catch me if you can

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Das die Existenz des Winter Soldiers selbst in Geheimratskreisen angezweifelt wird macht unsere Situation nicht gerade besser. Vor S.H.I.E.L.D auf der Flucht zu sein ist das eine, einen Geist zu jagen, etwas völlig anderes und wirhaben die Ehre, gleich beides tun zu dürfen, Herzlichen Dank. Genau wieNat gesagt hat, befinden wir uns in einer Sackgasse und haben nicht mal dieleiseste Ahnung, wo wir anfangen sollen zu suchen. Ohne jegliche Spur und tausenden Fragen, auf die wir keine Antwort haben, folgen wir also der einzigen Sache, diesich noch in unserem Besitz befindet: dem Stick mit den geheimen Daten vonder Lemurian Star. »Seid ihr wirklich sicher, dass wir darauf Hinweise finden werden?«, frage ich und spreche damit wohl aus, was wir alle denken. Meine Frage bleibt in der Luft hängen, denn weder Steve noch Nat können eine Antwort darauf geben. Sie wissen es auch nicht.

Keiner von uns hat mehr Zugriff auf Computer und so habenwir uns auf den Weg in das City Center DC gemacht. Wo könnte man bessergeheime Daten lesen, als an einem öffentlich zugänglichen Laptop?»Wichtigste Regel beim Davonrennen: nicht rennen, sondern gehen«, sagt Natleise zu uns. Das sagt sie so leicht, wenn die S.T.R.I.K.E-Crew jeder Zeit hier auftauchen könnte. Mein Herz rast, als würde ich einen Marathon im Vollsprint zurücklegen und das macht einfachesGehen noch schwerer. Aber Nat hat recht, wenn wir auf einmal anfangen hier zu rennen würde wohl vielAufmerksamkeit auf sich ziehen, die wohl das aller letzte ist, was wir gerade brauchen. »Wenn ich in den Schuhen renne, verglühen sie«, entgegnetSteve und ich verdrehe die Augen. Zumindest in meinen Träumen ist sein Ego weniger aufgeblasen. Aber wir lieben ihn so, wie er ist, stimmt's? 

Wir treten auf die Rolltreppe und kurze Zeit später entdecke ich das Elektronikgeschäft. Wir gehen zu einem der Laptops und Nat fängt an etwas darauf herum zu tippen, während Steve und ich uns in jede Richtung umsehen. Hoffentlich bleibtuns noch etwas Zeit, bis sie herausfinden, wo wir sind. »Sobald wir den Stick booten,weiß S.H.I.E.L.D sofort, wo wir sind«, sagt Nat als hätte sie meine Gedanken gelesen und ich fluche innerlich. Gut, dann haltnicht, wäre auch zu schön gewesen. So viel zu »wir haben etwas Zeit«. 

»Wielange, bis sie hier sein werden?«, frage ich, in der Hoffnung, eine einigermaßengute Antwort zu erhalten. »Knapp 10 Minuten.« Okay nein, nicht das, was ich hören wollte. Wir schließen den Stick an und geben S.H.I.E.L.D somit den Startschuss für die Jagt. Die Uhr tickt, jede Sekunde zählt. Schönes Wetter heute. »Fury hatte recht mit demSchiff. Jemand versucht etwas zu verstecken«, sagt Nat, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. Sie schnalzt mit der Zunge und das kann nichts gutes bedeuten. »Was ist los?«, meinKiefer tut schon weh, so stark beiße ich die Zähne vor Anspannung zusammen. Als Agenten von S.H.I.E.L.D hattenwir zumindest immer die Oberhand, waren darüber informiert, wo sich unsere Gegner befinden und was ihr Ziel ist. Jetzt sind wir weit unterlegen und Beute, welche unwissend herumirrt. 

»Der Stick ist durch eine Art KI geschützt worden, die sich immer wieder verändert«,höre ich Nat sagen, während sie versucht an die Daten zu kommen und das weckt mein Interesse noch mehr. Da hat jemand also wirklich ganz schön Arbeit reingesteckt,damit niemand an diese Informationen gelangt, der es nicht soll. Irgendwas ist da drauf, was nicht in die falschen Hände geraten darf und das bedeutet einmal mehr, dass wir an die Informationen kommen müssen. »Kannst du die knacken?«, fragtSteve sie. Bitte sag ja, bitte, bitte. »Der, der die entwickelt hat, war etwas schlauer als ich.«Das ist kein klares Nein aber leider auch kein Ja. 

»Ich versuche es mal mit einem Programm vonS.H.I.E.L.D.« Sie installiert eine unserer Software und versucht es damit. Egal was sie tut, es muss schnell gehen, denn die Zeit läuft uns davon, und ich verzichte sieben Tage die Woche auf einDate mit Rumlow.»Dieses Programm kann feindliche Malware aufspüren. Es wird uns zwar nichthelfen, die Daten zu lesen, aber wir finden vielleicht heraus, wo sie herkommen«,erklärt Nat uns schnell und ich spüre einen Funken Hoffnung aufkommen. Das wäre zumindest schon mal ein Anhaltspunkt und besser als nichts.

Plötzlich taucht ein Verkäufer neben uns auf und erschreckt mich fast zu Tode. »Kann ich euch helfen?«, fragt derMann mit blonden langen Haaren und Vollbart. An sich sieht er ja ganz nett aus aber das hat uns gerade noch gefehlt. »Oh nein, mein Verlobter und ichsuchen gerade nur ein paar Reiseziele für unsere Flitterwochen, und meine besteFreundin hat sich bereit erklärt, uns zu beraten«, sagt Nat mit dem aufgesetztenLächeln, das ich je gesehen habe und ich beiße die Zähne aufeinander, um nicht zu grinsen. Ach, habe ich das? Ich schaue Nat vielsagend an und sie versucht eine neutrale Miene zu wahren. Wo ist meine Einladung zu der Hochzeit? »Ja, wir wollen nämlich baldheiraten«, sagt Steve und legt Nat einen Arm um die Taille. Naja, zumindest einevon den beiden hätte da wohl kein Problem mit. Ich kann förmlich die Hitzespüren, die Nat gerade den Hals hochkriecht und bin sehr stolz auf sie, dass ihr Gesicht nicht so rot wird, wie ihre Haare. Die Beziehung dieser beiden ist besser als jede Comedyshow. 

Ichhabe kurz die Hoffnung, dass der Verkäufer sich damit zufrieden gibt und geht,aber das Glück ist heute definitiv nicht auf unserer Seite, denn er ist verdammtneugierig. »Oh, Glückwunsch, und an was dachtet ihr so?«, fragt er miterwartungsvollem Gesichtsausdruck. Daran, dass du jetzt bitte einen Abgangmachst, bitte. Steve blickt zum Bildschirm und sagt dann: »New Jersey.« Jetzt wissen wir wenigstens mal, wo wir als erstes hin müssen. Jetzt muss nur noch derVerkäufer gehen, welcher uns gerade eher anstarrt, als wären wir irgendwelche kuriosen Tiere im Zoo. Ich widme mich wieder dem Laptop zu und zoome näher an die Karte heran, während er Steve mit irgendetwas voll redet und sagt, dass erdie gleiche Brille wie er habe. Als er ihn dann auch noch als Modelltypbezeichnet, muss ich fest an mich glauben, um nicht laut zu fluchen.Zum einen, weil er mich stresst, zum anderen, weil er Steves Ego noch mehr indie Höhe jagt. 

Endlich verabschiedet der Mann sich und kehrt uns den Rücken zu. Als ich übermeine Schulter schaue, entdecke ich zu meiner großen Enttäuschung Rumlow und ein paar andere Soldaten der S.T.R.I.K.E. »Also, ich störe eure Hochzeitsplanungen ja wirklich ungern, aber wirbekommen Besuch«, sage ich schnell zu den anderen und Steves Blick schnellt in Richtung Ausgang. Sein Kiefer zuckt, ein klares Zeichen, dass auch ihm diese Situation überhaupt nicht gefällt. »Ganz ruhig, ich habsgleich«, entgegnet Nat. Ja klar, alles gut, mach dir keinenStress. Alles ganz entspannt hier. 

»Wheaton, NJ«, sagt sie im nächsten Moment und Steves Augen weiten sich einen Moment. Was auchimmer das ist. »Kennst du das?«, frage ich ihn und dieser nickt kurz. »Ja, vonfrüher. Lasst uns hier abhauen.« Das musst du mir nicht zweimal sagen. Wir verlassen das Elektronikgeschäft und sind gerade auf dem Weg zur Rolltreppe, als ich in jeder Richtung von uns Rumlows Männer entdecke. Wenn mich nicht alles täuscht, würde ich vermuten, die versuchen uns einzukesseln. 

»Standard Einsatzteam, zwei neben uns,zwei hinter uns, zwei kommen auf uns zu. Wenn sie uns erkennen, greife ich ein. Ihr nehmt die Rolltreppe zur Metro«, flüstert Steve zu uns und ich mag diesen Plan jetzt schon nicht. Wir lassen hier niemanden zurück. In langsamen Tempo gehen wir weiter undversuchen, die Köpfe gesenkt zu halten. Mich hat schon gewundert, dass derVerkäufer Steve nicht erkannt hat, aber ich nehme diesen Glücksfall dankend an. Die S.T.R.I.K.E werden uns soforterkennen, also müssen wir schleunigst hier raus. 

Wir schaffen es tatsächlich unbemerkt bis zur Rolltreppe und fahren runter. Ich will gerade schon erleichtert ausatmen als Rumlow auf der Treppe neben uns rauf fährt. Oh Shit, sage ich und stoße Nat leicht an. Sie registriert die Situation sofort und dreht sich zu Steve um. »Küss mich.« Was passiert denn jetzt? »Was?!«, fragen Steve und sieht sie leicht irritiert an. »Menschen finden Intimität in ihremdirekten Umfeld als unangenehm«, sagt sie noch schnell, bevor sie Steve zu sichrunterzieht. 

Die Wand neben mir ist plötzlich wirklich mehr als interessant. Schnell drehe ich denKopf von Rumlow weg und hoffe einfach, dass er mich noch nicht gesehen hat. Tolle Tapeten haben die hier. Wirklich wunderschön. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und als wir endlich das Einkaufszentrum verlassen zittern meine Hände. Das war knapp.


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Fang mich wenn du kannst. Oder halt eben auch nicht. Rumlow und seinen Männern ist es nicht gelungen unsere drei gefangen zu nehmen und wir sind nun auf dem Weg nach New Jersey. Wenn ihr euch an den Film erinnert, wisst ihr was dort auf uns wartet und für Elora werden dort auch noch weitere verwirrende Dinge passieren ;) 

Wollt ihr eigentlich mehr World Building in den Kapiteln oder reicht euch das so. Ich gehe selten genau auf die Umgebung ein, da man diese aus den Filmen kennt oder ich den Namen der Orte dazu erwähne, aber ich kann in Zukunft auch die Umgebung beschreiben.

bis bald <3

Who the hell am I (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt