit oben stehen und doch so naiv sein. Aber er hat recht, es istnicht Steves Stil, aber meiner. »Sie haben recht, nicht meiner, sondern Ihrer«,sagt Steve zu ihm und tritt im selben Moment zur Seite.My Time To Shine. Ich verpasse Sitwell einen kräftigen Tritt gegen die Brust undschicke ihn geradewegs vom Dach. Heute scheint doch ein guter Tag zu sein.

»Endlich hält er die Klappe«, sage ich und genieße den Moment, welcher nicht von langerDauer sein wird. »Sag mal, wie wäre es mit der kleinen aus der Buchhandlung?Lora?«, fragt Nat plötzlich und ich überlege plötzlich, Sitwell hinterher zu springen, um mirdas hier zu ersparen. »Die mit dem Piercing?«, fragt Steve sie verwirrt. Es geht schon wiederlos. »Ja, die ist doch eine Süße.« Ich habe gute Lust, sie auchnoch vom Dach zu werfen, aber sie hat Glück, dass ich sie so lieb hab. »Ja, durchaus«, gibt Steve darauf von sich. Das war wohl nichtdas, was Nat hören wollte.Im nächsten Moment kommt Sam angeflogen und ich bin mehr als dankbar, dassdieses Gespräch dadurch unterbrochen wird. Zu meinem Übel bringt er auchSitwell wieder mit. Keine Ahnung, was mir gerade lieber ist.Er lässt ihn aufs Dach fallen. »Hätten wir ihn nicht einfach fallen lassenkönnen?«, frage ich in die Runde, und Sitwell sieht mich an, als wären mir gerade sechs neue Arme gewachsen. Ich setze mein süßestes Lächeln auf und winke ihm zu. Er meinte von Anfang an, dass ich nicht alle Tassen im Schrankhabe. Wie Recht er doch hat. Samlandet neben mir. »Leider brauchen wir ihn noch. Was danach mit ihm passiert,wissen wir noch nicht.«

Alswir nun auf Sitwell zugehen, hält er einen Arm hoch. Sie mal einer an, er istbereit zu kooperieren.»Solas Algorithmus ist ein Programm, um Ziele für Inside auszuwählen.«, sagt er, während er um Atem ringt. »Welche Ziele?«, fragt Steve ihn etwas lauter. Ja, bald verliert unser Captain die nerven. Sitwell atmet wie einschwer asthmatische Nilpferd und ich würde ihn am liebsten gleich nochmal vomDach werfen, weil er sich so lange Zeit lässt.»Sie, einen TV Star in Kairo, den stellvertretenden Verteidigungsminister, einenSchulredner, jede mögliche Bedrohung für Hydra. Heute und in der Zukunft.«Mir weicht alles Blut aus dem Gesicht. »Diese verdammten...«, murmle ich kaumhörbar. Warte mal. Zukunft? »Zukunft? Wie kann es das wissen?«, frage ich undgehe auf ihn zu. Er fängt an zu lachen. Dreht er jetzt völlig durch? Dieses kleine Arschloch bringt es wirklichüber sich jetzt zu lachen.»Wie kann es das nicht?«, spuckt er mir förmlich entgegen. Ich blicke dieanderen schockiert an und sie tuen es mir gleich. »Das 21. Jahrhundert ist eindigitales Buch. Zola hat Hydra gelehrt, es zu lesen.« Wir alle bleiben still. Zolahat Hydra selbst Jahrzehnte nach seinem Tod noch geholfen. Dieser Mann wareine brillante Abscheulichkeit. »Ihre Bankdaten, Krankenakten, Wahlzettel,Emails, Telefongespräche, ihre verdammten Schulnoten.«, sprudelt es ausSitwell heraus. Mit jemand Wort wird mir heißer und mein Herz rast. »ZolasAlgorithmus wertet die Vergangenheit der Leute aus, um ihre Zukunftvorherzusagen.« Mein Mund ist eine Wüste. Mein Hals fühlt sich an, als hätte icheinen Eimer Salz heruntergeschluckt. Uns allen steht Entsetzen ins Gesichtgeschrieben. Hydra weiß alles über uns. Von Geburt an wissen sie alles. Siekennen uns besser, als wir uns selbst. Wissen mehr aus unserem Leben, als wiruns erinnern können. Kennen sie auch meine Vergangenheit, an die ich michselbst nicht erinnern kann?»Und was passiert dann?«, fragt Steve ihn. Ich weiß es schon. Dann werden alldie getötet, die als Gefahr eingestuft werden. »Dann beginnen sie bei Insidedamit, die Leute von der Liste zu streichen.«, beantwortet Sitwell auch dieseFrage. 

Wir müssen sie aufhalten, sonst sind wir bald alle tot.

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Ich konnte Jasper Sitwell vom erste Moment an nicht leiden, als ich ihn im Film gesehen habe. Schon bevor klar war, dass Hydra S.H.I.E.L.D. unterwandert hatte, hat mich der Typ so dermaßen genervt. Darum hat es umso mehr Spaß gemacht, Elora ein wenig Schadenfreude zu geben. (Die Betonung liegt auf EIN WENIG)

Morgen ist es soweit;) Wir treffen auf den Winter Soldier und ich hoffe einfach, dass ich der Highway Scene aus dem Film gerecht werde.

Kritik, Verbessrungsvorschläge und Ideen immer gern in die Kommentare->

Who the hell am I (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt