The stars shine for you

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Die Glocken der Kirche schlagen Mitternacht und der Klang hallt durch die ruhige Stadt, während die Welt unter dem sanften Licht des Mondes in eine friedliche Stille gehüllt ist. Ob meine Eltern wohl bemerken werden, dass ich mich mal wieder aus dem Fenster geschlichen habe? Es ist eine wolkenlose Nacht und ich genieße die kühle Luft, welche mir ins Gesicht weht.  Der Himmel ist übersäht von funkelnden Sternen und es fühlt sich an, als hätte diese Welt aufgehört sich zu drehen, nur um diesen magischen Moment nicht enden zu lassen. Ich gehe einen schmalen Weg entlang und entdecke schon bald eine Bank. Unseren Treffpunkt. Gleich daneben befindet sich ein See, in welchem sich die Nacht wieder spiegelt. Ich kann meinen Herzschlag fast hören, als ich erkenne, dass Bucky bereits dort sitzt. Er trägt einen eleganten Anzug, der ihn noch attraktiver erscheinen lässt, als er es ohnehin schon ist und das soll was heißen. Als er mich sieht, erhellt sich sein Gesicht mit einem warmen, vertrauten Lächeln. Er erhebt sich von der Bank und kommt langsam auf mich zu. 

»Hey Hexe«, sagt er sanft, seine Stimme wie ein beruhigender Fluss, rauch und gleichzeitig so sanft. Er mustert mein Gesicht und mit jeden Zentimeter leuchten seine Augen mehr. Mein Lächeln wächst mit jeder verstreichenden Sekunde, bevor ich mich auf die Zehenspitzen stelle, meine Arme um Hals lege und ein leises »Hey« flüstere, bevor ich ihn küsse. Ich dachte vorher diese Nacht allein wäre schon magisch, doch nun weiß ich, dass sie noch so viel mehr als das ist. Als ich mich wieder von ihm löse, blicke ich in seine umwerfend blauen Augen und zweifle für einen Moment daran, dass dieser Moment wirklich real ist. Es ist, als wären wir die Hauptrollen in einem total Liebesfilm, bei dem sich alle wünschen einmal diese Form von Liebe zu erfahren. Mein Leben ist wirklich der schönste Film, den ich je gesehen hab. 

Wir blicken zum Himmel hinauf und ich lehne mich an seine Schulter an. »Es ist so wunderschön«, murmle ich leise an sein Ohr und er dreht sich schmunzelnd zu mir. »Ich hatte schon Sorgen, dass das Wetter nicht mitspielt«, sagt er und wir fangen beide an zu lachen. Ich lege meine Hand an seine Wange, er lehnt sich leicht in meine Berührung hinein und schließt die Augen. »Mit dir tanze ich auch im Regen«, flüstere ich ihm zu und er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ein Versprechen immer bei mir zu bleiben. Bucky schmunzelt und nimmt meine Hand in seine. »Es gibt so viel, was ich dir sagen möchte, aber ich finde meistens einfach nicht die richtigen Worte«, sagt er nach einem Moment des Schweigens. Ich höre die Sorge in seiner Stimme klar heraus. Bucky war noch nie ein Mensch großer Worte gewesen, stattdessen zeigt er, was er nicht sagen kann und das bedeutet so viel mehr. »Du musst dir keine Sorgen machen, Bucky,« antworte ich und blicke ihm in die Augen. »Du zeigst es mir jeden Tag«

»Möchtest du tanzen?«, fragt er plötzlich und genau das meine ich, wenn ich sage er zeigt es mir. Bei Mitternacht, in einem Menschenleeren Park, unter dem Sternenhimmel zu tanzen, was gäbe es schöneres. Ich nicke und er zieht mich sanft auf die Beine. Wir bewegen uns zusammen, so wie wir es immer tun, die Schritte sind mir bereits instinktiv und die Welt um uns herum verschwimmt zu einem zarten Nebel aus Farben und Lichtern. Seine Hände liegen sicher auf meinem Rücken, und ich lege meine Arme um seinen Hals. Die Nähe fühlt sich vertraut und tröstlich an, er ist der Ort, an dem ich zuhause bin, der Mensch, bei dem ich mich sicher fühle Meine Augen füllen sich mit Tränen, und ich drücke mich noch enger an ihn. »Ich werde immer für dich da sein, Bucky. Egal, was passiert.« Wir tanzen weiter und ich fühle mich so schwerelos.

Der Tanz wird mit der Zeit langsamer und wir bleiben in der Umarmung stehen. Bucky beugt sich vor und küsst mich sanft. Ich schließe die Augen, um diesen Moment so lang es geht festzuhalten. Es ist ein Moment des Friedens und der Liebe, und ich wünschte, er könnte ewig andauern. Bucky nimmt meine Hand und fährt sanft mit dem Finger über meinen Ring. Meine goldenen Ehering.

»Ich werde immer zu dir zurückkommen«, sagt Bucky leise, »ganz gleich, was auch passieren mag.« Noch ein Grund mehr diesen Moment so lange es geht fest zu halten, denn in wenigen Tagen wird Bucky zusammen mit Steve und den anderen Mitgliedern der Howling Commandos, wieder in die Schlacht gegen Hydra ziehen. »Und ich werde auf dich warten,« antworte ich und lege meinen Kopf an seine Schulter. »Egal, wie lange es dauert.« 


Als ich aus dem Traum hochschrecke steigt mir direkt der Geruch von Rauch in die Nase. Ich ziehe mir mein Shirt über Mund und Nase, um sowenig wie möglich einzuatmen. Alles ist dunkel. Ich spüre Nats Körper neben mir, doch als ich sie anstupse reagiert sie nicht. Ihr ruhiger Atem ist das einzige, was mir versichert, dass sie noch lebt. »Elora«, höre ich Steves Stimme neben mir. Er ist am Leben. »Mir geht es gut, aber Nat ist bewusstlos«, antworte ich schnell und Steve drückt mit aller Kraft gegen seinen Schild, um die Steine, welche uns ohne ihn zerquetscht hätten, zur Seite zu schieben. Ein Sternenklarer Himmel wird über uns sichtbar uns ich muss bei dieser Ironie fast lachen, in meinem Traum war der Moment schöner. In diesem Moment sehe ich zwei Hubschrauber am Himmel fliegen, welche das Gelände absuchen. Die gehören zu S.H.I.E.L.D. und dann kann die S.T.R.I.K.E.-Crew auch nicht weit sein. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles wirklich passiert ist und das wir so verdammt blind waren. Arnim Zolas Worte kreisen mir unaufhörlich im Kopf herum, doch nun ist dafür keine Zeit. Wir müssen hier schnell weg und auf ein Wunder hoffen, um Hydra aufzuhalten.

Vorsichtig steige ich aus der Kuhle und Steve folgt mir dicht dahinter, während er Nat im Arm trägt. Auf den ersten Blick ist sie wirklich nur bewusstlos aber nicht weiter stark verletzt. Ich höre in der Ferne Rumlows Stimme, als er Befehle ausruft das Grundstück, welches bis vor kurzem noch ein ehemaliger Stützpunkt war und nun eher einem Schlachtfeld gleicht, systematisch abzusuchen. So schnell wir können laufen wir in die umgebenden Wälder und schneide jedem, der auf die Idee kommen sollte, in die selbe Richtung zu gehen, mit Flammen den Weg ab. Wir laufen Kilometer um Kilometer und erst als ich mir sicher bin, dass uns niemand mehr folgen wird, lehne mich an einen Baum und nehme den ersten tiefen Atemzug seit wir das Gelände verlassen haben. Meine Seiten stechen und mein Mund ist ganz trocken. »und was jetzt?«, fragt Steve mich und ich verschlucke mich. Also, wenn Captain America mich fragt, was wir als nächstes tun, dann ist die Lage echt ernst. Ich überlege kurz, doch mir fällt nur ein Ort ein, an den wir gehen können. »Sam Wilson.«

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Mir ist erst nach dem schreiben aufgefallen, wie schnulzig diese Traumszene klang, aber nach all den Anstrengenden Kapiteln habe ich mich dazu entschieden, dass einfach dabei zu belassen.

Ich wünschte manchmal, ihr könntet meine Gesichtsausdrücke sehen, während ich diese Kapitel schreibe, denn ich versuche mich immer so in die Situation rein zu versetzen und gehe hier wirklich jede Emotion durch.

Gerne auch immer Kritik äußern ;)

Bis bald <3

Who the hell am I (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt