Ich hätte Sitwell nur zu gern noch einmal vom Dach fallen lassen, damit er uns auch das letzte Detail von Hydras Plan verrät, doch Steve hat es mir verboten. Die alte Spaßbremse. Stattdessen hat er ihn wieder am Kragen gepackt und bis zum Auto gezerrt. Nun sitzen wir hier zu fünft im Wagen, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, und keiner sagt ein Wort. Sam sitzt am Steuer, Steve auf dem Beifahrersitz, während ich hinten außen sitze, neben mir Nat in der Mitte und Sitwell direkt neben ihr, auf der anderen Seite. Es ist eine unangenehme Enge, die das Schweigen nur noch schwerer macht. Ich versuche mir auszumalen, welche katastrophalen Folgen es haben könnte, wenn wir es nicht schaffen, Hydra aufzuhalten. Doch mein Gefühl sagt mir, dass jede Vorstellung dem nicht gerecht wird, was uns wirklich erwartet. Ich bin so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich erst merke, dass ein Gespräch begonnen hat, als Sitwell plötzlich anfängt zu reden. leider.
»Hydra mag keine undichten Stellen«, sagt er zu Sam, welcher ihn im Rückspiegel mit hochgezogenen Brauen ansieht. »Dann steckt doch einfach einen Korken rein«, antwortet er schulterzuckend. Den könnten wir Sitwell auch in den Rachen schieben, vielleicht hält dann endlich die Klappe. »Inside startet in 16 Stunden, das wird ein bisschen eng, glaube ich«, sagt Nat neben mir und lehnt sich leicht nach vorne, um Steve anzusehen. Ja, der Zeitplan ist etwas gequetscht. Ich hatte das auch schon erwähnt, aber Steve meinte, dass wir das mit Sitwells Hilfe schaffen sollte. Sein Wort in Gottes Ohr. Sam biegt währenddessen auf den George Washington Memorial Parkway ein. »Ich weiß, aber mit ihm kommen wir durch die DNA-Scans direkt auf die Helicarrier«, antwortet er Nat über seine Schulter. Sitwells Augen werden riesig, die Idee scheint ihm gar nicht gut zu gefallen. Aber das tut sie mir selbst auch nicht. Zum ersten mal sind wir einer Meinung und das ist auch das letzte mal. Sitwell beginnt mit Steve zu diskutieren, doch ich bin mit meiner Aufmerksamkeit woanders. War das gerade eine Knacken vom Autodach? Ich blicke aus dem Fenster und kann gerade noch einen Schatten erkennen, als das Fenster auf Sitwells Seite eingeschlagen wird. Ich halte mir den Arm vors Gesicht, um mich vor den Scherben zu schützen und sehe nur noch Sitwells entsetzten Gesichtsausdruck, als er an der Schultergepackt und aus dem Auto gerissen wird. Von einem Metallarm. Scheisse.
Unter anderen Umständen wäre ich jetzt ziemlich glücklich gewesen, doch leider sitzt unser Geist gerade auf dem Autodach. Es werden Schüsse von oben ins Auto gefeuert. Dieses Arschloch versucht doch nicht ernsthaft uns so zu töten? Anscheinend wohl schon. Sam bemüht sich, den Wagen so gut es geht weiter gerade aus zu lenken und sich gleichzeitig vor den Schüssen zu ducken, während Nat auf Steves Schoß klettert. Nicht ganz der richtige Zeitpunkt, ihn anzumachen, meine Liebe. Es fallen weitere Schüsse, und einer trifft die Seite meines linken Oberschenkels. FUCK. Jeder Versuch, meinen Schmerzensschrei zu unterdrücken, bleibt vergebens. Ich greife mir an den Schenkel und sehe die Wunde an. »OMG ELORA, ALLES OKAY?«, höre ich Nat von vorne schreien. Die Wunde tut zwar höllisch weh, aber ich hatte schon Schlimmeres. »Nur ein Streifschuss, alles gut!«, antworte ich ihr schnell, wir haben im Moment weitaus größere Sorgen. Wir müssen ihn irgendwie von dort oben runterbekommen, sonst sind wir am Arsch.
»Sam, bremse sofort den Wagen!«, rufe ich ihm zu. Er hinterfragt diese Idee Gott sei Dank nicht eine Sekunde und drückt die Bremsen voll durch. Die Reifen quietschen, als sie über die Straße schlittern und abrupt zum Stehen kommen. Hier riecht es definitiv nach verbranntem Gummi, das ist nicht das beste Auto für solche Manöver. Aber es funktioniert. Unser Angreifer wird vom Dach geschleudert sofort vom Dach geschleudert. Er landet auf der Straße, dreht sich elegant auf die Knie und krallt sich mit seinen Fingern fest, um die Bewegung zu stoppen. Funken sprühen und fünf tiefe Rillen entstehen. Unsere Gesichter spiegeln alle verschiedene Grade des Entsetzens bis zu purer Angst wider. Ihn bei Tageslicht zu sehen ist nochmal etwas völlig anderes, als in der finsteren Nacht. Die Haare in meinem Nacken stellen sich auf, als er sich langsam zu seiner vollen Größe aufrichtet. Das ist er, der Winter Soldier. Ich reiße mich so gut es geht aus dem Schockzustand und zücken meine Waffen, um durch die Frontscheibe auf ihn zu schießen, als wir von hinten gerammt werden. Die Wucht des Aufpralls lässt mich gegen Steve sitz fliegen und als ich durch den Rückspiegel blicke, entdecke ein weiteres Auto. Das Ding ist zu hundert Prozent kugelsicher. Unsere Angreifer belassen es aber nicht damit uns nur zu rammen, sondern schieben uns nun auch noch geradewegs auf den Winter Soldier zu. Im letzten Moment springt dieser ab und landet wieder auf unserem Auto. Perfekt, so schnell sind wir wieder in der Ausgangslage.
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Who the hell am I (german version)
FanficUPDATES GIBT ES JEDEN TAG UM 17 UHR! Sie erinnert sich an nichts. Woher kommt sie? Was ist passiert? Wie kam sie hier her? Wo ist ihre Familie? Kurz gesagt: sie weiß es nicht. Seit zwei Jahren streift Elora umher, ohne je lange an einem Ort zu bleib...